Ein paar Worte seien zum letzten Spielbericht (BW vs Eurotrink) gestattet. Offensichtlich haben die Zeilen für Unmut, Unverständnis, ja wütendes Kopfschütteln gesorgt.

In einem Whatsapp-Beitrag äußerte sich Spielleiter Sportfreund Rauschkolb zum Bericht. Ich gehe mit ihm mit, wenn er um Fairness bei der Spielanalyse bittet und Diffamierungen der Schiedsrichter verurteilt. Ich versichere, dass es bei einigen Formulierungen durchaus zu der Erkenntnis kommen kann, dass sich der Beitrag gegen die Person und den Menschen Robert Rauschkolb richtet. Das ist keineswegs der Fall und die Absicht gewesen. Ganz im Gegenteil. Wir sehen mit Sorge die Probleme im Schiedsrichterwesen und versuchen im Verein ständig, junge Menschen für diese Tätigkeit zu gewinnen.

Es ist ja immer so, dass sich die Entscheidungen von Schiedsrichtern kausal auch auf die Reaktionen auf den Rängen auswirken. So war es doch nicht zu übersehern, dass sich die „lange Leine“ von Sportfreund Rauschkolb nicht gerade förderlich auswirkte. Und es war doch nicht so, dass der zusätzliche Ordner zum Fanblock der Niederpöllnitzer beordert wurde, weil dort Pyrotechnik gezündet, Flaschen geworfen oder rassistische Bemerkungen gegrölt wurden. Es war „einfach zu laut“, so die Begründung und „die Fans standen zu nah am Bereich der Ersatzbank“, wohlgemerkt dem der Heimmannschaft. 90 Prozent der dort Stehenden sind die Frauen und Mütter der Spieler. Es war mir personlich etwas zu viel Augenmerk auf die Bereiche hinter der Bande. Was mich wirklich betrübte, war die Tatsache, dass die kleinen und großen Fouls nicht ihre berechtigten Strafen folgen ließen, die sie in mehreren Fällen auch verdient gehabt hätten. Im Spielbericht werden explizit Situationen genannt, wobei das Übergewicht hier sogar auf Seiten Niederpöllnitz liegt. In meiner Sichtweise ist es doch auch die verantwortungsvolle Aufgabe eines Spielleiters, für die Sicherheit der Spieler zu sorgen. Das gelang meines Erachtens (und meine Formulierungen entspringen ja nicht nur aus subjektiver persönlicher Sicht, sondern spiegelten sich auch in den Wahrnehmungen der Zuschauer wieder) leider nicht immer. Den Beweis findet man auch im Formular unter der Rubrik „Verletzungen“.

Nochmal: Ich finde die Bitte von Herrn Rauschkolb nach fairem Umgang miteinander sehr berechtigt und werde zukünftig die Verantwortung, die ich vom Schiedsrichter erhoffe, auch bei mir selbst im Verfassen der Spielberichte umsetzen. Wenn es also hier zu Ärgernissen gekommen ist, möchte ich mich entschuldigen. Ich bin auch positiv gestimmt, dass Sportfreund Rauschkolb sich freut, weiterhin nach Niederpöllnitz zu kommen, um dort Spiele zu pfeifen. Der Vorschlag von ihm, Spielberichte vor der Veröffentlichung durch eine weitere Person zu prüfen, ist zwar interessant, aber wohl nicht umsetzbar und im Sinne der Definition von Pressefreiheit auch nicht machbar. Was – das möchte ich zum Schluss betonen – natürlich nicht dazu führen darf, dass einzelne Personen unfair kritisiert werden. In diesem Sinne auf eine weitere gute sportliche Zusammenarbeit. Mit den Schiedsrichtern. Mit den Fans.

Harry Suhr