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Kreisoberliga

FSV Gößnitz vs. SV Blau-Weiß Niederpöllnitz
1 : 3

FSV Gößnitz – SV BW Niederpöllnitz 1:3 (1:1)


FSV: Becker, Küchler, Gabler (37. Stumpp/72. Schönrock), Sander, Daute (67, GRK), Stegemann, Knebel, Helbig, Stenzel, Doberenz, Köhler (62. Stepina).

BW: Ph. Müller, Böttger, Theileis, Rösler, Otto, Skujat, L. Müller, Rüdiger, Poser, Linsel, Wagner (42. Sporer/ 87. Siemer).


Schiri: Röhler. Zuschauer: 57

Tore: 1:0 Stenzel (13.), 1:1 Müller (44.), 1:2 Otto (79.), 1:3 Müller (90.)


Um gleich vornweg die wichtigste aller Fragen zu klären: Es sah zum Schluss nicht so gut für Matze Wagner aus, der nach 43 Minuten das Handtuch werfen musste und wegen einer Knieprellung, die „immer schlimmer wird" (Wagner) raus musste. Und die zweite Frage, die wir gern beantworten: Ja, es ist schon geraume Zeit her, dass Niederpöllnitz zwei Siege in Folge einfahren konnte. Letztmalig im November 2013 (Monstab und Schmölln). Besonderen Glimmer erhält dieser hochverdiente Auswärtssieg auch noch dadurch, dass unsere bisherigen Partien gegen Gößnitz alle gegen die Wand gingen.

Es war von vornherein klar, wie der Gastgeber agieren würde: Nach dem 3:0-Sieg gegen Ronneburg, wo das aggressive Pressing bestens geklappt hatte, sollte das nun auch gegen die Blau-Weißen das Allheilmittel sein. Aber mit Verlaub: Momentan kann man Ronneburg nicht mit Niederpöllnitz vergleichen. Denn die Gäste hielten dagegen, waren läufersich, kämpferisch und auch technisch zu stark, um ein Dauerpressing zuzulassen. So mühten sich Helbig und Stenzel zwar redlich, aber weitgehend erfolglos. Niederpöllnitz hatte sogar mehr vom Spiel, wurde angetrieben von Rüdiger hinten, Böttger in der Mitte und Rösler vorn, der sehr auffällig agierte. Einziges Manko: Nach hinten war uns das manchmal zu viel Platz für die Gegenspieler, und der führte dann auch zur Führung. Urplötzlich war Stenzel im Zentrum frei gespielt und überwand Müller per Flachschuss, der auch noch durch die bayrischen Hosenträger rutschte. Oktoberfestreif war die Nummer nicht.

Die Gäste aber unermüdlich. Leider allerdings auch mit einem weißen Blatt bezüglich herausgespielter Großchancen. Das blieb auch bis zur 35. Minute so. Bis dahin hatte Schiri Röhler, der im Durchgang 1 noch eine ansprechende Partie gezeigt hatte, das Foul von Wagner gegenüber Köhler im Strafraum als „Ni so slimm" gedeutet (23.). Und wenn Stenzel, nachdem er Rüdiger im Solo die Beine verknotet hatte, noch ein bissel cleverer gewesen, dann wäre Gößnitz schon auf 2:0 davon gezogen (30.). Gößnitz in dieser Phase agiler. Erst langsam pirschte sich die Niederpöllnitzer Jagdgesellschaft an das Wildbret heran. Einen Freistoß Ottos blockt die Mauer ab. In der 44. Minute macht es der Kapitän schlitzohriger: Seinen Pass bekommt der neue (Lucas) Gerd Müller der Niederpöllnitzer in den Fuß und gegen seinen Heber ist Becker im Pavel-Cech-Look machtlos.


Die Kabinenansprache von Trainer Rüdiger war zu Recht des Lobes voll. Niederpöllnitz hatte sich diesen Ausgleich verdient gehabt, hatte mehr Willen zum Tor und Zug zum Ausgleich gezeigt, als die Gastgeber dann in den letzten 10 Minuten den zum 2:0. Die Youngsters Rüdiger und Rösler erhielten Bestnoten, bevor es zum zweiten Durchgang raus ging. Es würde ein Kampf auf Biegen und Brechen werden, denn „die ziehen nicht zurück. Die kämpfen bis zum Schluss" (Rüdiger). Es dauerte gerade mal 4 Minuten, da bewahrheitete sich diese Annahme, denn Köhler, zuvor schon auffällig geworden, erhielt die gelbe Karte. Gößnitz geriet nun immer mehr unter Druck, weil Niederpöllnitz auch konditionell einfach nicht nachließ. Und als Daute Böttger foulte und anschließend den Ball wegschoss, gab es zunächst Gelb und dann Gelb-Rot für eine Aktion, die es mit Gelb sicher auch getan hätte. Denn ab da entglitt Schiri Röhler die Partie. Verzwiefelt versuchte er, verlustig geratenen Kredit wieder einzuholen – umsonst. Ab sofoert glaubten ihm weder die Gößnitzer Kicker und erst Recht nicht die Zuschauer, dass er neutral wäre. Vermuteten hinter jedem Freistoßpfiff für Niederpöllnitz eine Verschwörung gegen Gößnitz, das Altenburger Land und dem im Stadtwappen verewigten Heiligen Georg. Fortan, nun mit einem Kicker weniger, hatte Gößnitz nur noch eins zu tun: Verteidigen und sich auf den Beinen halten. Das gelang tapfer kämpfend lange, aber nicht lange genug: Erst schießt Otto auf den Kasten und von Küchler abgefälscht, rauscht der Ball an Pavel Cech vorbei ins Netz. Und 40 Sekunden nach seiner Einwechslung bedient Siemer Müler und der macht in aller Ruhe sein 7. Saisontor.


Homepage SV Blau-Weiß Niederpöllnitz


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