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Landesklasse Ost

SV Blau-Weiß Niederpöllnitz vs. Kraftsdorfer SV 03
2 : 2

BW: Weißgärber, Theileis, Seibeck, Werner (GK), Worm, Reinhardt, Zöllner, Tashev (83. Anisch), Fischer (66. Wanitschka/GK), Neumann, Meißner (58. Böttger).

 

KSV: Eulitz, Pustal, Krause (77. Schindelar), Schmidt, Bergner, Martin, K.Sachse, Rosenkranz, O.Sachse, Artmann (90. Wölk), Poßner

 

Schiri: Lütz (Camburg). Zuschauer: 75.


Tore: 1:0 Worm (23.), 1:1 Poßner (57.), 2:1 Zöllner (90+1), 2:2 Rosenkranz (90+2./Fst)

 

Wir wollen uns nicht einschießen. Nicht auf einzelne Spieler, nicht auf taktische Maßnahmen, nicht auf den Gegner. Auf den am allerwenigsten. Kraftsdorf hat es geschafft: Der KSV ist und bleibt eine Mannschaft, mit der Niederpöllnitz sicherlich nicht – angesichts der Spielstatistik – zum Tanzstundenabschlussball gehen würde. Aber, und das sei uns gestattet: So lange es in Niederpöllnitz draußen auf der Bank noch das „Beleidigte-Leberwurst-Denken“ und drinnen im Spielfeld das „Ich bin unersetzbar – Denken“ gibt, wird die Mannschaft nicht so schnell von den Problemen wegkommen, die ein frustriertes BW-Publikum über weite Strecken des niveauarmen Landesklassen-Spiels erleben musste.

„Wir können gegen Kraftsdorf nicht so lethargisch auftreten wie gegen Buttstädt“, orientierte Rüdiger seine Mannschaft vor der Partie gegen Gäste, die offensichtlich erst einmal sich „nicht hinten rauslocken“ (Lehnert) lassen wollte und sein Heil in schnellen Pässen in die Spitze auf O. Sachse sah. Der hatte auch die ersten tollen Möglichkeiten (4., 8.). Die ersten 10 Minuten gehörten den Gästen, die schnörkelloser ihre Angriffe nach vorn brachten. Im Niederpöllnitzer Lager war man sich da schon einig, woran das Spiel der Hausherren krankte: „Das Spiel ohne Ball fehlt. Wenn einer den Ball hat, verstecken sich die anderen“ (Zuschauer). Tashev hätte die Analytiker Lügen strafen können, als er nach 9 Minuten Eulitz ausspielt, aber den schnellen Abschluss oder den Pass zum mitgelaufenen Kumpel scheut. Es folgten die wirklich einzigen guten 8 Minuten von Niederpöllnitz. Erst nimmt Zöllner Tashevs Flanke mit Außenrist, Eulitz bekommt aber wohl das Leder noch vor der Linie weg (20.). Drei Minuten später die Führung: Worms toller Schlenzer landet im linken Winkel. Der Torschütze und Fischer haben anschließend noch klasse Chancen, ehe auf der Gegenseite Martin per Dropkick nur die Latte trifft (30.).



Großchance für Tashev (nicht im Bild). Er übersieht den mitgelaufenen Fischer.

Neben Tashev und Fischer musste auch Michael Meißner vorzeitig raus. Das sorgte für Diskussionsstoff auf den Rängen.

Der junge Poßner wird in die Zange genommen. Er erzielt den Ausgleich.


Aus, vorbei. Nicht das Spiel, aber das Fußballspielen. Die Niederpöllnitzer sahen eher aus, als würden sie das 1:1 über die Zeit retten wollen. Planlos, ohne Aufbäumen, indisponiert. Nachdem noch die Offensivkräfte Fischer und Tashev das Spiel verlassen hatten, gab es gleich keine Aktionen mehr nach vorn. Und Kraftsdorf, mit erheblichen Personalproblemen angereist, war wohl mit dem Unentschieden zufrieden, was Poßner nach 56 Minuten erzielt hatte. Das allerdings hart am Rande des Erlaubten, da der Fuß des Angreifers schon eine erstaunliche Höhe in der Nähe des Gesichtes von Seibeck erreicht hatte. Die Zuschauer erlebten eine grauenvolle zweite Halbzeit, von diesem Tor abgesehen. Nur O. Sachse prüfte Weißgärber, der diesen Schuss mit einer dankbaren Parade annahm (59.). Ansonsten herrschte Tristesse auf den Feld und Frust daneben. Die Nachspielzeit war angebrochen, da nahm diese verfahrene Partie noch eine dramatische Wendung. Aus dem Gewühl heraus graupelt Zöllner das Leder zum 2:1 in die Maschen (90.+1). Im Gegenzug mutiert Niederpöllnitz im Abwehrverhalten zur „Schülermannschaft“ (Zuschauer). Schmidt wird vollkommen frei stehend übersehen, Anisch haut den Kraftsdorfer am Knöchel um. Elfmeter. Rosenkranz tritt an, Weißgärber hält, aber Rosenkranz ist im Nachschuss erfolgreich.

Das 2:2 ist für die Niederpöllnitzer eine gefühlte Niederlage. Das Kopfschütteln der Zuschauer hielt noch lange nach Abpfiff des Schiedsrichters an. Sie werden sich wohl unter anderem gefragt haben, wofür sie an diesem verkorksten Samstag Geld bezahlt haben.  



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