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Landesklasse Ost

SV Blau-Weiß Niederpöllnitz vs. FC Thüringen Weida
1 : 2

SV BW Niederpöllnitz – FC Thüringen Weida 1:2 (0:0)

BW: Müller, Anisch(GK), Böttger, Theileis, Werner, Zöllner, Tashev, Neumann, Wanitschka (GK/70. Reinhardt), Meissner (GK/81. Worm), Behling (GK).

FC: Hartleb, Liebold, J.Wanitschka (61. Kurz/GK), Ulrich, Raffel, Pfeifer (GK/ 85. Heier), Plötner, Schumann, H.Pohland (88. Kadyrov), Otto, N.Pohland

Schiri: Adam (Gera). Note 4.5

Zuschauer: 240

Tore: 1:0 Zöllner (56.), 1:1, 1:2 N. Pohland (57., 66.)

 

Anscheinend hat man sich in allerhöchsten Gremien darauf geeinigt, dass Niederpöllnitz in diesem Jahr zu den Absteigern zählen soll. Denn wenn sogar einhellig die Gegner bekunden, dass der vermeintliche Ausgleich nach 71 Minuten nie und nimmer Abseits gewesen wäre, das aber außer 240 Beobachtern der Linien- und letztlich der Schiedsrichter anders gesehen haben – naja …

Gut, wollen wir mal nicht so sehr auf den Göttern in Schwarz oder Grün herumhacken, letztlich geht die Niederlage wieder einmal auf die Kappe der Hausherren, die es nicht verstanden hatten, ihre wenigen, dafür aber hochkarätigen Chancen in Tore umzumünzen.

„Ich habe heute nur einen Wunsch – dass wir nach dem Spiel in der Kabine Zirtaki hören können.“ Trainer Rüdigers Visionen vom Musiktitel, der immer nach einem Soieg in der Kabine angespielt wird, gingen wieder einmal nicht auf. Bei gutem Besuch von 240 Zuschauern erlebten die Anwesenden zunächst verteiltes Spiel „nicht ganz auf dem Niveau wie das Stadtroda-Match“ (K. Schmidt). Noch drastischer sahen es die Weidaer Fans: „Es war kein gutes Spiel“. Ganz so dramatisch haben wir es nicht erlebt, denn zunächst war man ja im Niederpöllnitzer Lager froh, nicht gleich wieder ein Gegentor in der Anfangsphase kassiert zu haben. Obwohl das beim Fehlabspiel Behlings in die Füße von H. Pohland durchaus möglich gewesen wäre. Aber Müller, für den gesperrten Weißgärber im Kasten, hält (6.). Weida kam ausschließlich über die rechte Seite (Plötner, Schumann), war deshalb relativ leicht auszurechnen. Chancen hatte die Partie lange nicht zu bieten, bis zur 20. Minute jedenfalls. Da zirkelt Schumann einen Freistoß nach innen und J. Wanitschka trifft mit Kopfball nur den Innenpfosten. Fast im Gegenzug behindern sich Meißner und Zöllner an der Strafraumgrenze, heraus kommt ein Mittelding zwischen abgerutschtem Schuss und verärgertem Drüberschlagen. Der FC  wiegte sich angesichts der bis dato gezeigten Harmlosigkeit der Hausherren im Herausspielen von Strafraumszenen wohl in Sicherheit, die brüllende Sonne at wohl das Ihrige dazu, jedenfalls schlummerte man der 30. Minute entgegen, als plötzlich bei Niederpöllnitz die Post über Tashev abging, der Zöllner bedient, aber dessen Schlenzer zu schwach ist, um Hartleb richtig aufzuwecken. Das tat dann allerdings Behling mit der größten Chance für Niederpöllnitz. Im Fünfmeterraum bringt er das Leder nicht am großartig reagierenden Keeper der Gäste vorbei (33.). Eine Minute vor der Halbzeit entschied sich dann der Schiedsrichter, seine bis dahin gezeigte gute Leistung abzuschwächen, als er das Foul an Tashev im Strafraum als Gleichgewichtsstörung des Niederpöllnitzers deutete.

Ilian Tashev hat abgezogen, aber der Ball rausch hoch übers Gebälk.

"Paule" Plötner schirmt den Ball vor Michael Meißner ab.

Die Mittelfeldakteure unter sich: Robin Pfeifer gegen Jan Behling. Beide sahen Gelb.



Der zweite Durchgang begann mit einem strammen Torschuss von Behling (50.) und den rasanten 10 Minuten ab der 56. Minute. Zunächst steckt Behling den Ball auf Zöllner durch, der rast allein aufs gegnerische Tor zu und verwandelt mittels Flachschuss (56.). Ganz unhaltbar schien der Schuss allerdings nicht zu sein. Während die Niederpöllnitzer „noch die Tormusik genossen“ (K. Hochsieder), gelingt Weida durch ihren Knipser N. Pohland der Ausgleich. Niederpöllnitz erholte sich jedoch schnell. Zöllners Kopfball-Granate (58.) holt Plötner von der Linie. Das Derby hatte ganz im Sinne eines klassischen Dramas den Höhepunkt erreicht. Und während Schiri Adam wild gelbe Karten in Richtung Niederpöllnitz verteilte (Meißner, Behling, Wanitschka), wollten beide Mannschaften es nun wissen und boten den Zuschauern rassige Zweikämpfe. Ausgerechnet dem Ex-Weidaer Theileis unterläuft der entscheidende Spielfehler: Nach einem unüberlegtem Herausschlagen des Balles in die Füße Plötners tänzelt der unter Begleitschutz des nächsten Ex-Weidaers M. Wanitschka zur Grundlinie und innen ist N. Pohland cool genug, aus nichts alles zu machen (66.). Weida führt im Derby – wieder mal. Seit 1999 gelang den Niederpöllnitzern kein Sieg mehr und ab diesem Zeitpunkt sah es auch nicht mehr so aus. Wie in den letzten Spielen gegen Hermsdorf oder Stadtroda warfen nun die Hausherren alles nach vorn, hatten durch Standarts auch noch Möglichkeiten (Zöllner 77., 80.), waren aber wieder nicht in der Lage, den Ein-Tore-Rückstand aufzuholen. Wenn sich wie bisher alles gegen Niederpöllnitz verschworen hat, wenn man am Ende des Spiels gönnerhafte Lobeshymnen bekommt – dann ist man ein Abstiegskandidat.



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