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Kreisoberliga

SG Eurotrink/Leumnitz vs. SV Blau-Weiß Niederpöllnitz
7 : 1

Schon im Vorfeld der Partie brauten sich die Gewitterwolken zusmmen, die dann während der Partie über die Harnisch-Sportstätte sich zu einer imposanten Kulisse aufbauten, um pünktlich zum Abpfiff sich unwetterartig zu entladen. Das Vorfeld bestand nämlich erneut aus zahlrei-chen Absagen für die Niederpöllnitzer, die nur bedingt bei den Fans Verständnis aufbrachten. 

 

Und wir werden nun einen Teufel tun, diejenigen, die auf dem Platz standen und dort in der zweiten Halbzeit zerlegt wurden, bis ins Mark zu kritisieren und verbal zu zerfleischen. Zu offensichtlich und nachvollziehbar waren die Gründe für die Klatsche. Niemand konnte von Kapitän Paul Menzel nach langer Verletzung und logisch fehlender Spielpraxis schon das erwarten, was er in vielen Spielen zeigte. Niemand konnte erwarten, dass Martin Grille 90 Minuten im Kampfschweinmodus durchhalten könnte. Niemand konnte von Trainer Beck verlangen, dass er aus den jungen Burschen, die im Abwehrverbund den herannahenden Sturm Grauppner-Fleischer-Fleischer würden erfolgreich und immer aufhalten sollten, das auch können. Bei 30 Saisontoren von Rick Fleischer in 22/23 ist das auch anderen Abwehrreihen nicht gelungen. Und so musste man einfach zur Kenntnis nehmen, dass Niederpöllnitz diesem Gegner ab der 46. Minute nicht mehr gewachsen war. Ein Kompliment geht deshalb auch an die BW-Fans, die jede gelungene Aktion lobten und ihre Jungs anfeuerten. Das war einmalig!

 

Eurotrink machte von Beginn an Druck und versuchte, mit schnellen, flach gehaltenen Ballpassagen hinter die Ketten der Gäste zu kommen. Bereits nach 7 Minuten hatte man – allerdings unter Zuhilfenahme schauspielerischer Leistungen – Erfolg. Das 1:0 durch Foulelfmeter führte auch gleich zur gelben Karte für Menzel, der es gewagt hatte, die Entscheidung als Kapitän zu hinterfragen. Fingerspitzengefühl des Spielleiters sieht anders aus. Wobei der am Ende natürlich nicht für den Spielausgang verantwortlich war. Bis zur 19. Minute war auf dem Platz nicht viel los. Klar war  der Gastgeber mehr am Drücker, aber in dieser Phase gelang es Jauch und Co hinten noch relativ entspannt alles von Engelbrecht wegzuhalten. Und der zeigte eben in dieser 19. Minute, dass er auf der Linie stark ist, denn Rick Fleischer steuerte allein auf ihn zu und brachte den Ball nicht unter. Ab der 25. Minute zeigte Niederpöllnitz mehr Mut, bei den Freistößen, die herausgeholt wurden, später auch bei den Eckbällen fehlte allerdings die Präzision. Die meisten segelten bis an die gegnerische Spielfeldbegrenzung. Eine Halbchance von Blinde kam heraus. Auf der anderen Seite hatten Robin Fleischer und Graupner – für uns die besten Akteure auf dem Platz – weitere Großchancen. Aber erst ein Fehler in der Innenverteidigung der Gäste führte zum 2:0: Jauch will den Ball wegschlagen, trifft dabei Sindermann und von dem springt das Leder zu Hacke. Der fackelt nicht lange und bolzt das Spielgerät unter die Latte (33.). Hoffnung kam auf, als ein erneutes Zubodengehen eines Eurotrink-Kickers nicht mit dem erwarteten Freistoßpfiff begleitet wurde, dadurch hatten Blinde und Fritzsche freie Fahrt. Der Anschlusstreffer war zu dieser Zeit sogar verdient, denn die Hausherren hatten laut ihrem Trainer „das Fußballspielen eigestellt".




Leider bestätigte 15 Sekunden nach Wiederanpfiff der 2. Assitent Erhard Helfenstein seinen unsicheren Auftritt bei Abseitsentscheidungen. Die übersah er nämlich und Eurotrink führte 3:1. Obwohl noch viel Zeit war, musste man konstatieren, dass von da an das Niederpöllnitzer Spiel mehr und mehr zerbröselte. Dem Sturmlauf der bereits erwähnten Graupner und Robin Fleischer konnte niemand mehr aufhalten und ab der 60. Minute gab es das Schützenfest. Wir wollen nicht vergessen, dass unser Youngster, Niels Vogel, mit seinen 17 Jahren sein fußballerisches Talent aufblitzen ließ. Wir wollen auch nicht vergessen, dass Max Schmeißer sein Versprechen einlöste, in Notfällen zu helfen. Es war zum Schluss ein Ergebnis, was von einem Teil der Fans als zu hoch eingeordnet wurde. Auf der anderen Seite hatte Eurotrink aber auch noch zwei Pfostentreffer und zahlreiche Großchancen.

 

Niederpöllnitz muss dieses Spiel schnell aus den Köpfen bekommen. Kreisoberliga ist kein Zuckerschlecken, das war nach dem Abpfiff klar. Aber man hat durchaus Ansätze gesehen, die Mut machen. Vielleicht schon am kommenden Wochenende zum ersten Heimspiel.
Zur Fotogalerie auf fupa: https://www.fupa.net/photos/sg-eurotrink-kickers-gera-leumnitz-sv-blau-weiss-1990-niederpoellnitz-444656




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