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Landesklasse Ost

SV Blau-Weiß Niederpöllnitz vs. SV Schmölln 1913
4 : 2

BW: Weißgärber, Anisch (GK), Böttger, Stoya, Werner, Zöllner (67. Wien), Tashev, Fischer (87. Worm), Neumann, Meissner (79. Reinhardt), Franke

SG: Köhler, Barylla, Senf (GK), Hüttig, Bräutigam, Reichardt (56 Steinberg), Schwarzer (GK/83. Böttcher) , Broda, Neumaier, Jahn, Rettberg

 

Schiri: Läsker (Pößneck). Zuschauer: 90

Tore: 1:0, 2:0 Fischer (5., 21.), 2:1 Rettberg (27.), 3:1 Zöllner (45.), 3:2 Neumaier (78./FSt), 4:2 Fischer (85.)

 

Die ehrgeizige Niederpöllnitzer Abwehr wird angesichts der beiden dummen Gegentreffer nicht ganz zufrieden sein. Insgesamt gab es in Pölle aber ein kollektives Aufatmen, endlich einmal den Fluch der ersten Spiele gebrochen zu haben. Und das gleich gegen einen Absteiger aus der Thüringenliga – nicht schlecht. Ganz schlecht dagegen der Anhang der SG, der den Bulgaren Tashev auf unflätigste Art und Weise beschimpfte. Linienrichter Carlsen bekam dies mit und ließ es durch Schiri Läsker auf den Spielberichtsbogen setzen. Da dürfte auf die SG Schmölln noch einiges zukommen.

 

Niederpöllnitz begann furios. Bereits nach 4 Minuten wurde die SG-Abwehr ausgehebelt und Fischer stand goldrichtig bei der Flanke von Tashev, mit dem Senf so seine liebe Mühe hatte. Schmölln zeigte sich wenig geschockt und profitierte davon, dass die Hausherren den Gästen „viel Platz im Mittelfeld ließen“ und „zu weit von den Leuten standen“ (J. Weigelt). So konnten Schwarzer und der nachrückende Barylla gemeinsam mit Stürmer Rettberg Angriffe inszenieren. Außer einem Distanzschuss von Reichardt (9.) kam allerdings nicht viel dabei heraus. Niederpöllnitz bestimmte optisch das Geschehen und war besonders beim Umschalten clever. So auch vor dem 2:0: Mit zwei Kontakten war Zöllner fei gespielt, der sieht aber noch den mitlaufenden Fischer, legt ab und der Torschütze des 1:0 erzielt mühelos die beruhigende 2-Tore-Führung (21.). Nach wie vor zeigte sich die SG bemüht. Zwei Minuten nach dem Gegentreffer  zwingt Broda Weißgärber zu einer Glanztat, ehe Anisch endgültig zur Ecke klären kann. In der 27. Minute sehen sich die Gäste in ihren Angriffen belohnt: Rettberg und Anisch hauen gemeinsam an das Leder, der Pressschlag wächst sich zur Bogenlampe aus und überrascht Weißgärber im Kasten. Nur noch 2:1 und Schmölln wollte seine Bemühungen verstärken. Niederpöllnitz ließ aber zunächst nicht viel zu, hatte seinerseits durch den Kopfball Zöllners und den abgerutschten Tashev-Schuss Möglichkeiten. Schiri Läsker hatte bereits die Nachspielzeit angekündigt, da schraubt sich Zöllner beim Freistoß von Fischer hoch und köpft den Ball zum 3:1-Pausenstand in die Maschen.


Marcel Neumann und Martin Stoya betrachten das Tun von Rettberg an der Eckfahne.

Das 2:0 ist gefallen. Vorbereiter Michael Zöllner dreht jubelnd ab, Jakob Fischer hat das Leder versenkt.

Wild entschlossener Blick: Jakob Fischer bekam nach seiner Auswechslung viel Beifall für diese tolle Partie.

 

Beruhigend, dachte die Blau-Weiße-Fangemeinde. Ein zufriedener Trainer hatte das Team gelobt und orakelt, dass man nun noch mehr Räume bekäme. Und es sah auch so aus, als ob Niederpöllnitz nun  gerade seinen Torhunger entdeckt hätte: Stoyas Großchance lenkt Köhler zur Ecke, der darauf folgende Kopfball Zöllners geht drüber (52.). Und beim Kopfball Fischers (53.) kann sich Anisch nicht bremsen und brüllt: „Gut so, Leute, sieht geil aus!“ Sah es auch, denn Niederpöllnitz drängte vehement auf das nun alles entscheidende 4. Tor. Das fiel aber trotz guter Gelegenheiten nicht und so kamen die Schmöllner immer besser ins Spiel, hatten durch Rettberg ihre bis dato beste Chance, aber der Stürmer vergibt kläglich aus 3 Metern (64.). Niederpöllnitz sah dem „Kopfheben“ der Gäste interessiert zu und stellte mehr oder weniger das Fußballspielen ein. Das Zusammenspiel Böttgers mit Tashev im Mittelfeld klappte nicht mehr und so fehlte den Blau-Weißen der Zug nach vorn. Und so kamen die Schmöllner immer besser in eine Partie, die sie schon verloren glaubten. Als nach einem Freistoß von Fischer Tashev, Stoya und Böttger jeweils im Nachschuss scheitern (74.), war die vorerst letzte Chance der Hausherren vertan. Und nach einem Foul Frankes an Rettberg im Strafraum wurde die Luft durch den verwandelten Elfmeter von Kapitän Neumaier (79.) noch dünner. Nun wollte Schmölln den nun durchaus im Bereich des Möglichen liegenden Ausgleich. Aber Niederpöllnitz zeigte sich noch einmal eiskalt. Nachdem Fischer während der Partie vielleicht zehnmal aus dem Abseits gewunken wurde, klappte es in  der 86. Minute: Allein auf Köhler zukurvend, schlenzt der Stürmer das Leder ins entlegene Eck zum nun endgültig entscheidenden 4:2.


Keine Punkte, vier Gegentore und ein Anhang, der den Schmöllnern noch viel Ungemach bringen dürfte.

Wurden vor der Partie verabschiedet bzw. für ihre Leistungen geehrt: Norman Günther, Trainer Steffen Rüdiger und Guntram Locke (v.l.)

 



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