BW: Ph. Müller, Böttger, Theileis, Rösler (37. Wagner), Otto, Skujat, L. Müller, Rüdiger (59. Sporer), Siemer (76. Zänker), Linsel, Grille

Post: Tietz, Sobek, Zwick, Ludwig, Hiller, Geike (86. Ißbrücker), Fuchs, Reifschneider (84. Kretschmer), Kroll, Nehrhoff, Klein

Schiri: Hanke (Ronneburg). Zuschauer: 60

Tor: Klein (17.)

Wenn ein Spiel schon zum „Topspiel" (www.fanreport.de) erkoren wird, dann sollte auch ein entsprechender Schiedsrichter dieses Spiel leiten. Für Björn Hauke war dieses Match eine, mindestens eine Etage zu hoch angesiedelt. Er erwischte einen rabenschwarzen Tag. Höhepunkt seiner Liste von Unzulänglichkeiten, die selbst Kollegin Helga vom Spielfeldrand aus kritisierte, war die 90. Minute. Da zeigte er noch regelgerecht Nehrhoff, der den für den Freistoß zurecht liegenden Ball weggebolzt hatte, die gelbe Karte. Alles versammelte sich im Post-Strafraum, Otto nahm Anlauf … und Hauke pfiff ab. Unverständlich. Wir gehen allerdings mit Trainer Rüdiger gemeinsam, der frustriert feststellte: „Der Schiedsrichter war nicht Schuld an unserer Niederlage." Das schon. Aber er war sicher Schuld daran, dass man so langsam den Spaß am Fußball verliert.

Genug. Zum Spiel.

„Post ist eine der spielstärksten Mannschaften und sicher einer der Favoriten auf den Staffelsieg", sinnierte Trainer Rüdiger vor dem Anpfiff, und wollte „Einsatz, Leidenschaft und Kampf" sehen. Das zumindest sah er von seinem Team. Niederpöllnitz und Post begegneten sich zunächst auf Augenhöhe, machten die gleichen Fehler (Ungenauigkeiten im finalen Pass) und boten zunächst kaum Chancen: Hiller vertändelt den Ball am rechten Pfosten, ehe Nehrhoff herangestürmt ist (3.), Freistoß Otto und Kopfball Müller aus guter Position (5.). Schon zu Beginn entwickelte sich zwischen Klein und Assistent Eisel keine echte Freundschaft, als der erfahrene Linienrichter quasi jeden Sturmlauf des Post-Akteurs im Abseits sah und dementsprechend abwinkte. Nur einmal kam Klein durch, scheiterte an der überragenden Parade Müllers (18.). Der Ball trudelt zur Ecke, die bringt Ludwig herein und Klein ist frei stehend per Kopf erfolgreich (19.). Die fragenden Blicke mancher Zuschauer in Richtung des BW-Keepers beantwortete Rüdiger nach dem Spiel: „Ich kann ihn beim Gegentor keinen Vorwurf machen. Was soll er da machen?"Also hätten das dann wohl andere tun sollen. Und Post wollte die nun einsetzende kurze Schockstarre der Niederpöllnitzer ausnutzen, Linsel rettet großartig gegen Klein (21.). Niederpöllnitz war bis dahin im Vergleich zu Nöbdenitz kaum wiederzuerkennen, zeigte Probleme im Offensivspiel, wo Rösler diesmal nicht auffallen konnte und bereits nach 37 Minuten ausgewechselt wurde. Für ihn kam Wagner und die Bemühungen der Gastgeber wurden nun deutlicher. Müller, die einzige nominelle Spitze, hatte sowohl in der 27. als auch 30. Minute großartige Gelegenheiten. Nun stand man enger an den Gegnern, Post konnte kaum noch die gefürchteten Pässe auf Klein ansetzen, kam zu keiner Chance mehr vor der Halbzeit. Dagegen rauscht ein Freistoß von Müller übers linke Angel (43.).

Die Gastgeber setzten auch nach der Pause ihre Bemühungen unermüdlich fort, zeigten konditionell den Postlern ihre Grenzen auf, allein Aufwand und Nutzen waren weit voneinander entfernt. Die hatten durch den unplatziert und schwach angesetzten Kopfball von Hiller die erste Chance, kein Problem für Philipp Müller (53.). Böttger trieb an, Otto rückte nun immer häufiger mit nach vorn und Post erwehrte sich mit vielen kleinen und gröberen Fouls, die Hauke mit breit auseinandergehenden Armen als Vorteil oder mit Handschlag zwischen Foulendem und Gefoulten beendete. „Von Karten hält der gar nichts", nörgelte Helga. Niederpöllnitz langsam verzweifelt: Siemers schöner Schuss ist zu hoch angesetzt (68.), ebenfalls Böttgers Schuss, den er von Kroll „aufgelegt" bekommt (73.). Ottos Dropkick (82.) und die Faustparade von Tietz waren dann die letzten nennenswerten Aktionen der Spieler. Dann kam ja aber noch die 90. Minute und der Auftritt von Björn Hauke...