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Kreisoberliga

SV Roschütz vs. SV Blau-Weiß Niederpöllnitz
3 : 0

SV Roschütz - BW Niederpöllnitz 3:0 (1:0)


Eigentlich hatte man sich auf das Auswärtsspiel in Roschütz gefreut. Weil es so ziemlich mit der einzige Platz in der Kreisoberliga war, wo ein wenig Fluidum auf die Fans losgelassen wurde. Wenn "Radio Freies Roschütz" Hardrockklänge losballerte, da wurde einem doch gleich immer das Herz warm. Umso erstaunlicher war die Feststellung, dass alles im Sinkflug schien: Kein Stadionsprecher, erst Recht kein Radio Freies Roschütz, Versorgung mau, und die Mannschaft selbst musste wohl in der Halle trainieren, weil das Flutlicht nicht einsatzbereit war. Traurige Sportstadt Gera.
Umso anerkennenswerter die Einstellung der Heimmannschaft, alle personellen Probleme (z.B. Ulrich mit Kreuzband- und Meniskusschaden) wegzukämpfen. Und da kamen die vom Pforten-Pokal geschlauchten Gäste wohl gerade Recht, deren Leistung nach dem Spiel von Trainer Beck in drei Worten zusammengefasst wurde: "Das war nichts".  Auch die Blau-Weißen mussten umstellen, da sich Kurz und Hossaini krank und Poser verhindert gemeldet hatten. So rutsche Ever-Oldie Rohde ins Team und Schmeißer verdängte Sindermann.
Roschütz begann die Partie um ein paar Nuancen aktiver, hielt den Ball vom Tor weg und kam etwas überraschend zum 1:0 nach 15 Minuten: Zipfel kann die Flanke von rechts nicht verhindern und innen sieht sich Theuerkauf bar jeder Kontrolle durch die Innenverteidigung. Das lässt der sich nicht zweimal sagen und verwandelt sicher. Engelbrecht ohne Abwehrchance. Bezeichnend für Niederpöllnitz waren zu dieser Zeit aber schon längst einige unschöne Begleiterscheinungen des Auftritts: mangelnde Konzentration, ungenaue bis schlampige Pässe, kaum Offensivaktionen und das Zweikampfverhalten einiger Spieler mahnte zu Sorgenfalten. Trotzdem gab es aber nun von der 17.-22. Minute so etwas wie eine Druckphase, in der Blinde (Kronz rettet zur Ecke) und Müller (Latte nach Eckball) zu Chancen kamen. Und weiter ging es ab der 30. Minute. Da kam so ziemlich bei jedem BW-Fan der Gedanke auf, dass es doch nun fallen müsste, das Tor zum Ausgleich. Gute Ansätze waren durchaus vorhanden: Müller aus 20 Metern am Angel vorbei (30.), Steckpass Menzel auf Müller (Torwart hält/31.),  Rohde (Torwart zur Ecke/412.), Fernschuss Menzel (wieder Kronz/43.) und Kopfball Menzel genau in die Arme vom Keeper (44.). Mit diesen doch positiven Eindrücken ging es in die Pause und es war doch eigentlich nur noch eine Frage der Zeit, bis Niederpöllnitz hier das 1:1 machen würde.


Klarer Fall von "Denkste", klarer Fall von "Das war nichts". BW krampfte sich zunehmend mehr durch die Partie, einige hatten mit ihren Laufwegen, andere mit ihren technischen Möglichkeiten, wieder andere mit der Zweikampfquote und der Rest mit Diskutieren genau über diese Problemfälle zu tun. Während der diesmal indisponierte Vogel nach 56 Minute bei seiner einzigen Großchance den Ball nicht richtig trifft, rettet N. Sporer gegen Großer zur Ecke (60.). Aber es stand ja immer noch 1:0, noch waren ja alle Möglichkeiten da, dem eigenen Gewurschtel wenigstens den Balsam eines Tores aufzulegen. Aber es kam anders. Im eigenen Angriff liegend, verliert Sindermann den Ball, Friedrich läuft und läuft und läuft und trifft zum 2:0 (61.). "Um das Spiel hier zu gewinnen, muss man auch etwas dafür tun", meinte Trainer Beck und steigerte seine Lautstärke so, dass Physiotherapeutin Schuster verängstigt hinter den Fangnetzen Schutz suchte: "Konzentration hoch!!! Passgenauigkeit!!!"
Nutzen tat es nichts, denn BW versank im Leistungsloch und da konnten diesmal auch Müller oder Menzel buddeln wie sie wollten, das Team kam nicht mehr heraus. Das 3:0 war ein Spiegelbild vom vorhergehenden Treffer, Steckpass, kein Zugriff, Engelbrecht ohne Chance beim Tor von Schunke, der sein Glück kaum fassen konnte. Der Gipfel all dessen wäre gewesen, wenn Einwechsler Krause 20 Sekunden nach seiner Einwechslung per Kopf erfolgreich gewesen wäre. So aber ist Engelbrecht zur Stelle. Roschütz gewann verdient und war eben clever beim Finden von Schlupflöchern. Eigentlich sollte das Spiel die BW-Mannschaft aufbauen für die nächsten Wochen - so muss halt irgendwie gegen Motor Altenburg, dem ZFC oder Eurotrink was Zählbares her. Aber dafür muss es Trainern und Mannschaft gelingen, Lösungswege aufzuzeigen.



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