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Landesklasse Staffel 1

SG SV Ilmenau vs. SV Blau-Weiß Niederpöllnitz
1 : 0

Es war erneut schwierig, sich in eine optimistische Grundhaltung zu schwingen, angesichts der Tatsache, dass Stand Freitag Vormittag gerade einmal 10 Kicker zum Fight in Ilmenau zugesagt hatten. Felix Theileis (noch 2 Spiele gesperrt), Pascal Sporer (Krank), Debut-Torschütze Bryan Lunow (Arbeit), Eric Zipfel und Chris Blinde (private Gründe) standen ebenso auf der Abwesenheitsliste wie die beiden Mannschaftsleiter Tim Hochsieder und Tim Zetzmann. Ein Fragezeichen hatte Trainer Marcel Peters hinter seinen Einsatz gesetzt, er musste ja schon große Teile des Teichel-Festivals von draußen beobachten (Verletzung).

Hinzu kamen noch die diversen Statistiken von fupa, die im Vorfeld des Livetickers angeboten werden: „Die SG SV Ilmenau konnte die letzten 4 Spiele gegen Niederpölln. allesamt für sich entscheiden" und „Seit 6 Duellen konnte Niederpölln. kein einziges Pflichtspiel mehr gegen die SG SV Ilmenau für sich entscheiden". Was diese Aussagen allerdings noch an Bedeutungspotenzial besitzen, mag angesichts der Tatsache, dass die letzte Begegnung bereits 15 Jahre zurückliegt, in Frage gestellt werden. Immerhin war in den Reihen der damaligen Mannschaft ein Spieler aufgeführt, der zum Punktspiel in Ilmenau mit dabei war: Marcel Peters.

Bis hierin hat es wie immer Spaß gemacht, die Leser auf das Spiel einzustimmen. Auch wenn kurz danach die Meldung kam, dass in Ilmenau gerade einmal 0 Spieler auf der Bank sitzen, um irgendwann im Spiel reinzukommen. Null! Und das bei diesem Spiel. Aber immer deutlicher macht sich auch leider die Konsequenz bemerkbar, als einer der letzten verbliebenen Landvereine noch zwei Männermannschaften im Wettbewerbsprozess zu haben. Und wenn die beide spielen, sieht es natürlich zappenduster aus. So musste also Trainer Peters trotz Blessur ran.

Kommen wir mal zu der Partie. Geleitet wurde diese von Herrn Tim Annemüller. Gesegnet mit 227 Landesklasse-Partien, in denen er 113 gelbe, 15 gelbrote und 4 rote Karten verteilte. Er pfeift für den SV Oberland und wohnt in Schleusingerneundorf (Infos von transfermarkt.de). Sein Wohnort liegt damit 24,6km oder 27 Autominuten von Ilmenau entfernt. Und nun fragt sich der geneigte Leser, wem um Himmels Willen die Ansetzung für dieses brisante Duell eingefallen ist. Denn es war das markante Markenzeichen dieser Partie, dass sie Herr Annemüller nebst seinen Assitenten nie im Griff hatte, was das gerechte Pfeifen angeht. Im Gegenteil. Getrieben von Arroganz, Unfähigkeit, Hilflosigkeit und willkürlichem Auslegen von Zweikämpfen brachte er die Niederpöllnitzer dazu, am Ende aus 15 Metern ihre Sportklamotten in die Randkabine zu feuern, entsetzt zu konstatzieren: „Ich spiele schon so lange Fußball, das habe ich noch nie erlebt" oder vorzeitig den Platz (Marcel Peters/63.) mit gelbrot zu verlassen. Und es ist schon bezeichnend, wenn die Ilmenauer Kicker nach Abpfiff schulterhebend den Gästen eine gute Heimfahrt, verbunden mit der Bemerkung wünschten: „Wir können nichts dafür." Von uns für die Spielleitung eine glatte 6.

Nichts für ungut, liebe Ilmenauer. Ihr habt das getan, was euch auszeichnent in so einer Situation. Gekämpft, besonders in derr Abwehr mit kopfballstarken Aktionen die Bälle wegverteidigt, vorn auf Konter gelauert und euch das Tor ebenso verdient, wie es Niederpöllnitz verdient hätte. Aber der Treffer von Menzel wurde aberkannt, die Regelwidrigkeiten im und am Strafraum mit Nichtachtung gestraft. Und so hatte das leichte Chancenübergewicht bis ungefähr zur 80. Minute Niederpöllnitz (u.a. Pfosten Menzel) und brachiales Geschoss von Heuschkel, der Nitsche anschießt. Nach Verlust von Peters kamen dann kaum noch ganz klare Aktionen, so dass die Hausherren ihre Chancen zum Kontern hätten nutzen können, vielleicht auch müssen.




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