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Nach Abpfiff der Partie trafen wir einen betagten Motor-Fan, der leicht wehmütig sagte: Gratulation zum Sieg. Das habt ihr wirklich gut gemacht. Vielleicht schwangen in seinen Worten auch die Erinnerungen an die vergangenen Zeiten mit, als Jäschke, Hercher, Klemig und Co. in der DDR-Oberliga für Furore und ein volles Stadion sorgten. Alles längst vorbei. Mittlerweile ist das riesige Rondell verwaist, der Zahn der Zeit nagt überall und auch an den Leistungen der Motor-Kicker geht das leider nicht spurlos vorbei. Nach der neuerlichen klaren Niederlage gegen Niederpölnitz kämpft das Team gegen den Abstieg aus der Kreisoberliga. Ganz anders die Gäste, die nach diesem Sieg weiter oben mitmischen. Zunächst aber rieb sich der geneigte BW-Fan verwundert die Augen. Gewusel beim Warmmachen und nach Zählen der Akteure musste man sich nochmals die Augenreiben: 17 Spieler hatte man - so Sponsor Tini Töpel - schon seit Jahren nicht mehr gesehen. Gut für das Trainerteam, dass aus dem Vollen schöpfen konnte. Und so blieben nahmhafte Akteure, wie Talevski oder Mumini oder Köhler auf der Bank. Niederpöllnitz begann sofort, die ausgegebene Order umzusetzen: Anlaufen, pressen, dem Gegner keine Zeit zum Abspielen geben. Das hatte man ja gegen Weida II schon vermisst. Im Umkehrspiel dagegen gab es zunächst noch ein paar Stellschrauben zum Drehen, denn Motor kam in den ersten 5 Minuten zu 1,5 weniger gefährlichen Abschlüssen. Den besten hatte dann nach 13 Minuten Mildner, dessen Schuss Müller im Kasten erst im Nachfassen unter Kontrolle bekommt. Ansonsten übernahm BW mehr und mehr das Spiel. Was mit der Chance für Ahmadi nach 11 Minuten begonnen hatte (der Stürmer braucht aber zu lange, um den Ball von links auf rechts zu legen), setzte sich nun im Ergebnis schneller Kurzpassfolgen ab Minute 20 immer mehr durch. Und führte nach 21 Minuten zur Führung, die N. Sporer durch eine scharfe Föanke eingeläutet hatte. Wiechert konnte das leder nur noch unglücklich ins eigene Netz bugsieren. Bis weit nach die 30. Minute kam vom Gastgeber nicht mehr viel. Der hatte genug zu tun, das Pressing der lauffreudigen Gäste zu unterbinden. Wenn nach vorn etwas ging, dann über Rother und in Ansätzen Mildner. Aber beide scheiterten an der fehlerfreien Arbeit der Abwehr um Chef P. Sporer und dem umtriebig spielenden Karacha. Ein kleiner Funken Hoffnung für Motor schwebte über den Platz, als Kolnisko und Rother im Strafraum Körperkontakt hatten, aber ohne Prosteste ließ Schiri Wolf weiterspielen. Das 0:1 fällt. Niels Vogel verwandelt mit Auge und feinem Fuß. Das 1:0 war aufgrund des betriebenen Aufwandes verdient, aber bei weitem nicht das Optimale. Trainer Beck legte dann in der Kabine auch den Finger in die Wunde: Wir sind im Spiel, müssen aber schneller und mit Zug spielen. Wir haben viele Räume, nutzen diese aber schlecht. Dass BW nun ernst machen wollte, merkte man gleich zu Beginn von Halbzeit 2: 50. Minute: Freistoß Kolnisko - Kopfball Menzel - Sensationsparade von Möckel zur Ecke. Die kommt von Müller herein, Blinde ist im 5-Meter-Raum umzingelt, kommt aber irgendwie doch an den Ball, den kann die vielbeinige Abwehr letztlich aus der gefahrenzone schlagen. Fünf Minuten später ist es aber soweit. Nach einem Doppelpass zwischen L. Müller und Vogel verwandelt der Youngster flach zum 0:2 und entwickelt sich so langsam zur Tormachine, denn kurz vor dem Ende verewandelt er die Vorlage von Rahimi mit Auge und feinem Fuß zum 0:4. Dazwischen darf auch endlich wieder einmal Kapitän L. Müller, der seit 4 Spieltagen nicht getroffen hatte, jubeln: Nach einer Kurzpass-Stafette sieht er Möckel zu weit vor seinem Tor und schlenzt das Leder ins Eck. Beim Stande von 0:4 sah Schiri Wolf keine zwingende Notwendigkeit, die durch die Verletzungspause von Mariam aufgetretene Spielunterbrechung vollständig nachzuholen. An dieser Stelle alles erdenklich Gute für den Altenburger, der sich bei einer unglücklichen Aktion am Knie verletzte und mit Trage vom Feld und Rettungsdienst aus dem Stadion gebracht wurde. Zur Statistik Meinungen zum Spiel |