|
|||
BW Neustadt – BW Niederpöllnitz 1:0 (0:0) Neustadt: Müller, Büchel (63.GRK), Förster, Meyer (GK),
Weck, Nitschke, Götze, Schurtzmann (56. Opel), Fritzsche (GK), Wunderlich (89-
Böttcher), Petzold (84. Herzog). Niederpöllnitz: Weißgärber (GK), Anisch, Stoya, Plötner
(GK), Werner, Hunoldt (85. Schwikowski), Neumann (19. Reinhardt), Meissner
(GRK/62.), Fischer (35. Wien), Zöllner, Locke
(GK) Schiedsrichter: Postel (Erfurt). Zuschaer: 210 Tor: Nitschke (59.) Nichts gegen Schiedsrichter! Es gibt aber Menschen, die
sind zur falschen Zeit am falschen Ort und haben – um dem ganzen die Krönung
aufzusetzen – auch noch die falsche Aufgabe. So könnte man den Auftritt der
Troika um Schiri Postel (Erfurt) kurz charakterisieren. Das modische Grün der
Gewänder der Unparteiischen wäre an diesem Tag wohl eher dem traditionellen
Schwarz angemessen gewesen, denn Postel erwischte einen rabenschwarzen, oder
sollte man vielleicht sagen, quittegelben Tag. Bereits in der Halbzeitpause
gebeten, die Spieler besser zu schützen, meinte der Spielleiter ironisch:
Wartet nur erst mal die zweite Halbzeit ab. Die gestaltete sich aus der Sicht der
Unparteiischen, nachdem in Durchgang 1 nur Locke und Büchel den Karton gesehen
hatten und die eigentlichen Übeltäter immer noch auf dem Platz waren, obwohl
Neumann und Fischer mit schweren Verletzungen in die Kabine abtransportiert
worden waren, denn so: Gelb für
Fritzsche, Meissner, Weißgärber, Meyer, Plötner und Weck. Gelb-Rot für
Allerweltsdelikte für Meissner und Büchel. Hinzu kam noch die mehr als
fragwürdige Entscheidung beim spielentscheidenden Elfmeter: Zunächst klares
Handspiel der Niederpöllnitzer im Strafraum. Da hätte sich wohl keiner beschwert.
Postel aber hatte die Pfeife nicht zum Mund geführt, war dann wohl auf die Idee
gekommen, dass das falsch gewesen war und wartete sie nächste Gelegenheit ab,
um den nicht gegebenen Strafstoß zu geben. Der Pfiff dann eine Frechheit, ein
Witz! Wie gesagt: Nichts gegen Schiedsrichter. Ganz neutral
betrachtet, war das 1:0 wohl den Spiel- und Chancenanteilen auch gerecht. Aber
immer spielt natürlich auch das WIE eine Rolle. Deshalb flugs zum Spielbericht:
„Neustadt“, so Trainer Rüdiger vor der Partie, „steht zu
Recht da, wo die Mannschaft jetzt steht. Die haben eine überragende Offensive,
aber auch ihre Schwächen in der Defensive.“ Und die sollten wohl die Knipser
Zöllner und Fischer ausnutzen. Ersterer kam auch heute nicht richtig in die
Partie, ärgerte sich zu Recht über viele ungenaue, unverwertbare Bälle, Zweiter
wurde bereits nach einem wirklich unschönen Foul nach 35 Minuten aus dem Spiel
genommen, Verdacht auf Achillessehnenanriss. Zuvor musste Niederpöllnitz
bereits den Verlust von Neumann beklagen. Reinhardt und Wien kamen als neue
Spieler in die Partie. Und die bot zunächst herzlich wenig, was ein
Spitzenspiel ausmacht. Kaum bis keine Torraumszenen, demzufolge natürlich kaum
Chancen. Neustadt brachte es fertig, als Gastgeber kein einziges Mal aufs Tor
zu schießen. Aber auch Niederpöllnitz hielt sich weitgehend zurück. So blieben
die Chancen Mangelware: Nach Ecke Reinhardt nimmt Stoya den besser postierten
Zöllner den Ball per Kopfball weg (24.), Wecks Ecke auf der anderen Seite jagt
Wunderlich einen halben Meter am langen Pfosten vorbei (32.). Das wars schon an
Erhabenheiten in einer flachen, aber kämpferisch anspruchsvollen Partie. Da war die Welt noch in Ordnung: Jakob Fischer mit Einsatz gegen Meyer. Wenig später wurde er ausgewechselt. Insgesamt nach der Pause Neustadt mit mehr Druck und bis
auf die Schlussviertelstunde auch mit deutlichen Spielvorteilen und Chancen. Den
Auftakt machte Petzold mit seinem Schlenzer übers Gebälk (50.). Und in der 57. Minute
mit der Möglichkeit, in Front zu gehen, aber Weißgärber hält sensationell gegen
Weck. Zwei Minuten später die Spielentscheidung durch Nitschkes verwandelten
Elfmeter. Das Spiel wurde insgesamt nicht besser, es wurde bissiger, unschön. Weißgärber
zeigt gegen Fritzsche die nächste Parade (65.) – für den hatte sich keiner mehr
zuständig gefühlt, nachdem er per Doppelpass im Strafraum (!) freigespielt
worden war. Fünf Minuten später ein toller und schn eller Angriff der
Hausherren über drei Stationen, Einwechsler Opel mit einer gefährlichen Flanke,
die Weißgärber gerade noch zur Ecke kratzen kann – den Eckball gab es im
Übrigen auch nicht. Erst 15 Minuten vor Schluss konnte sich Niederpöllnitz
befreien. Die Gäste starteten das an diesem Tag unter der Rubrik „Mission
Inpossible“ stehende Vorhaben, selbst einen Treffer zu erzielen. Allerdings war
das nun gerade in der quittegelben Phase des Spielleiters, der hüben wie drüben
nun austeilte und abpfiff. Plötners Chance (80.) und Zöllners Möglichkeit zum
Ausgleich kurz vor Schluss (89.) blieben aber die einzige Ausbeute. Niederpöllnitz
muss nun sehen, wie es am nächsten Wochenende gegen Meuselwitz II diese
Tiefschläge verkraftet. Dem Schiri wird’s egal sein…
Meinungen zum Spiel |