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Landesklasse Ost 09/10

SV BW 90 Neustadt vs. SV Blau-Weiß Niederpöllnitz
1 : 0

BW Neustadt – BW Niederpöllnitz 1:0 (0:0)

 

Neustadt: Müller, Büchel (63.GRK), Förster, Meyer (GK), Weck, Nitschke, Götze, Schurtzmann (56. Opel), Fritzsche (GK), Wunderlich (89- Böttcher), Petzold (84. Herzog).

Niederpöllnitz: Weißgärber (GK), Anisch, Stoya, Plötner (GK), Werner, Hunoldt (85. Schwikowski), Neumann (19. Reinhardt), Meissner (GRK/62.), Fischer (35. Wien), Zöllner, Locke  (GK)

 

Schiedsrichter: Postel (Erfurt). Zuschaer: 210

Tor: Nitschke (59.)

 

Nichts gegen Schiedsrichter! Es gibt aber Menschen, die sind zur falschen Zeit am falschen Ort und haben – um dem ganzen die Krönung aufzusetzen – auch noch die falsche Aufgabe. So könnte man den Auftritt der Troika um Schiri Postel (Erfurt) kurz charakterisieren. Das modische Grün der Gewänder der Unparteiischen wäre an diesem Tag wohl eher dem traditionellen Schwarz angemessen gewesen, denn Postel erwischte einen rabenschwarzen, oder sollte man vielleicht sagen, quittegelben Tag. Bereits in der Halbzeitpause gebeten, die Spieler besser zu schützen, meinte der Spielleiter ironisch: Wartet nur erst mal die zweite Halbzeit ab. Die gestaltete sich aus der Sicht der Unparteiischen, nachdem in Durchgang 1 nur Locke und Büchel den Karton gesehen hatten und die eigentlichen Übeltäter immer noch auf dem Platz waren, obwohl Neumann und Fischer mit schweren Verletzungen in die Kabine abtransportiert worden waren,  denn so: Gelb für Fritzsche, Meissner, Weißgärber, Meyer, Plötner und Weck. Gelb-Rot für Allerweltsdelikte für Meissner und Büchel. Hinzu kam noch die mehr als fragwürdige Entscheidung beim spielentscheidenden Elfmeter: Zunächst klares Handspiel der Niederpöllnitzer im Strafraum. Da hätte sich wohl keiner beschwert. Postel aber hatte die Pfeife nicht zum Mund geführt, war dann wohl auf die Idee gekommen, dass das falsch gewesen war und wartete sie nächste Gelegenheit ab, um den nicht gegebenen Strafstoß zu geben. Der Pfiff dann eine Frechheit, ein Witz!

Wie gesagt: Nichts gegen Schiedsrichter. Ganz neutral betrachtet, war das 1:0 wohl den Spiel- und Chancenanteilen auch gerecht. Aber immer spielt natürlich auch das WIE eine Rolle. Deshalb flugs zum Spielbericht:

„Neustadt“, so Trainer Rüdiger vor der Partie, „steht zu Recht da, wo die Mannschaft jetzt steht. Die haben eine überragende Offensive, aber auch ihre Schwächen in der Defensive.“ Und die sollten wohl die Knipser Zöllner und Fischer ausnutzen. Ersterer kam auch heute nicht richtig in die Partie, ärgerte sich zu Recht über viele ungenaue, unverwertbare Bälle, Zweiter wurde bereits nach einem wirklich unschönen Foul nach 35 Minuten aus dem Spiel genommen, Verdacht auf Achillessehnenanriss. Zuvor musste Niederpöllnitz bereits den Verlust von Neumann beklagen. Reinhardt und Wien kamen als neue Spieler in die Partie. Und die bot zunächst herzlich wenig, was ein Spitzenspiel ausmacht. Kaum bis keine Torraumszenen, demzufolge natürlich kaum Chancen. Neustadt brachte es fertig, als Gastgeber kein einziges Mal aufs Tor zu schießen. Aber auch Niederpöllnitz hielt sich weitgehend zurück. So blieben die Chancen Mangelware: Nach Ecke Reinhardt nimmt Stoya den besser postierten Zöllner den Ball per Kopfball weg (24.), Wecks Ecke auf der anderen Seite jagt Wunderlich einen halben Meter am langen Pfosten vorbei (32.). Das wars schon an Erhabenheiten in einer flachen, aber kämpferisch anspruchsvollen Partie.


Es glich schon einem Welltwunder: Enno kam ohne Gelbe über die 90 Minuten. Der Verteidiger machte ein sehr ordentliches Spiel gegen seine alten Kumpel.

Da war die Welt noch in Ordnung: Jakob Fischer mit Einsatz gegen Meyer. Wenig später wurde er ausgewechselt.

Insgesamt nach der Pause Neustadt mit mehr Druck und bis auf die Schlussviertelstunde auch mit deutlichen Spielvorteilen und Chancen. Den Auftakt machte Petzold mit seinem Schlenzer übers Gebälk (50.). Und in der 57. Minute mit der Möglichkeit, in Front zu gehen, aber Weißgärber hält sensationell gegen Weck. Zwei Minuten später die Spielentscheidung durch Nitschkes verwandelten Elfmeter. Das Spiel wurde insgesamt nicht besser, es wurde bissiger, unschön. Weißgärber zeigt gegen Fritzsche die nächste Parade (65.) – für den hatte sich keiner mehr zuständig gefühlt, nachdem er per Doppelpass im Strafraum (!) freigespielt worden war. Fünf Minuten später ein toller und schn eller Angriff der Hausherren über drei Stationen, Einwechsler Opel mit einer gefährlichen Flanke, die Weißgärber gerade noch zur Ecke kratzen kann – den Eckball gab es im Übrigen auch nicht.

Erst 15 Minuten vor Schluss konnte sich Niederpöllnitz befreien. Die Gäste starteten das an diesem Tag unter der Rubrik „Mission Inpossible“ stehende Vorhaben, selbst einen Treffer zu erzielen. Allerdings war das nun gerade in der quittegelben Phase des Spielleiters, der hüben wie drüben nun austeilte und abpfiff. Plötners Chance (80.) und Zöllners Möglichkeit zum Ausgleich kurz vor Schluss (89.) blieben aber die einzige Ausbeute. Niederpöllnitz muss nun sehen, wie es am nächsten Wochenende gegen Meuselwitz II diese Tiefschläge verkraftet. Dem Schiri wird’s egal sein…






Die beiden Spieler bestimmten die Schlussminute: Marc Reinhardt (oben) flankte und Michael Zöllner segelte am Ball vorbei. Es war die letzte Chance zum Ausgleich.


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