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Kreisoberliga

SpG FSV Langenleuba-Niederhain vs. SV Blau-Weiß Niederpöllnitz
1 : 4

Langenleuba/Niederhain - BW Niederpöllnitz 1:4 (0:3)
Wenn es nach der Statistik gegangen wäre, dann war eigentlich alles klar: Niederpöllnitz im 203. KOL-Punktspiel an Platz 2 der "Ewigen Tabelle" hinter Schmölln. Langenleuba auf Rang 37 (von 42) mit 31 Partien. Niederpöllnitz mit genau 100 Siegen mehr, als die 8mal als Gewinner vom Platz gegangenen Hausherren. Im Durchschnitt kommen die BW-Akteure auf 56 Spiele pro Kicker in der KOL, Langenleubas Aktive mehr als die Hälfte weniger (21). Nun ja,  Statistik eben. Denn eigentlich waren die Gastgeber (im Vorjahr auf Rang 11 mit 8 Punkten Abstand zum ersten Abstiegsplatz eingelandet) die erfahreren, denn bei BW spielen ja mit Fritzsche, Hossaini, Sindermann, Vogel, Jahn und Jauch sechse Kicker, die unter 5 Einsätze in der KOl haben. Hinzu kam die eigentlich wichtige Frage: Wer von den beiden Mannschaften hat die deutliche Niederlage der Vorwoche besser verdaut? Trainer Beck hatte sich so einiges einfallen lassen. Zunächst tauchte Ph. Müller im Kasten auf. Hannes Poser wurde, das N. Sporer kurzfristig jobbedingt ausfiel, in die Abwehrzentrale dirigiert. Neben ihm P. Sporer, Vogel und auf der anderen Seite Zipfel. Bis auf Sporer alles Spieler, die in der durchschnittlichen Körperhöhe eher an wuselnde Mittelfeld- oder Angriffstriebfedern einzuordnen wären.

 Auf der anderen Seite beäugte Trainer Anke argwöhnisch das sich abzeichnende ungleiche Duell zwischen seinem Manndecker und Lukas Müller. Als dem nach 8 Minuten bereits die Führung gelang, korrigierte er armewedelnd. Fortan musste Tobias Heger am Kapitän der Gäste sich abarbeiten. Der war aber heute, neben Paul Menzel und auch Fabian Sindermann offensiv besonders animiert. Gemeinsam mit "Lulatsch" Chris Blinde, dem es immer wieder gelang, die Bälle festzumachen, sorgten die Niederpöllnitzer für Druck auf den Kasten von Petzold. Mentzel hatte dann die große Gelegenheit, auf 0:2 zu stellen, wurde aber vom ab und an in der gegend herumschauenden jungen Assistenten zurückbeordert - abseits. Langenleuba unter dem lautstarken Kommandos von Anke war noch nicht im Spiel. "Kein Biss, kein Zutrauen", analysierte später Einwechsler Heinke. Raumbesetzung katastrophal, Zweikampfführung kaum vorhandeden, Chancen ebenfalls nicht zu sehen. Es gab viele Baustellen und Baustellenleiter Anke wusste gar nicht, wo er anfangen sollte. Den Gästen eröffneten sich riesige Räume und die nutzten sie leidlich, waren aber noch zu häufig im finalen Pass zu unkonzentriert. Wähfrend Gengerke nach 14 Minuten eine erste Halbchance  hat (Müller ohne Probleme beim Kopfball), donnert L. Müller nach 24 Minuten auf den Kasten, Petzold hält spektakulär. Dann fällt trotzdem das 0:2 und Fan Sven Böttcher erweist sich als Orakel: "So, Ecke, Tor." Und so kam es. Ecke Müller, Menzels kopfball wird durch Blinde weiterverarbeitet und landet irgendwie im Netz. Trainer Anke wechselte nun die Außenbahnspieler - allein im Durchgang 1 kam nichts mehr heraus. Ein paar Halbchancen - ja, ein Abseitstor - ja. Die besseren Möglichkeiten hatten die Gäste, denen dann durch Menzels Flachschuss der 0:3-Pausenstand gelingt.


Niederpöllnitz hatte alles richtig gemacht, musste nicht wechseln, aber die Hausherren brachten mit Doberenz, Göth und Heinke gleich drei neue Spieler. Und es lief. Niederpöllnitz sah seinen sorgsam gewebten Spielfaden sich aufdröseln, musste immer mehr reagieren und um das bisherige "Zu Null" bangen. Langenleuba kam mit der Power der Verzweiflung aus der Kabine, war aber im Finalpass immer noch mit vielen Unkonzentriertheiten behaftet. Glück für BW. Und außer einer Anzahl von Eck- und Freistößen war für Müller nichts dabei, wo man hätte Schnappatmung bekommen können. Mal abgesehen von der Schnappatmung der Gäste-Fans, die nach dem Anschlusstreffer von Kühnel (55.) böse Vorahnungen hatten. Und dann kam aber der Moment für Einwechsler Preller. Nach eeinem klugen Steilpass rennt der Stürmer halbrechts auf Petzold zu und überhört gottlob die Rufe von außen, er solle selbst abschließen. Stattdessen sieht er Kapitän Müller heranrauschen und der netzt am Sonntag mit Sonntagsschuss in den linken Winkel ein (72.). Das Spiel war gelaufen, auch wenn die Hausherren noch einmal wollten. So richtig konnten sie aber nicht mehr, wie auch die Niederpöllnitzer. Die 29 Grad, die fehlenden Trinkpausen und der klare Spielstand ließen dann physisch und psychisch kaum noch etwas zu.

Niederpöllnitz landete einen enorm wichtigen Sieg. Auch einen für die Moral, denn am heutigen Tag stand man als Team, als Mannschaft auf dem Platz und hatte verinnerlocht, dass Fußball irgendwie auch etwas mit erfolgreicher Zweikampfführung zu tun hat. Kompliment.






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