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Kreisoberliga

SV Blau-Weiß Niederpöllnitz vs. ZFC Meuselwitz II
0 : 1

Was für eine Schlussphase! Was für Chancen für Niederpöllnitz am Ende der Partie! Welche Dramatik! Trainer Beck nahm seine Truppe nach dem Abpfiff und der 0:1-Niederlage gegen einen Gegner, der 45 Minuten dieses Spiel dominiert hatte, zusammen: "Jungs, das war hervorragend, wie ihr euch reingehaun habt, wie ihr alles gegeben habt - Respekt und Kompliment für diese Leistung! Da können und müssen wir aufbauen, wenn es in 14 Tagen weiter geht." Auch die Fans honorierten die engagierte Leistung ihrer Lieblinge im zweiten Durchgang mit Beifall und lobenden Worten.

Niederpöllnitz musste aus verschiedenen Gründen  etliche Umstellungen vornehmen. Kapitän Müller (beruflich verhindert), Vizekapitän Menzel (5. Gelbe), Sindermann und Zipfel verletzt. Und so wurden die beiden Neuzugänge Ahmadi und Rezwani in die Anfangsformation gespült, ebenso Schmeißer. Der ZFC übernahm weitgehend die Regie der ersten Halbzeit. BW kam zunächst kaum über die Mittellinie, konnte aber in der Abwehr dank der Innenverteidiger N. und P. Sporer die Eindrücke der Vorbereitungsspiele etwas verwässern. Leider setzte sich die rustikale und aufmerksame Abwehrarbeit nicht nach vorn fort, denn da fehlten Struktur, Genauigkeit und Durchsetzungsvermögen. Ahmadi und Rezwani waren ständig auf Achse und mit großem Eifer bei der Sache, scheiterten aber an der ZFC-Deckung, die solide alles wegverteidigte. Aber auch beim ZFC ging es recht holprig zu. Immer wieder bissen sich die Gäste in Offensivaktionen die Zähne aus, allein Riedl sorgte über rechts kommend für einige vielversprechende Momente. Die erste wirkliche Chance blieb aber Rüdiger vorbehalten, dessem scharfe Eingabe von links niemand errreicht (15.). Zwei Minuten später das erste Achtungszeichen von Riedl. Seinen Flachschuss bekommt Engelhardt erst beim dritten Zupacken unter Kontrolle. Der erste Aufreger nach 22 Minuten: Riedl liegt im Staub des Schlackeplatzes, und zwar im Strafraum. Aber Schiri Voigt, insgesamt mit einer soliden Leistung, sah darin kein elfmeterwürdiges Foul. Der ZFC arbeitete weiter an seiner Führung, als Jankowsky die beste Möglichkeit nach 25 Minuten am langen Pfosten liegen ließ. Niederpöllnitz derweil wehrte sich nach bestem Wissen und Gewissen, kam aber über offensive Ansätze nicht hinaus. Und musste aufpassen, dass Riedl nicht bereits nach 32 Minuten das 0:1 erzielte. Aus vollem Lauf und ungenügend gestört zieht er ab, Engelbrecht eilt in seinen Kasten, wäre wohl aber zu spät gekommen. Der Ball trudelt am Pfosten vorbei. Erst nach 38 Minuten hatte Niederpöllnitz die Gäste dann da, wo man sie haben wollte. Meuselwitz hatte sich erfolglos abgearbeitet und nun konnte Niederpöllnitz selbst einmal Akzente setzen: 39. Minute die erste Ecke, Halbchancen durch Vogel und Poser. Und dann klingelte es doch noch hinter Engelbrecht. Riedl, wer auch sonst, zog aus 20 Metern ab und der Ball rauschte in den Winkel - ein Traumtor (41.). Die einzige wirkliche Chance für BW hatte Blinde in der Nachspielzeit, als er unter Bedrängnis einen Kopfball knapp neben den Pfosten setzt.


Personell unverändert ging es in Durchgang 2. Dass dieser Durchgang anders verlaufen würde wie das Spiel vor der Pause wurde schnell klar. Denn nach 51 Minuten hatte Ahmadi den Ausgleich auf den Fuß, als er aus der Drehung nur die Latte trifft. Der ZFC nun mit Schwierigkeiten, die Konzentration hoch zu halten. Aber noch konnte das Niederpöllnitz nicht so nutzen, dass man von einer Dominanz sprechen konnte. Denn nur Kurz kam mit einem Verzweiflungsschuss einmal zum Abschluss. Auf der Gegenseite musste Engelbrecht bei dem Schuss von Hinz mit Fußparade klären (58.). Die Schlussviertelstunde war angebrochen. Beide Mannschaften hatten erste Wechsel vorgenommen. Teßmer (für Deutloff), Kaiser (für Jankowsky) und Möck (für Zergiebel) sollten die Aktionen der Gäste wieder stabilisieren. Bei BW kam Jentzsch für Blinde. Der hatte sich aufgerieben in zahllosen Kopfballverlängerungen, die leider niemand nutzen konnte. Auch Vogel bei seiner Großchance nicht, da brauchte er einfach zu lange, um den Ball unter Kontrolle zu bringen. Dann aber schwang sich Niederpöllnitz zu einer sagenhaften Schlussoffensive auf, und das trotz Unterzahl, da N. Sporer für sein Wiederholungsfoul mit Gelbrot vom Platz geflogen war (81.). Großchancen gab es nun fast im Minutentakt: Schmeißer (90.), Jentzsch (91. und 93.). Ein Unentschieden hatten sich die Gastgeber längst verdient. So aber gingen auch die 3 Minuten Nachspielzeit dahin, ohne dass das erlösende 1:1 gefallen wäre.
Es ist eine von den Niederlagen, die mehr wert sind als die verpasssten drei Punkte. Das Vertrauen in die eigenen Möglichkeiten, das Wissen, gegen einen guten Gegner mitgehalten und füreinander eingestanden zu haben - das ist es doch, was Kicker und Fans für die nächsten Aufgaben stark machen. Respekt, Niederpöllnitz - wir schließen uns dem Lob des Trainers unbedingt an.
Zur Fotostrecke auf fupa: https://www.fupa.net/photos/sv-blau-weiss-1990-niederpoellnitz-zfc-meuselwitz-ii-465663#1

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