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Landesklasse Staffel 1

SV Blau-Weiß Niederpöllnitz vs. SV Moßbach
1 : 2

Es bleibt auch nach dem Moßbach-Spiel dabei: Niederpöllnitz und die Heimbilanz sind sich so fremd geworden, wie selten in einer Saison zuvor.


Auch diesmal, vielleicht noch deutlicher als in den vergangenen Spielen präsentierte sich Blau-Weiß ideenlos, zahnlos, bewegungslos und im Ergebnis all dieser Untugenden auch wieder ergebnislos. Und das trotz erneuter Führung wie gegen Neustadt (dann 1:4), Zwätzen (dann 1:7), Stadtroda (dann 3:3) oder Lobenstein (dann 1:1). Dabei hatten sich die Probleme bereits frühzeitig angedeutet: Nach 2 Minuten hatte sich Moßbach im BW-Hoheitsgebiet festgetackert, zwei Eckbälle erreicht und Druck gemacht. Da wurde auch jede Aktion von innen und außen motivierend begleitet. Niederpöllnitz rieb sich verwundert die Augen und brauchte 7 Minuten, ehe Peters die erste Halbchance erspielen konnte, aber Lange im Kasten ist zwei Schritte eher am Ball. Das sollte zunächst aber dafür sorgen, dass nun die Gastgeber das Spiel zumindest chancenmäßig, leider aber auch nur kurzzeitig dominierten: Nach einer starken Gemeinschaftsaktion von Kurz und L. Müller steht Heuschkel am langen Pfosten aber ungünstig zu Ball und Tor (10.). Dafür 5 Minuten später goldrichtig, als Peters mit letztem Einsatz die Kugel nach innen bringt und der Torjäger mit Drehung und Coolness die Führung herausschießt.


Inzwischen hatte sich Moßbach zu einer einfachen Taktik durchgerungen. Jede noch so kleine Berührung wurde mit einem brachialen Zu-Boden-Gehen beantwortet, besonders Nitschke traf es wiederholte Male. Das war alles legitim, weil Schiri Suchy keine Anstalten machte, die theatralischen Einlagen zu bestrafen. Und die Gäste erreichten eins: Der Spielfaden der Niederpöllnitzer begann zu dröseln, bis er dann gänzlich verschwunden war. Da hatte Moßbach bereits den Ausgleich erzielt. Nach deinem langen Ball auf Pilhofer nimmt der das Spielgerät gut mit, wird die weiteren Meter auch nicht gestört und kann letztlich einschießen (31.). Zu dem Zeitpunkt war das Tor noch überraschend, später dann nicht mehr. Und das, obwohl nach 35 Minuten Thümmel nach Notbremse gegen L. Müller die rote Karte sah. Den darauf folgenden Freistoß von der Strafraumgrenze und von Heuschkel geschossen hält Lange überragend (37.). Man hätte ja nun denken können, dass mit einem Mann mehr Niederpöllnitz zielstrebig die erneute Führung in die Agenda aufnimmt: Fehleinschätzung. Nach Ecke der Gäste boxt Ph. Müller den Ball hinter sich in die Maschen (41.). Das reichte, dass die einem nun energisch die Führung in die Kabine bringen wollten und bei den anderen schon der eine oder andere Kopf nach unten ging.


Auch nach Wiederanpfiff ist es zu wenig, was Niederpöllnitz zeigt. Heuschkels Großchance, die erneut der auf der Linie unschlagbare Lange hält (54.) ist für lange Zeit das einzig Nennenswerte, was sich auf dem Spielfeld tat. Es war von beiden Seiten ein Kick, den man in keinem Lehrbuch wiederfinden wird. Moßbach zog bezüglich der Verletzungsunterbrechungen sein Programm durch, Niederpöllnitz fiel nichts ein, eine Lücke im Abwehrverbund zu finden. Auch die Eckbälle und Freistöße waren heute keine Option. Die Zuschauer wurden an der Linie ungeduldig, wann denn nun das Fußballspielen wieder einsetzen würde: „Ihr seid einer mehr! Immer noch! Bewegung! Breit machen!" – naja, solche Dinge eben, die im Urkern ihrer Aussage richtig waren, aber von der Heimmannschaft nicht umgesetzt wurden.


Moßbach brachte den Vorsprung auch über die 7 Minuten Nachspielzeit. Das war für Niederpöllnitz viel zu wenig. In allen Belangen, in allen Bereichen. Kann man nur hoffen, dass die pfingstfreien Tage genutzt werden, um den Saisonschluss irgendwie erfolgreich zu gestalten.




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