zurück

Kreisoberliga

SV Blau-Weiß Niederpöllnitz vs. VfL 1990 Gera
1 : 6

BW Niederpöllnitz vs. VfL Gera


Es war ein tolles Spiel unserer Mannschaft. Wir haben von Beginn an die Chancen genutzt und hätten durchaus noch zwei, drei Tore mehr machen können, vielleicht auch müssen. Unsere Offensive hat einen guten Tag erwischt und hatte eindeutige Vorteile gegen eine recht behäbig wirkende Abwehr.

Nein, liebe Leser, es geht nicht um Niederpöllnitz. Leider. Zwar hatte unsere Mannschaft die erste wirkliche Großchance durch Müller, als Rosenhainer aus dem Kasten ist, der Kapitän sofort abdrückt, das leere Tor aber um Zentimeter verfehlt (5.) - was danach kam, stand aber nahezu ausschließlich unter der Rubrik Pleiten, Pech und Pannen. Nach 15 Minuten war die Begegnung gelaufen. Niederpöllnitz lag 0:3 gegen den bisherigen Tabellenletzten hinten und musste konstatieren, dass es erneut nicht für die KOL reicht. Technisch nicht, gedanklich nicht, tempomäßig nicht, auch nicht in der Zweikampfführung und insgesamt als Mannschaft ebenfalls nicht. Da war kein Auflehnen zu erkennen, weil es vielleicht einfach nicht möglich ist. Da gab es niemand, der das Kommando verbal und spielerisch übernimmt und einen Karren, der frühzeitig im Dreck stand, half, mit herauszuziehen. "Ich habe keine Mannschaft gesehen. Das war doch alles Stückwerk", lautete die Einschätzung eines der wenigen Fans, die sich das Debakel bis zum Schlusspfiff angetan hatten. Und Schönrednerei und Argumente für BW sind schwer anzubringen, wenn es am Ende 1:6 steht. Es passte auch ins Bild, dass Jentsch statt mit der Nummer 19 (Spielberichtsbogen) mit der Rückennummer 20 und Neuzugang Hossaini statt mit der 22 mit der 23 auflief. Schiri Hädrich sah sich genötigt, dies im Spielbericht festzuhalten.



Der VfL kam mit dem Selbstbewusstsein und der Einstellung, die es braucht, um auch als Letzter ein Spiel zu dominieren. Allein das Sturmduo Lässig/D.Kunz sorgte ein ums andere Mal für höchste Alarmstufe bei den irgendwie immer hinterher rennenden Niederpöllnitzern. Fünf der sechs Treffer gingen auf die beiden Kicker. Und BW hatte keinen Masterplan, daran etwas zu ändern. Anscheinend wurde auch in den beiden Trinkpausen und in der Halbzeit keiner gefunden, denn Gera verbuchte noch eine stattliche Anzahl von guten bis sehr guten Gelegenheiten: Leukefeld (11.), Ch. Kunz (22.), Ch. Kunz (30./Kopfball nach Ecke, Poser rettet auf der Linie), Lässig (41./Pfosten).

Mit dem 1:4 durch Julian Preller kam soetwas wie ein Hoffnungsfunke geflattert, aber es sollte einer bleiben. Zwischen Entsetzen und Ratlosigkeit hin und hergerissen verfolgten Trainerstab, Wechsler und Fans den desaströsen Auftritt ihrer Lieblinge. Und der war - sorry - nichts anderes als ein Bewerbungsschreiben für den Abstieg. So geht das nicht, Jungs. Wenn wir körperloses Spiel wollen, müssen wir Basketball spielen. Wenn wir nicht hundert Prozent abrufen können, dann werden sich diese Ergebnisse wiederholen. Und die großen Brocken warten bis auf Eurotrink noch. In Langenleuba muss sich eine andere Mannschaft präsentieren. Aber eine MANNSCHAFT eben, die motiviert und aufgescheucht das Spiel angeht.





Meinungen zum Spiel