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Kreisoberliga

SV Blau-Weiß Niederpöllnitz vs. SpG FSV Langenleuba-Niederhain
2 : 2

Viel Bolz, wenig Mut


Zur Fotostrecke (Danke an Carolin Müller!): https://www.fupa.net/photos/sv-blau-weiss-1990-niederpoellnitz-fsv-langenleuba-niederhain-470509#1

Die Trainer rücken ja gerne in den Focus, wenn es darum geht, Gründe für das kollektive Versagen der Truppe zu finden. Da bemängelt man taktische Aufstellungen, personelle Überlegungen, den Zeitpunkt von Wechseln und anderes mehr. Dann kommen noch die Klugscheißer daher, die im Vorfeld mahnend den Finder heben (nein, auch wir können Mathias S. nicht so richtig ins Herz schließen), statistische Bilanzen heranziehen und daran  erinnern, dass man allzu leichtfertig an bevorstehende Aufgaben herangeht. Zur Wahrheit gehört aber auch: Während eines Spiels sind einem Trainer weitestgehend die Hände gebunden. Nur in der Halbzeit kann er Dinge ansprechen, die ihm ganz und gar nicht gepasst haben. In der Bringeschuld sind letztlich die Akteure auf dem Platz. Das ist in der Bundesliga genauso Fakt wie in der Kreisoberliga. Und dann darf man angesichts der Aufstellung, bei der (wieder mal rein statistisch) bis auf Hannes Poser, Erik Zipfel und Fabian Sindermannn alles an Stamm- und Führungsspielern an Deck war, einfach erwarten, dass die Bedeutung des Spiels gegen die in den letzten Wochen erfolglosen Langenleubaer in den Köpfen ankommt.
"Das war ein blutleerer Auftritt, das war kollektives Versagen. Bis auf Tayeb kam keiner an sein Leistungsniveau heran", urteilte am Sonntag-Morgen ein immer noch gezeichneter Trainer. Und meinte damit die erste Halbzeit im Allgemeinen und die ersten 15 Minuten im Besonderen. Zunächst nutzen die Gäste einen von Hilbert abgefälschten Schuss und daraus folgenden Stellungsfehler von Tim Engelbrecht zur Führung und kommen nach 14 Minuten über links wegen der eingeschalteten Abstandshalter der Niederpöllnitzer Deckung nach Flanke zum 0:2. "Das war viel Bolz, wenig Mut", meinte Kapitän Müller zu diesem Spiel. "Ich würde ja nichts sagen, wenn ich wüsste, dass meine Jungs nicht besser Fußball spieln können, aber sie können es ja." Zwei Tore hinten zur Halbzeit - das ist BW bisher nur selten mal gelungen, da noch etwas zu holen. Dass es nicht unmöglich sein kann, darauf wies Trainer Beck in für ihn eher untypischer Lautstärke in der Kabine hin.
Nun war es nicht so, dass Niederpöllnirtz auf links gedreht und mit völlig anderem Gesicht in die zweite Halbzeit startete, aber wenigstens wurde versucht, wenigstens noch einen Punkt zu holen. Dass das gelang, war der Ausbeute nach zwei Standarts zuzuschreiben. Erst zeigte Pascal Sporer seine neu gewonnenen Fähigkeiten als Torjäger, weil er spürte, dass der gegnerische Keeper einen Ball nicht festhalten würde können und dann war es wieder mal Paul Menzel mit seiner Kopfballwucht, der letztlich den einen Punkt sicherte. Und der hätte sogar noch gefeiert werden können, wenn nicht Zeulenroda den bisherigen Abstand auf die halbgefährdete Zone durch den Sieg gleich belassen hätte.
Eins ist klar: Wenn Ehrenhain im nächsten Spiel antritt, dann muss Niederpöllnitz sein wahres Gesicht zeigen. Aber da sind wir ja schon wieder beim mahnenden S.-Finger ...





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