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Kreisoberliga

Rasensportverein Altenburg vs. SV Blau-Weiß Niederpöllnitz
4 : 1

Spielbericht RB Altenburg - BW Niederpöllnitz




Zum Schluss herrschte in den Niederpöllnitzer Reihen purer Frust. Niklas Sporer semmelte seine Wasserflasche nach dem Gelbrot-Rauswurf durch Schiedsrichter Göttel (6. KOL-Einsatz, 5 Heimsiege, 1 Unentschieden) auf den Rasen, wenige Minuten später folgen die Fußballschuhe von Paul Menzel. Und Trainer Roy Beck musste nach Worten ringen, um niemand zu komprimitieren. So beließ er es letztlich bei Aussagen zum Grundübel, was ja jeder Kicker und auch jeder mitgereisten Fans gesehen hat: "Wenn wir zu fein sind, anzugreifen, zu pressen, richtig ranzugehen, dann können wir es doch gleich ganz lassen." Niederpöllnitz hatte sich um den Lohn der ersten Hälfte gebracht und eine "unnötige, völlig unnötige Niederlage eingehandelt" (Beck). Ja, leider muss man dem zustimmen. Die Tore zum 2:1, 3:1 und 4:1 entsprangen einem Blaupausenblock. Bereits im Mittelfeld angedeutet, dann in der Abwehrkette "perfekt" umgesetzt, deuteten unsere Jungs das Treiben von Hasanov und Gentsch als eine heiße Herdplatte, die von links nach rechts und umgekehrt vor ihnen herumtänzelt und dabei die Gefahr ausstrahelnd: Ja nicht anfassen, heiß! Wenn wir so weiter in der Kreisoberliga schludern und uns nicht trauen, den Gegnern klar zu machen: Bis hier hin und nicht weiter!, dann wird es schwer mit Punktesammeln. 12 Gegentore in drei Spielen - gemeinsam mit FSV Meuselwitz Schlusslicht.

Dabei hatte alles super begonnen. Wir reden jetzt nicht vom tollen Führiungstor von Kapitän Zwesper, der aus gut und gerne 25 Metzern den Ball unter die Latte ballert. Wir reden auch nicht von den ersten Blutdruckeinlagen von Peter Köster, der sich bereits frühzeitig von Göttel die gelbe Karte abholte. Sondern wir reden von einer Niederpöllnitzer Mannschaft, die "auf Augenhöhe" (Beck) agierte. Phasenweise hatte Niederpöllnitz, nachdem Menzel per wuchtigem Kopfball den Ausgleich erzielt hatte, sogar nuancenmäßig mehr vom Spiel, die klareren Aktionen und Chancen (Müller, Blinde, Sindermann). Ruhig aus der Abwehr heraus aufbauend wartete man geduldig auf die sich öffnenden Schnittstellen, um dann blitzschnell und technisch schon sehr ansehnlich mit zwei, drei Kontakten sich durchzudribbeln. Von Altenburg kam lange, bis ca. zur 37, 38. Minute kaum etwas. Die Freistöße und langen Schläge von Zwesper wurden allesamt abgefangen und die dann nach der Pause aufdrehenden Stoßstürmer der Hausherren rannten verzweifelt ins Leere. Das konnte Köster nicht gefallen haben, dass seine Mannschaft nur in der Endphase der ersten Hälfte auftaute, weil Niederpöllnitz zu viele Freistöße fabrizierte und die Angelegenheit zu locker anging.


Über die 2. Hälfte müssen wir den Mantel des Schweigens decken. Niederpöllnitz war kaum wiederzuerkennen. Die beiden Hauptverdächtigen der Gastgeber wurden nun groß in Szene gesetzt und kamen mit der oben beschriebenen Art und Weise zum Erfolg. Engelbrecht, der fehlerlos gehalten hatte, war das Entsetzen anzusehen, weil ihm seine Vorderleute so im Stich gelassen hatten. Die zahlreichen Wechsel brachten dann leider auch keinen Umschwung. Zwar gelangen Blau-Weiß zum Beispiel in Folge drei Ecken, aber darüber haben wir ja bereits im vorigen Spiel geschrieben. Es war immer ein altenburger Bein schneller da und konnte klären. Auch die beiden Flankenläufe von Sindermann, die mit gefährlichen Eingaben endeten, brachten nichts mehr. Niederpöllnitz verlor mehr und mehr Zweikämpfe bzw. ging gar nicht erst in diese hinein.

In  zwei Wochen kommt der Tabellenletzte nach Niederpöllnitz. Bis dahin dürfen die Fans hoffen, dass es dem Trainerstab gelingt, die deutlich aufgezeigten Fehler, Nachlässigkeiten und Konzentrationsprobleme in den Griff zu bekommen. Wenn nicht - dann dürfte ein schon kräfiger Wind um das junge Team wehen.
Zur Fotogalerie auf fupa: https://www.fupa.net/photos/rasensportverein-altenburg-sv-blau-weiss-1990-niederpoellnitz-447077#1





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