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Landesklasse Staffel 1

SV Blau-Weiß Niederpöllnitz vs. BSG Chemie Kahla
5 : 1

Der  (Kopf spielt mit

Der Druck war enorm. Die Lage klar. Ein Sieg und Niederpöllnitz könnte auch aufgrund des noch recht soliden Torverhältnisses ein weiteres Jahr Landesklasse planen. Das dann allerdings ohne Martin Skujat, Sven Otto, Jan Wanitschka (alle Karriereende) und Florian Dölle (zukünftig Einheit Eisenberg). Sie wurden vor der Partie verabschiedet. Die Fans zollten mit lautstarkem Beifall den Kickern für ca. 750 Partien ihren Respekt. 4 Niederlagen in Serie waren auch gegen Kahla ein Rucksack, den man erst einmal aus dem Kopf bringen musste. Genau wie die fast unheimliche Serie, nach einer (meist Heuschkel-)Führung trotzdem keine Punkte ei gefahren zu haben. Nicht umsonst verwies Spielertrainer Marcel Peters darauf, dass "heute das Spiel im Kopf entschieden wird."
Entsprechend der Zielstellung, diese Partie unbedingt gewinnen zu müssen, wurde die Aufstellung nach dem Motto "Zurück zu den Wurzeln" umgesdtellt: Dölle und Kurz kehrten in die 4er Kette zurück. Max Schmeißer rutschte nach 12 Minuten in Teichel in die Anfangsaufstellung. Auch Paul Menzel war nach der 5. Gelben wieder dabei, so dass P. Sporer, Wanitschka und Zipfel erst einmal draußen blieben. Für den Stammkeeper Ph. Müller hütete Sven Köhler das Tor, erstmals wieder seit 25.09.2021.
Bei höllischen Temperaturen, intefrne Messungen ergaben 38 Grad, mussten die Aktiven und die Zuschauer an ihre Grenzen gehen. Auf dem Feld gab es auch aus diesem Grund zunächst wenig Bedeutendes: Ein Kopfball von L. Müller, der kein Problem für den 22jährigen Weidner im Tor der Gäste war, konnte als Halbchance durchgehen. Auch ein Granateneinwurdf von Schmeißer, der für aufkommende Hektik im 5-Meter-Raum der BSG sorgte, fiel in diese Rubrik (14.). Dann aber war es vorbei mit dem Abtasten. Paul Menzel brachte Niederpöllnitz in Führung. Er traf aus dem Gewühl heraus zum 17. Mal in dieser Saison. Zu diesem Zeitpunkt, da es in Apolda und Greiz noch 0:0 stand, waren die Hausherren gerettet. Dass dies auch die folgenden 74 Minuten so blieb, war eine Sache des Unbedingten-Siegen-Wollens. Nun war es freilöich nicht so, dass Kahla im Vorhaben, einen gemütlichen Kaffeeausflug nach Niederpöllnitz zu machen. Besonders Khadoui und Haase zerrten an den Ketten. Und so erhöhte Kahla nach der Chance von L. Müller, der seit 6 Spielen einem Torerfolg hinterherrannte, die Schlagzahl. Mitten in diese Drangperiode erzielte BW das 2:0. Endlich mal ein weiteres Tor nach der Führung. Rico Heuschkel ließ sich nach herrlichem Zuspiel diese Möglichkeit nicht entgehen (26.). Die gab es nun auf beiden Seiten: Erst hält Köhler gegen den Schuss von Khadoui großartig (29.), dann geht der Kopfball von Menzel nur knapp am langen Pfosten vorbei (31.). Überhaupt Kopfbälle: Die waren am heutigen Tag wieder der Marke erste Sahne, denn kurz vor der Pause ist Keeper Weidner bereits beim Peters-Geschoss geschlagen, aber ein Kahlaer Abwehrspieler steht goldrichtig auf der Linie. Schade für Max Schmeißer, dass er nach seiner langen Verletzungspause kurz vor dem Halbzeitpfiff erneut angeschlagen vom Feld musste. Für ihn kam Niklas Sporer, ebenfalls seit März und 11 Spielen außer Gefecht gesetzt.

Es war eine beruhigende, aber irgendwie auch beunruhigende 2:0-Halbzeitführung. Denn wer wusste schon, was die launische BW-Diva noch so in Petto hatte? Nun: Kampfgeist, Willen, Motivation auf dem Feld und von den Rängen. Der Dreifachwechsel der Gäste (Gleu-Tikwe, Frank-Schlotter und Kacar-Moritz) in der Pause tat dem Spiel der Kahlaer keinen wesentlichen Abbruch. Allerdings brauchte es ein paar Minuten,. bis das System wieder griff und die nutzte der Gastgeber zum dritten Tor. Nach Zuspiel von Heuschkel verwandelte Tilke mit dem schönsten Tor des Tages zum 3:0 genau in den Angel. Das konnte man dem unermüdlichen, aber nicht so torerfolgreichen Wühler nur wünschen (49.). Und wenig später kam nun auch Kapitän L. Müller endlich zu seinem ersehnten Treffer: Gerissen lässt er Gleu an sich abtropfen und umspielt auch noch den letztendlich chancenlosen Weidner (55.). Es war die Spielentscheidung, auch wenn Kahla nun, da die Neuen in der Aufstellung integriert waren, wieder besser in die Partie kam. Menzel merkte dies und gab lautstarke Order aus: "Da muss wieder mehr kommen, Alle! Jetzt!" Trotzdem kamen die Gäste zum Ehrentreffer durch Maxim Haase (55.). In der 60. Minute holte Trainer Peters die beiden Ergänzungsspieler Jan Wanitschka und Martin Skujat aufs Feld. Letztmals in ihrer Karriere. Das Spiel wollte gerade so etwas wie Spannung aufbauen, nachdem nun Kahla sein Tor erzielt hatte, da bekam Peters die nächste Großchance serviert, erneut geht der Ball knapp vorbei. Besser machte es dann sein Busenfreund Heuschkel. Nach wunderbarem Doppelpass mit L. Müller verwandelt er eiskalt und stellt schnell den alten Abstand wieder her (65.). Und beinhahe hätte es für L. Müller auch zum 2. Tor gereicht, überhastet vergibt er in  der 67. Minute. Der Rest des Spiels ging punktuell an Kahla, aber nun hatte auch Köhler im Tor seine großen Momente und verhindert per Flugshow den 2. Gegenteffer durch Haase (75.). Aufregung gab es noch einmal. als Skujat bei einem Vorstoß einen Torschuss ansetzt, den Ball bekommt Kapitän Moritz an den Arm. Vor Wochenfrist war das in Teichel noch ein Elfmeter, heute nicht. Und auch Jan Wanitschka hatte noch eine der besseren Chancen, auch sein Kopfball geht nur um Zentimeter daneben.

Niederpöllnitz feierte einen auch in dieser Höhe verdienten Sieg gegen keinesfalle inaktive Kahlaer. Es war der höchste Sieg in der Landesklasse seit 01.04.2012 (damals 5:0 gegen Motor Altenburg). Wir sagen Herzlichen Glückwunsch zum Klassenerhalt!


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