zurück

Kreisoberliga

SV 1879 Ehrenhain vs. SV Blau-Weiß Niederpöllnitz
1 : 3

Es war das Spitzenspiel des Spieltages. Der Tabellenvierte empfing den Tabellenersten und hatte den Druck auf seiner Seite. Bei bereits 4 Punkten Rückstand musste heute etwas Zählbares her, nachdem der SV-Motor gegen Rositz (1:1) und dem VfL (2:3) "ins Stocken geraten war" (Stadionsprecher). Dem vorgenommenen Spektakel wohnten kurz vor Anpfiff allerdings nur 50 Zuschauer bei, die Hälfte davon aus Niederpöllnitz. Und die mussten eine riesige Umleitung über unbekannte Ortschaften bei der Anreise über sich ergehen lassen. Wie die Verantwortlichen am Ende auf 105 Zuschauer kamen, ist zwar löblich, aber nicht recht nachzuvollziehen.

Ehrenhain ohne Clasen, dafür mit Behtke im Vergleich zur Vorwoche. Bei Niederpöllnitz fehlten Blinde und Hilbert. Da sich auch Karacha und Sindermann abgemeldet hatten, war die Bank mit Zipfel sehr überschaubar besetzt. Auch nicht ganz begreifbar.

Ehrenhain begann mutig, stand hoch, viel höher als die Gäste und drückte durch Knutas, auch durch Hanke und Hiller auf die Tube. Das allerdings eröffnete dem Spitzenreiter die Räume für vornehmlich zunächst Ahmadi, der dreimal steil geschickt dann allerdings die Flanken nicht nach innen bringen konnte. Ansonsten herrschte auf dem Platz eine lautstarke Hektik. Die Gastgeber wollten ihr Spiel so schnell machen, dass man bei jedem Einwurf oder Freistoß oder Abstoß an Speedy Gonzales dachte: Schneller als der Schatten. Da das aber - genau wie die Aktionen der Niederpöllnitzer - alles ohne Ertrag war, bekamen die Zuschauer nur eine mittelprächtige Partie zu sehen. Erst nach 24 Minuten bekam N.Sporer so etwas wie eine Halbchance: Die Flanke von L.Müller bugsiert der schnelle Außen per Kopf übers Gebälk. Wenig später dann die Führung für Ehrenhain. Nach dem wirklich tollen Spielzug über drei Stationen hat Hiller keine Mühe, den Ball im Tor unterzubringen. Allerdings dauerte der Jubel nur drei Minuten, denn da zog Mumini von der Strafraumgrenze volley ab und das Spielgerät schlug im Winkel ein. Ein super Treffer, der für Raunen auf den Tribünen sorgte. Ein Kopfball noch von Gerber (43.) - das wars aber dann auch schon mit nennenswerten Offensivaktionen. Das angekündigte oder gewünschte Spektakel war ausgeblieben.Die Teams hatten auf Augenhöhe agiert, dabei aber kaum Luft zum Atmen bekommen. So war das Unentschieden ein gerechtes Ergebnis zur Halbzeit.


Niederpöllnitz kam aus der Kabine wie aufgezogen. N.Sporer donnert den Ball in der 47. Minute an die Latte, 30 Sekunden später scheitert L.Müller an der reflexartigen Reaktion von Sittel. Und in der 51. Minute spielt Kolnisko seinen Kapitän frei, der jagt den Ball über die Latte. Drei Riesenchancen innerhalb von 4 Minuten deuteten an, was den Spitzenreiter ausmacht: Der Wille, ein Spiel zu entscheiden, ohne dabei den Blick nach hinten zu verlieren. Zweimal musste Blau-Weiß hinten aufpassen: Ein Freistoß von Badewitz an der Strafraumgrenze landet in der Mauer (55.) und einen Rückpass von Poser will Talevski lässig mit der Sohle stoppen, der Ball aber flutscht unter selbiger hindurch, der Sprint des Keepers hätte keine Rettung mehr gebracht, aber der Ball rollt Zentimeter am Pfosten vorbei. Davor hatten Mumidi und Müller die Chance, auf 1:2 zu stellen, aber Sittel hält (71.). Auf der anderen Seite scheitert Hiller zweimal und hatte eben die gleiche Chance für seine Farben, in Führung zu gehen. Das Spiel war besser geworden, weil beide Teams mehr riskierten und den Sieg wollten. Und das gelang Niederpöllnitz in der Endphase besser. Zweimal legte Müller uneigennützig zu seinen Mitspielern ab und Ahmadi (83.) und Mumidi (90.) bedankten sich mit Toren.

Blau-Weiß fuhr letztlich einen verdienten Sieg ein, weil es vorallem in der zweiten Halbzeit gezeigt hatte, warum man ganz oben steht. Ehrenhain verabschiedete sich nach dem dritten Spiel in Folge ohne Dreier aus der Spitzengruppe und muss bei seinen Ambitionen schnell in die Spur zurück finden.






Meinungen zum Spiel