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Landesklasse Ost

SV Blau-Weiß Niederpöllnitz vs. SG Traktor Teichel
4 : 0

BW: Müller, Anisch, Böttger, Hunoldt, Wien (83. Wissenbach), Worm, Tashev (GK), Fischer, Neumann, Meissner, Franke

SG: Eismann (GK), Kühnemund, Kirchhof, Kirsten, Berger, Lange, Schröter (63. Schmidt), Seidel, Saul, Backhaus (GK), Hermann (8. Bob/GK, 46. Zelmer)

 

Schiri: Schowtka (Jena). Zuschauer: 75

Tore: 1:0 Wien (25.), 2:0 Böttger (30.), 3:0 Tashev (40.), 4:0 Worm (86.)

 

Was will man angesichts eines klaren 4:0-Sieges über den bisherigen Spitzenreiter groß rumnörgeln? Nichts. Es sei denn, man betrachtet das Spiel päpstlicher als der Papst und erinnert sich an die Riesenchancen von Fischer (52.) und Böttger (80.), die allein vorm Tor jeweils scheitern und damit einen noch deutlicheren Sieg verhinderten.

Die Niederpöllnitzer zeigten endlich einmal, was es heißt, über Kampf und Disziplin Siegeswillen, unbedingten Siegeswillen zu entwickeln. Und das war vor der Partie gar nicht so einfach, in die Köpfe hinein zu bringen. Immerhin fehlten mit Weißgärber, Werner, Stoya, Zöllner, Linsel und Reinhardt namhafte Kicker. Trainer Rüdiger führte intensivere Einzelgespräche, redete seinen verbliebenen Mannen ins gewissen – und das mit Erfolg.

Die Hausherren mit dem insgesamt deutlicheren Ballgewinnen in Zweikämpfen, den klareren Chancen und der abgestimmteren Abwehr, die durch Rückkehrer Hunoldt erneut prächtig organisiert wurde. Und weil auch die Manndecker Anisch und Franke nahezu fehlerfrei spielten, waren die Teicheler Angreifer auf Eis gelegt. Die erste Möglichkeit hatten dann auch die Blau-Weißen, als sich Seidel bei einer Tashev-Flanke verschätzt, der dahinter lauernde Fischer nur knapp mit langem Bein vergibt (3.). Das Auftaktgewirbel der Niederpöllnitzer schmeckte Gäste-Trainer Jähnisch ganz und gar nicht. „Positionen halten, defensiver denken!“ befahl er. Bereits nach 8 Minuten musste er allerdings seine taktische Grundaufstellung ändern, für den verletzten Hermann kam Bob. Teichel kam zwar nach 20 Minuten etwas besser ins Spiel, blieb aber einfallslos. Da es auch an Chancen mangelte (nur Saul kam einmal zu einem guten Abschluss/22.), blieb die Vorstellung des Spitzenreiters enttäuschend. Nicht verwunderlich, dass Niederpöllnitz das lustlose Gekicke der Teicheler bestrafte: Erst donnert Wien per Flachschuss das Leder zum 1:0 neben den langen Pfosten (25.), dann schließt Böttger eine tolle Kombination über Böttger und Worm gedankenschnell zum 2:0 ab. Keeper Eismann sah zumindest bei diesem Treffer nicht gerade galant aus. Brenzlig wurde es für Niederpöllnitz in der 38. Minute, als Müller aus dem Kasten kommt, das Leder zu Berger köpft, der aber gerade noch von Neumann am Torschuss gehindert wird. Vielleicht hatte sich da gerade Tashev für seine nächste Bodenübung erwärmt, denn wenig später nimmt er eine Hereingabe von links direkt und schnippelt den Ball unter die Latte (40.). Der anschließende Salto mit Rondat ist immer wieder toll anzusehen.

Artistisch Michael Meißner.

Wieselflink Jakob Fischer

Machtlos: Markus Eismann beim 1:0 durch Torsten Wien

Unüberwindlich: Robert Franke und Robert Worm.




Eindringlich warnte man die Hausherren vor den Nachpausenminuten der Teicheler. Da hatten sie in der Vorwoche die Partie entschieden. Aber der Gast blieb seiner Linie treu, weil Niederpöllnitz überhaupt keinen Gedanken an nachlassen entwickelte. Nur bei einem tollen Distanzschuss von Kirchhoff konnte Müller seine unbestrittene Klasse beweisen (58.). Ansonsten verlebte der BW-Keeper relativ geruhsame Nachpausenminuten. Teichel drückte zwar nun recht intensiv, rannte sich aber immer wieder vor dem aufmerksam gehüteten Strafraum des Gegners fest. Niederpöllnitz wackelte zwar ein wenig, bewegte sich auch nicht mehr so intensiv, klärte auch nicht mehr ganz so kontrolliert, aber das reichte gegen Teichel heute allemal. So waren nur die verbalen Ausraster des wie ein Derwisch bei strittigen Situationen über den halben Platz jagenden Eismann und die Rudelbildung in der 75. Minute bemerkenswert, als Backhaus Meißner direkt vor der Niederpöllnitzer Trainerbank auf die Aschenbahn geworfen hatte. Den Schlusspunkt setzte dann Worm, der einen Tick schneller als der herausstürmende Eismann war und aus ansehnlicher Entfernung den Ball einschob (86.).

Niederpöllnitz landete gegen enttäuschende Gäste einen jederzeit, auch in dieser Höhe verdienten Sieg.



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