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Landesklasse Ost

ZFC Meuselwitz II vs. SV Blau-Weiß Niederpöllnitz
1 : 0

ZFC Meuselwitz II – BW Niederpöllnitz 1:0 (0:0)

 

ZFC: Romeike, Mattheus, Brendel, Beer (GK/57. Schumann), Gentzsch, Schmidt, Nitzsche (57.Koppe), Ph. Riese (GK), Solivani (65. Hennig), Graf (GK), Ch. Riese

BW: Weißgärber, Anisch (90. RK), Böttger, Theileis, Wien (70. Tashev), Werner, Reinhardt (GK), Zöllner (88. Behling), Neumann, Meißner, Franke

Schiri: Raue (Jena). Zuschauer: 100

Tor: Ph. Riese (90.)

 

Das Schlechte gleich vornweg: Erst gelingt Ph. Riese in der 90. Minute per unhaltbaren Flachschuss der Sieg, Sekunden später lässt sich Anisch zum Nachtreten animieren. Rote Karte, Saison beendet.

Bis dahin trauten die mitgereisten Niederpöllnitzer Fans, besonders aber die Hausherren ihren Augen über den Auftritt des Tabellendrittletzten nicht. Anscheinend hatte Jan Behling den Nerv der Mannschaft besser getroffen, als der in den letzten Spielen unglücklich agierende Steffen Rüdiger. Der hatte sein Amt unter der Woche zur Verfügung gestellt – entgegen des Wunsches des Vorstandes, der den engagierten Übungsleiter gerne bis Ende der Saison gehalten hätte.

„Wir spielen heute mit einer taktischen Grundausrichtung, die in keinem DFB-Lehrbuch steht“, äußerte sich Behling und ließ gleich mal Tashev draußen. Und die Niederpöllnitz boten eine tolle Partie, kämpften (Böttger), rannten (Meißner), gewannen Zweikämpfe (Anisch, Neumann) und erspielten sich durch Meißner (4.), Frankes Freistoß (10.) und Zöllners Außenristschuss (22.) auch noch Chancen. Und das in der Höhle des Löwen, der lange Zeit im heutigen Spiel allerdings wie ein verschlafenes Hauskätzchen daherkam. Dem ZFC-Trainer war das alles viel zu wenig: „Schlagzahl erhöhen“, brüllte er. Es kam auch so etwas wie das Hochschalten in den zweiten Gang beim ZFC heraus. Ab der 25. Minute hatte der sich erst einmal von seinem Erstaunen über die couragierten Gäste erholt. Ph. Riese übernahm das Zepter, glänzte durch technische Kabinettstückchen, und vorn quälte sich der glücklose Graf gegen Terrier Anisch zu seiner ersten, allerdings hochkarätigen Chance. Erst donnert Ph. Riese den Ball auf den Kasten der Gäste, Weißgärber wehrt zur Ecke ab. Die verpasst er und Graf köpft aufs Tor, wo Meißner den Ball von der Linie schlägt (25.). Fortan versuchte es der ZFC mit Fernschüssen aller Art (Gentzsch/34., 65., Schmidt/78.), heraus kam dabei allerdings wenig bis nichts. Auch Niederpöllnitz hatte noch vor dem Wechsel seine Riesenchance, als Romeike seinen Kasten verlässt, Zöllner den Ball allerdings nicht reinschiebt (40.).

Kämpfte wie alle anderen vorbildlich: Torsten Wien


Zweimal Killerblick: Vorn wehrt Falk Werner den Ball ab, dahinter lunst Enrico Anisch, ob alles gut geht.



Trotzig hatte Blau-Weiß das 0:0 verdient. Der ZFC kam dementsprechend auch sehr schnell wieder aus der Kabine und man durfte nun wohl ein Feuerwerk erwarten. Aber es ging bei den Roten wieder pomadig los. Die fanden einfach kein Mittel, die nach wie vor kämpferisch absolut überzeugenden Niederpöllnitzer auszuhebeln. Im Gegenteil: Die Gäste waren absolut gleichwertig, hatten in Werner einen fehlerfrei spielenden Libero und setzten die Marschroute Behlings überzeugend um. Nur bei Ph. Rieses Granate nach 77. Minuten musste Weißgärber sein ganzes Können aufbieten, ansonsten herrschte Harmlosigkeit im Erarbeiten von Chancen vor. Zwar brachten ein paar flache Eingaben kurzzeitig die Gemüter in Wallung, aber ansonsten waren die recht zahlreichen Zuschauer wohl schon mit dem 0:0 gedanklich verschwunden. Dann kam die Kopfballabwehr von Anisch auf den Fuß von Ph. Riese und der ist technisch in der Lage, den Ball flach zum 1:0 einzuhämmern.

Wenn also die alte Regel zutreffen sollte, die besagt, wenn man unten steht, kommt zum Unglück auch noch Pech dazu – dann wohl in diesem Spiel. Aber Niederpöllnitz kann hoffen. Bei solchen Leistungen sollte es doch mit dem Teufel zugehen, wenn sich in den letzten drei Spielen nicht noch Punkte ansammeln würden.

 


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