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Es war für den Aufsteiger bereits das 7. Heimspiel in dieser Saison. Letztendlich kan man wohl doch analysieren, dass dieser Heimvorteil auch ein gut Stück dafür sorgte, dass die Geraer in der Tabelle auf Platz 4 vor dem 10. Spieltag eingekommen waren. Was sich aber auch bisher zeigte: Gegen die Spitzenteams der Liga wurde eben auch zu Hause verloren. Und nun auch noch diese dicke Klatsche gegen Blau-Weiß. Noch nie hatte OTG in den letzten Jahren so hoch zu Hause verloren. Es gab einmal ein 1:5 gegen Münchenberndorf. Dass es dann noch so ein hoher Sieg der Gäste wurde, das hatte für Trainer Engelstädter einen entscheidenden Grund: "Wir waren einmal ein Team, eine Mannschaft. Warum hat heute nicht der eine den anderen geholfen?" Und Hilfe wäre notwendig gewesen, besonders wen die beiden absoluten Spieler des Spiels für uns, nämlich Paul Menzel und besonders Niklas Sporer den Ball hatten. Der eine war an allen Brennpunkten auf dem Platz zu finden, schob an, brüllte Energie auf den Platz und riss seine Mitspieler mit. Und der andere tobte sich auf seiner rechten Seite nach Lust und Laune aus, bereitete fast alle Treffer seiner Farben vor. Irre! Dabei sah das bei der Erwärmung der Gäste noch gar nicht gut aus. Kaum ein Ball kam bei der abschließenden Übung (Torschuss nach Flanke) auf den Kasten, geschweige, dass Samoil Talevski eingreifen musste. Klar, der Platz war auch aufgrund des Vorspiels kernig durchwühlt und seifig. Schlagartig änderte sich der Eindruck der vergebenen Möglichkeiten in der Erwärmung dann kurz nach Anpfiff des Spiels. Freistoß von Kolnisko, am langen Pfosten kommt Menzel zum Schuss und bugsiert das Leder unter die Latte (2.). Das erste Ausrufezeichen von Niklas Sporer ließ auch nicht lange auf sich warten. Nur zwei Minuten spöter setzt er nämlich zum ersten Schuss an, den kann der Keeper an den Pfosten lenken. Und wenn Chris Blinde den erneuten Freistoß von Kolnisko (9.) freistehend per Kopf verwandelt hätte ... Naja, hätte, hätte, Fahradkette. Und nach der Möglichkeit von Köhler gegen seine ehemaligen Kumpel (13.), der Schuss wird zur Ecke abgelenkt, hätte es gut und gerne 0:4 stehen können. Niederpöllnitz presste, war risikolos unterwegs und ging die Zweikämpfe aggressiv an. OTG kam erst in der 15. Minute zu einer besseren Chance (Kontauts) und in der 29. Minute durch Heinicke zur bis dato besten, aber Talevski hält mit Superparade. Warum also gab es aber diese Möglichkeiten der Gastgeber? Weil "wir Ungenauigkeiten in der Rückwärtsbewegung zeigten, da muss besser kommuniziert werden", meinte Trainer Beck in der Halbzeit. Da stand es aber bereits 0:2, denn Sporer hatte sich die vergeblichen Schussversuche seiner Mitspieler (Ahmadi, Müller) angesehen und dann selbst abgezogen (32.). Trainer Engelstädter wartete in der Kabine dann auch nicht, bis der letzte Luft geholt hatte, sondern legte die Gründe für den Rückstand dar: "Wir sind viel zu passiv, zeigen selbst keine aktiven Aktionen." Zwei Räume weiter ging es wesentlich ruhiger zu: "Wir machen weiter Druck und zwingen OTG zu Fehlern. Und Niklas du gehst weiter auf deiner Seite, dein Gegenspieler hat bereits die gelbe Karte..." Gemeint war der hoffnungslos im direkten Duell überforderte Kusche. Es dauerte genau 6 Minuten, bis er zur nächsten Notbremse greifen musste und Schiri Kaster Gelbrot zückte. Und wie das dann im Fußball ist: Die nun personell unterlegene Mannschaft reißt sich zusammen und macht es dem Gegner schwer. Es kam die schwierigste Phase im Spiel für BW. In der gelang nicht nur Geisler das 1:2, sondern OTG versiebte drei, vier gute und sehr gute Chancen. Niederpöllnitz "bettelte" (Menzel), konnte aber immer wieder irgendein Bein in die Schüsse bringen. Die größte Chance hatte Kontauts nach 60 Minuten. Das musste eigentlich das 2:2 sein. Aber BW zog sich selbst aus diesem Sumpf der Leichtsinnigkeiten, der Ungenauigkeiten, der nachlasssenden Konzentration und fehlenden Leidenschaft. Und die ligabekannte letzte Hälfte der zweiten Hälfte der Niederpöllnitzer zog wie ein schweres Gewitter über nun völlig auseinanderbrechende Hausherren herein. Immer wieder, wie eine Blaupause das selbe Spiel: Sporer donnert über rechts davon, seine Eingaben erreichen mehrfach Müller oder Fritzsche oder wieder Müller. Es war kurios, dass nach dem 1:4 Torwart Pracht seine Mannen motivieren wollte und meinte: "Wir machen genauso weiter, als würde es 1:1 stehen." Realistischer urteilte Trainer Engelstädter: "Wir müssen unsere Punkte in anderen Spielen holen." Auswärts kann er aber nun auch nicht gemeint haben, denn da gab es bisher nur einen Sieg und nächste Woche geht es nach Zeulenroda. BW empfängt Wismut Gera II, mit denen hat man noch eine Rechnung offen. Da ist dann auch wieder Pascal Sporer, der Abwehrchef, dabei. ![]() Zur Statistik Meinungen zum Spiel |


















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