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Landesklasse Ost

Kraftsdorfer SV 03 vs. SV Blau-Weiß Niederpöllnitz
4 : 0

Kraftsdorfer SV – BW Niederpöllnitz 4:0 (2:0)

 

KSV: Wölk, Kirchner (68. Rabhi), Kraft, Bergner (GK), Martin (22. Lange/GK), Sachse,K., Rosenkranz, Lehnert (GK), Sachse, O., Schindelar, Poßner(82. Artmann)

BW: Weißgärber, Franke (GK), Anisch (GK/67. Fischer), Stoya (24. Reinhardt), Böttger, Werner, Worm, Tashev, Neumann (86. Linsel), Meißner, Zöllner

 

Schiri: Schönfeld (Altenburg). Zuschauer: 86.

Tore: 1:0, 2:0, 3:0 Kirchner (2., 11./ST, 46.), 4:0 Poßner (62.)

 

Als Schiri Schönfeld, der seine Sache bei hochsommerlichen Temperaturen („Das ist garantiert nicht mein Wetter“) gut gemacht hatte, die Partie abpfiff, sanken die blau-weißen Helden zerlegt auf das Schlachtfeld. Niederpöllnitz hatte eine deftige Klatsche von Gastgebern bekommen, die sich dieses Ergebnis „auch in dieser Höhe verdient“ (Steffen Rüdiger) hatten. Und bevor wir versuchen, das Gesehene einigermaßen zu schildern, ohne dass die Niederpöllnitzer noch einen Nachdämpfer kassieren, gleich vornweg: Kompliment an die Kraftsdorfer, denen man von der ersten Minute an den Siegeswillen anmerkte.

In die Karten spielte dem KSV natürlich das schnelle, unerhoffte Tor. Kirchner begann bereits in der 2. Minute mit seinen Festspielen, die bis zu seiner umjubelten Auswechslung nach ca. 60 Minuten zahlreiche Höhepunkte zu bieten hatten. Die Gäste waren dabei eher interessierte Zuschauer, die das Programm – wie im richtigen Theater – sowieso nicht abändern konnten. Den Freistoß, den er nach 120 Sekunden auf das Weißgärber-Tor loslässt, kann man verschieden interpretieren: Sollte der so kommen? War der „Ball doch eher abgerutscht“ (Weißgärber) oder war das tatsächlich das schlitzohrige Meisterstück? Immer wird die Antwort die gleiche sein: Weißgärber machte eine eher sonnengeblendete Figur, kommt nicht an den Ball und es steht 1:0. Niederpöllnitz, wieder mit Franke und Stoya, dafür aber Fischer mit leichten Atembeschwerden zunächst auf der Bank, kam „nie richtig in das Spiel“ (Schiri Schönfeld), hatte später „mehr mit sich und diskutieren zu tun“ (Assistent Peckruhn). Bereits nach 11 Minuten eine Art Vorentscheidung. Nach Foulspiel Anisch an Poßner („Ich habe ihn dumm umgerannt“) gibt es Elfmeter und Kirchner beschert seinen Fans den zweiten Akt des sich nun zum KSV-Lustspiel mausernden Theaterstücks, in dem die Niederpöllnitzer leider nur die Kulissenschieber waren. Ein Freistoß von Tashev (7.), ein Kracher von Werner (9.) und eine Anisch-Chance (13.) – das wars an Herrlichkeiten vor Wölks Gehäuse. Auf der anderen Seite gab O.Sachse der gegnerischen Verteidigung ein Rätsel nach dem anderen auf, da half auch das recht frühe Umstellen der Niederpöllnitzer wenig. Nachdem das Spiel sich einige Zeit durch lange Abschläge der Keeper ernährt hatte, kam in Minute 34 die beste und einzige gute Phase der Gäste. Böttger und Tashev scheitern bei Riesenchancen.


Zweimal Ilian Tashev. Auch er konnte heute kaum überzeugen, rieb sich in vielen Zweikämpfen auf.

Beste Chance für Niederpöllnitz: Henning Böttger scheitert an Lutz Wölk

Kaum zu stoppen: Oliver Sachse. Ein Tor blieb ihm allerdings verwehrt.


Nach der Pause erinnerte sich Kirchner daran, den Zuschauern etwas zu bieten. Poßners Treiben können Franke und Anisch nicht stoppen, der Rückpass landet beim heranstürmenden Kirchner und der haut einfach mal aus 25 Metern drauf. Über den sich streckenden Weißgärber zischt das Geschoss in die Maschen. „Da war die Sache sowieso gelaufen“ (Schiedsrichter Schönfeld). Trainer Rüdiger versank angesichts der bedenklichen Leistungen vieler seiner Leistungsträger in tiefes Grübeln und hätte beinahe den Todesstoß von Poßner verpasst. Anischs Querpass auf Weißgärber hoppelt dem über den Fuß und „dann kam ich nicht mehr hinterher“ (Weißgärber), Poßner setzt energisch nach und schiebt ein (62.). Der KSV hatte weiterhin die weit besseren Chancen. Besonders die Flanken vom aufblühenden Lehnert trudelten immer gefährlich in den Strafraum und konnten nur mühsam entschärft werden. Meist nur dadurch, dass die Kraftsdorfer daneben köpften. Die beste Chance hatte noch einmal Poßner, der mit seinem Kopfball nur den Außenpfosten trifft (77.).

Niederpöllnitz muss sich nach dieser Niederlage schnell finden. Gegen Altenburg II kann es nur heißen: der Dreier bleibt in Niederpöllnitz.



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