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Landesklasse Ost

SV Schmölln 1913 vs. SV Blau-Weiß Niederpöllnitz
1 : 0

SG Schmölln/Großstöbnitz – SV Blau-Weiß Niederpöllnitz 1:0 (0:0)

 

SG: Köhler, Barylla, Senf, R.Bräutigam, Steinberg, Boettcher(GK), Meuschke, Broda, Neumaier, Seidel (89. Schwarzer), Müller (46. M. Rettberg/GK, 90. M. Bräutigam)

SV: Weißgärber, Theileis, Seibeck, Werner, Worm (GK, 85. Wanitschka), Reinhardt, Zöllner, Tashev, Neumann, Meißner (69. Fischer), Franke (76. Böttger)

Schiri: Behnisch (Gera). Zuschauer: 110

Tor: 1:0 Neumaier (61.)

 

Dass Trainer Rüdiger speziell das Abwehrverhalten gegen Eisenberg nicht gefallen hatte, wurde in der Aufstellung deutlich. Theileis rückte wieder auf den Libero-Posten, als Manndecker bekam Reinhardt eine Chance. Und während Seibeck und Worm etwas weiter nach vorn befohlen wurden, landete Böttger auf der Bank.

Zwei Flachschüsse von Seibeck in der Auftaktphase und Zöllners Kopfballverlängerungen ohne wirkungsvolles Verhindern waren für Schmöllns Trainer Stöber „zu einfach“. Und angesichts seiner mit hohen Bällen agierenden Spieler schwoll dem das Spiel genau beobachtenden Machers des SV-Fußballs der Kamm. „Spielt euch doch mal in den Fuß“, donnerte er. Und sah genau, dass diese Spielweise außer dem Schuss von Kapitän Neumaier (9.) nichts einbringen konnte. Ganz anders die Gäste. Die gingen drauf, die hechelten jeden Ball hinterher, die stellten sich jeden Zweikampf – und das mit zunehmenden Erfolg und erhöhter Chancenanzahl. Seibeck (12.) und Zöllner (20.) waren da allerdings die noch etwas harmloseren Genossen. Dazwischen indirekter Freistoß nach Rückpass für Schmölln, den Neumaier relativ einfallslos in die Blau-Weiß-Mauer hämmerte (18.). Niederpöllnitz machte das Spiel, hielt das Tempo extrem hoch und brachte Stüber zur Aussage: „Hoffentlich ist bald Halbzeit.“ Da hatten nämlich die Gäste auf dem Feld denn doch ihre Hochkaräter erspielt: Tashev-Flanke von links, Seibecks Heranrauschen brachte allerdings außer einem Rauschen auf den Zuschauerrängen nichts Zählbares (33.). Nur eine Minute später fängt BW wieder einen Ball ab, Zöllner allein vor Köhler, der reagiert glänzend. 39. Minute: Tashev wieder, Zöllner nimmt den Ball direkt und scheitert knapp. Schmölln bekam bis auf wenige Aktionen dann in den letzten fünf Minuten „nach vorn nichts geregelt, weil wir so diszipliniert gespielt haben“, analysierte Rüdiger und machte seinen Mannen Mut.

Umringt von drei Schmöllnern kann Michael Zöllner den Ball trotzdem ablegen.

Umringt von drei Niederpöllnitzern kann der Schmöllner den Ball nicht kontrollieren.

Neumaier gegen Niederpöllnitz. Der Freistoß aus Nahdistanz donnert in die Mauer.

Sehr gute Sprungkraft: Barylla überspringt Seibeck.


Etwas lauter dürfte es in der SV-Kabine zugegangen sein. Die Hausherren waren phasenweise vorgeführt worden. Und mussten nun kommen. Taten sie auch, zumindest so viel, dass ihrem Trainer das Gesicht ein wenig geglättet wurde. Die Chancen hatten aber erneut die Gäste. Flanke Werner – Flugkopfballversuch Seibeck (53.), Ecke Meißner – Kopfball Zöllner und tolle Reaktion Köhlers erneut zur Ecke (54.). Ecke Tashev und Kopfball Seibeck 15 Zentimeter über das Gebälk (55.). Und dann kam der Moment, in dem sich die Welt auf den Kopf drehte – zumindest die Niederpöllnitzer. Nach einem herrlichen Seitenwechsel auf halblinks donnert Neumaier direkt das Leder in die lange Ecke (61.). Schmölln führte und Niederpöllnitz sah sich all seiner Bemühungen beraubt. Nun hoben die Schmöllner in dem Tempo die Köpfe, wie die der Gäste nach unten gingen. Es wäre müßig, verzweifelt nach Chancen für Niederpöllnitz in der Schlussphase zu suchen. Fischer vielleicht, der in der 82. Minute an einer  Tashev-Flanke vorbei rutscht. Ansonsten hielten hinten die Gastgeber nun ihren laden dicht, bugsierten die Bälle nach vorn, wo Naumaier und Rettberg lauerten. Typisch noch, dass Weißgärber den größten Reflex bei einer Klärungsaktion der eigenen Vorderleute zeigen musste (72.).

 

Wenn es dabei bleibt, dass Niederpöllnitz mit wund geklopften Schultern ob der guten Spiele, aber ohne Punkte nach Hause fahren, dann „wird das nicht aufgehen“ (Rüdiger). Gegen Buttstädt am Wochenende sind die Blau-Weißen nun fast schon zum Siegen verdammt.



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