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FSV Schleiz – SV BW Niederpöllnitz 2:2 (1:2)
FSV: Feig, Broßmann (GK), Eichelkraut, Pospisil, Kohl, Gerisch, Stankowski (46. Weber), Zahorec, Liebold, Weiß (46. Budina), Schwarze (69. Schwarzbach). BW: Weißgärber, Anisch (GK), Theileis, Seibeck, Werner, Worm, Zöllner (87. Wanitschka), Tashev, Fischer, Neumann, Meißner.
Schiri: Raue (Jena). Zuschauer: 70 Tore: 0:1 Fischer (21.), 1:1 Broßmann (25.), 1:2 Fischer (34.), 2:2 Schwarzbach (87.)
„Der FSV spielt diszipliniert, aus einer soliden Abwehr heraus. Aber er muss das Spiel machen. Wir gehen nicht zu schnell drauf, weil sonst nicht genügend Spieler hinter dem Ball stehen.“ Die taktische Marschrichtung von Trainer Rüdiger setzte Blau-Weiß 87 Minuten hervorragend um. Dann passierte der „eine dumme Fehler, als wir nicht genügend standen“ (Zöllner) und Edeljoker Schwarzbach verschaffte dem Tabellenzweiten einen nie geglaubten und auch unverdienten Punktgewinn. Niederpöllnitz zeigte von Beginn an, dass das heute für
den FV alles andere als der vermutete Spaziergang gegen die schlechteste
Auswärtsmannschaft der Liga werden würde. Energisches Pressing, Annehmen der
Zweikämpfe und die Schleizer dadurch zu Fehlern zwingend – so sahen aus
Niederpöllnitzer Sicht die ersten Minuten aus. Vielleicht, so dachten die
optimistischen Zuschauer, hält sich der FSV wegen des großen Platzes noch
zurück und brennt etwas später sein Feuerwerk ab. Aber das kam über die 90
Minuten nicht. Vielmehr entwickelte sich das Spiel der Hausherren vom „Schlafwagen-„
zum „Alibifußball“ (Trainer Lauke). Lauke, selbst einmal in den Diensten von
Niederpöllnitz, wirkte überrascht vom Auftreten der Gäste und kam nur einmal
richtig in Rage, als nach Ballverlust von Fischer Gerisch in den Strafraum
eindringt, Weißgärber elfmeterverdächtig heran gerauscht kommt, aber wohl noch
rechtzeitig zurück zieht (15.). Zwei Minuten später haut Broßmann einfach mal
so aus 30 Metern drauf, Weißgärber sieht den Ball sehr spät, hat aber Glück,
weil das Geschoss knapp vorbei pfeift. Den ersten Treffer erzielen aber die
weiter diszipliniert spielenden Gäste. Nach Zuckerpass Meißners auf rechts
gelingt Fischer ein Traumtor (21.). Neumann hat in der 25. Minute die große
Chance, die verdiente Führung der Gäste auszubauen, aber Feig hält glänzend. Doch
das Glück bleibt ja erfahrungsgemäß den oben stehenden Mannschaften treu. Wenn
etwas lief, dann lief das bei Schleiz über Standarts. Und nach Freistoß von
links trifft Broßmann aus dem Gewühl zum 1:1 (25.). Niederpöllnitz ließ sich
aber von seiner Linie nicht abbringen, zumal den Hausherren herzlich wenig bis
nichts einfiel, endlich das erhoffte Offensivfeuerwerk zu zünden. Schwarze
hatte angesichts des statischen Herumgebolzes seiner Mannschaft viel Zeit zum
Kommentieren („Gegurke“, „Man, das dauert alles zu lange“) und leistete sich
selbst den entscheidenden Fehler vor dem 1:2: Nach seinem Ballverlust an
Zöllner bedient der Fischer und der Angreifer trifft zur Führung (34.). Zweifacher Torschütze und einer der Besten: Jakob Fischer. Kämpfte wie alle Niederpöllnitzer vorbildlich: Michael Seibeck Das wäre die Spielentscheidung gewesen, aber Keeper Feig hält großartig. Vollkommen verdient führte Blau-Weiß, hatte eine „astreine Leistung“ gezeigt und war „absolut cool“ aufgetreten. Trainer Rüdiger war hoch zufrieden. Prinzipiell änderte sich am Spielverlauf nicht viel. Schleiz war weiterhin bemüht zu verstehen, warum das aufständische Volk aus Niederpöllnitz am Fasanengarten eine Intrige gegen den Angriff auf die Tabellenspitze anzettelte und Niederpöllnitz hielt weiterhin humorlos gegen alle Zweikämpfe gegen. Auch die Einwechslung des zunächst durch Bankdrücken bestraften Budina brachte da nichts. Er reihte sich nahtlos in das insgesamt schlechte Spiel der Hausherren ein. Die Partie nahm einen „komischen“ Verlauf an. Keine Reaktionen von den spärlich besetzten Rängen, kein Aufbäumen einer dahin dümpelnden Gastgeber-Truppe. Fast sah es so aus, als ob alle schon um den Wochenend-Grill herumstehen würden. Nach 60 Minuten ergab sich für Niederpöllnitz die Chance, das Spiel endgültig zu entscheiden, aber Fischer scheitert an der glänzenden Reaktion von Feig. Von da an „spielten wir die Angriffe n icht mehr richtig und bis zum Schluss aus“ (Rüdiger) und Schleiz kam nun endlich etwas besser in eine Partie, die Trainer Lauke fünf Minuten vor Schluss schon als „verloren“ einschätzte. Aber da war ja noch sein Edeljoker Schwarzbach. Der nutzte den einzigen Fehler der sonst soliden Abwehr der Gäste und hämmerte das Leder entgegen der Laufrichtung von Weißgärber ins Netz (87.). Meinungen zum Spiel |