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Landesklasse Ost

VfR Bad Lobenstein vs. SV Blau-Weiß Niederpöllnitz
4 : 0

VfR Bad Lobenstein – SV BW Niederpöllnitz 4:0 (2:0)

 

VfR: Wirth, Heinze, Ruckert, Popp, Köcher, Großer, Wiechert (72. Nazim), Richter, Michel, Hölzel, Linke

BW: Weißgärber, Franke (GK), Böttger, Theileis (RK/13.), Wien (62. Behling), Werner, Worm, Reinhardt (GK), Zöllner (46. Seibeck), Tashev (GK), Meißner

Schiri: Behnisch (Gera). Zuschauer: 110

Tore: 1:0 Großer (13./HSt.), 2:0 Köcher (26.), 3:0 Nazim (76.), 4:0 Hölzel (84.)

 


Warten auf Besserung. Vor dem Anpfiff goss es wie aus Kübeln. Das Spiel begann 15 Minuten später. Für unsere Mannschaft 45 Minuten.


Wer geglaubt hatte, in Meuselwitz bei den Niederpöllnitzern eine Trendwende erkannt zu haben, wer dort gemeint hatte, die Leidenschaft und das Sich-gegen-den-Abstieg-wehren würde sich nun fortsetzen und positiv auf die Leistung auswirken, der hätte nicht mit nach Lobenstein fahren dürfen. Die es trotzdem getan hatten, erlebten eine Mannschaft, die sich fast kampflos ihrem Schicksal ergab, wie ein Absteiger auftrat und völlig zu Recht mit 4:0 vom Platz gefegt wurde.

Das Debakel nahm bereits nach 13 Minuten seinen Lauf. Nach einem Fehler von Keeper Weißgärber schießt Köcher. Viele der Zuschauer meinten den Ball Richtung Aus fliegen zu sehen, Theileis versicherte später in „Zivil“, dass der „reingegangen wäre und er im Reflex gehandelt“ habe. Im Bemühen, zu retten, was nicht mehr zu retten war, hält er den Ball mit der Hand, logische Konsequenz Rote Karte und Strafstoß. Den verwandelt Großer sicher. Niederpöllnitz also über 75 Minuten in Unterzahl – und weiterhin im Tiefschlaf, „überhaupt nicht im Spiel“ (Behling). Lobenstein nutzte das leidlich. „Wir sind“, so der Gäste-Trainer nach dem 1:0, „völlig zurecht bestraft worden. Was wir bisher gespielt haben, war eine Farce.“ Die Farce war allerdings noch nicht vorbei. Während Niederpöllnitz wenigstes zum Ansatz einer Chance kam (Franke verpasst am langen Pfosten/19.), zeigte Lobenstein, wie man auf dem Regen durchweichten Platz spielen muss: schnell, schnörkellos, in die Spitze. Das 2:0 fiel denn auch nach einem Lehrbuchangriff gegen schülerhaft agierende Blau-Weiße: Richter passt zu Köcher, der hat alle Zeit der Welt, die Kugel zu versenken. Von Abwehrrecken der Gäste war nichts zu sehen gewesen (26.). Tashev (27.) und Wien per Kopf (31.)hatten noch lichte Momente zu bieten, konnten aber jeweils die Bälle nicht genau platzieren. Dagegen hatte der gastgeber in der 37. Minute die Riesenchance, auf 3:0 zu erhöhen, aber Linke ist zu überrascht, dass Weißgärber die Eingabe von Großer nicht bekommt.


Kämpfte glücklos: Henning Böttger.

Beim Schlenzer von Hölzel konnte Felix Theileis noch regelgerecht retten.

Keine Chance beim Elfmeter für Jens Weißgärber. Das Drama nimmt seinen Lauf



Entrüstet über den Auftritt seiner Mannschaft stampfte Behling in die Kabine und kam anschließend ohne Zöllner wieder heraus, dem am heutigen Tag weniger als gar nichts gelungen war. Seibeck sollte nun die einzige Spitze, nun Tashev, einsetzen. Bedenkt man, dass es den Niederpöllnitzern ansatzweise gelang, „nichts mehr zuzulassen“ (Behling), dann kann man sich der Einschätzung anschließen, dass die zweite Hälfte „wenigstens besser ausgesehen“ hatte (Fan). Wenn man allerings berücksichtigt, was Niederpöllnitz an echten Chancen erspielte (Wien/53., Böttger/62.) – dann ist das zu wenig, um in dieser Klasse etwas reißen zu wollen. Der VfR spielte nun sein Ding herunter und kam zu einem Tor des Monats durch den herrlichen Flugkopfball des gerade eingewechselten Nazim (76.). Den Endstand besorgte Hölzel – eine Kopie des 2:0, nur eben auf der anderen Seite des Platzes (84.).

Die Niederpöllnitzer waren in Sekundenschnelle in der Kabine verschwunden. Noch schneller waren die mitgereisten Fans gewesen. Die hatten sich bereits nach dem 3:0 verabschiedet. Niederpöllnitz steht vor dem Abstieg. Zwar hat auch der Rest der Kontrahenten verloren, aber es fehlen eben drei Punkte zur Rettung.



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