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Landesklasse Ost

SV Blau-Weiß Niederpöllnitz vs. FSV Schleiz
0 : 0

BW Niederpöllnitz – FSV Schleiz 0:0

 

BW: Weißgärbner, Anisch (GK), Böttger, Stoya (GK), Wien (GK), Werner (66. Fischer), Reinhardt (46. Zöllner), Tashev, Neumann (GK/72. Worm), Meißner, Franke

FSV: Pasold, Weiß (46. Tens), Broßmann, Schwartze, Budina, Eichelkraut, Weber, Pospisil (79. Pospisil), Kohl (GK), Hölzel (46. Stankowski), Liebold

 

Schiri: Lütz (Camburg). Zuschauer: 80.

 

Die Jubilare (Meißner/60. Spiel, Wien/50. Spiel und Zöllner/30. Spiel für Niederpöllnitz) werden sich ebenso wie der offiziell verabschiedete Hunoldt höchst ungern an diese Partie gegen Aufsteiger Schleiz erinnern. Trainer Steffen Rüdiger sprach von einem „glücklichen Punktgewinn“, der Ex-Blau-Weiß-Trainer und nun den FSV trainierende Thomas Lauke konnte sich nur wundern: Erst über die Tatsache, dass sowohl Zöllner, als auch Fischer auf der Bank blieben, dann über die Leistung der Gastgeber. „Enttäuschend. Was ist nur mit Niederpöllnitz los? Wenn man so um den Aufstieg mitspielen will …“ Unkommentiert blieben die letzten Worte auch seitens der Hausherren im Raum stehen. Zumindest das mit dem Aufstieg muss man momentan im Niederpöllnitzer Lager unter die Rubrik „Nicht erreichbar“ einordnen, auch wenn die Blau-Weißen nach diesem Spieltag immer noch in der Spitzengruppe liegen.

 

Beide Mannschaften begannen temposcharf. Die erste und damit bereits vorletzte Chance für sich hatten die Gastgeber, als ein Tashev-Freistoß am langen Pfosten vorbei segelt und Stoya und Wien verpassen (3.). Bereits nach 10 Minuten reichte dem Niederpöllnitzer Trainer allerdings das bisher Gesehene, oder eher Nicht-Gesehene, denn er forderte vehement: „Da muss mehr kommen!“ Blau-Weiß agierte zwar 10-15 Meter weiter vorn als gegen Ehrenhain, konnte die FSV-Deckung jedoch kaum unter Druck setzen. Schleiz, das auf Gerisch verzichten musste, kontrollierte das Geschehen deutlich und tauchte am gegnerischen Strafraum weitaus häufiger auf als die Niederpöllnitzer Mannschaft, bei der man den Eindruck hatte, sie fürchte dieses Gebiet wie ein Mann eine Tupper-Party. Die nächste Chance hatten trotzdem die Jungs von Trainer Rüdiger. Nach einem Fehler beim herausspielen, angelt sich Tashev das Leder und schießt sofort. Pasold zeigt seine einzig notwendige Parade über 90 Minuten (16.). Im Gegenzug haben die Schleizer durch den Gewaltschuss von Broßmann (17.), wenig später durch Kohl (21.) gute Gelegenheiten, aber es fehlt noch am Zielwasser. Zum Gastgeber muss man nicht mehr viele Worte verlieren. Heimdominanz sieht anders aus. Zu wenig Laufarbeit, zu wenig kreative Ideen im Mittelfeld, zu viele Fehlabspiele. Böttgers Kopfball über die Latte notieren wir mangels anderer Szenen als wohlwollende Möglichkeit (25.). Die Fragezeichen über den Köpfen der enttäuschten Fans wurden angesichts der Tatsache, dass Fischer und Zöllner nach wie vor auf der Bank saßen, immer größer.


Konnte dem Niederpöllnitzer Spiel keine entscheidenden Impulse geben: Ilian Tashev (hier im Zweikampf gegen Andreas Broßmann).



Wenn schon kein Glück in seinen Aktionen dabei war, so kämpfte er wenigstens bis zum Umfallen: Tosten Wien (hier gegen Alexander Weber)


Wenn er getroffen hätte, wäre das Kraut fett gewesen: Markus Stankowski wird hier von Marcel Neumann abgekocht.

 

Nach dem wie eine Erlösung wirkenden Halbzeitpfiff kamen beide Mannschaften mit neuen Spielern. Zöllner hatte Reinhardt bei Niederpöllnitz ersetzt und beim FSV kam mit Stankowski ein Ex-Niederpöllnitzer, dazu der kaum ältere Tens. 10 Minuten lang keimten bei den Fans der Hausherren zarte Pflänzchen der Hoffnung. Niederpöllnitz entwickelte eine Art verstärkten Offensivwillen, ohne sich wirklich heroisch dem gegnerischen Strafraum nähern zu können. Das dauerte auch nicht all zu lange, da hatte der FSV sein System nach den beiden Wechseln wieder gefunden. Ausgerechnet Stankowski hatte die besten Gelegenheiten, seine Farben in Front zu schießen (62., 76.). Wie er allerdings damit umging, dürfte die Frage geklärt haben, warum er eben nicht erste Wahl bei Trainer Lauke ist. Niederpöllnitz zweimal mit Riesendusel, auch nach 87 Minuten, als Budina ein schönes Solo abschließt und Weißgärber über die Latte zur Ecke klärt. Die unterläuft er dann allerdings und Stankowski vergeigt seine letzte Chance (88.). Er hätte sich heute in den persönlichen Olymp schießen können – gegen die alten Mitspieler den Sieg für Schleiz heraus geholt. So blieb ihm nur der Hades des Enttäuschten. Denn enttäuscht mussten die Gäste dann sein. Sie hätten in Niederpöllnitz „eigentlich gewinnen müssen.“ (Rüdiger)



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