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Landesklasse Staffel 1

SV Blau-Weiß Niederpöllnitz vs. SV BW 90 Neustadt/Orla
3 : 4

Mit hängenden Köpfen schlichen die Hausherren vom Platz, und das, obwohl die eigenen Fans ihnen Mut machten. Aber das musst du erstmal aus dem Kopf bringen, dass drei Heimtore nicht zum Sieg, nicht mal zu einem Punkt reichen.

Vor der Partie hatte Trainer Peters auf den besonderen Charakter von Derbys hingewiesen und die taktische Order ausgegeben, die ersten 7-8 Minuten Druck zu machen, um vielleicht auch durch ein schnelles Tor erst einmal Ruhe zu bekommen. Das klappte auch ca. 4 Minuten, denn da spielte sich das Geschehen tatsächlich in der Hälfte der Gäste ab und durch Lukas Müller gab es auch die erste Großchance (4.), als er nach einer Flanke von Peters knapp am Ball vorbei rutschte. Neustadt machte aber klar, dass es auch ein Wörtchen im Verteilen der Großchancen mitreden wollte, denn quasi im Gegenzug rettet Theileis gegen den durchgebrochenen Grimm. Nach 12 Minuten dann fast die Gästeführung. Nach einem zu kurzen Rückpass von Otto auf seinen Keeper, muss der Kopf und Kragen gegen Kern riskieren, bolzt den Ball genau gegen den Spieler und von dessen Körper zischt das Leder nur Zentimeter am Pfosten vorbei ins Aus. Auch wenn nach 18 Minuten Menzel die nächste Chance für Niederpöllnitz hat, dabei aber einen halben Meter zu weit vorn steht, um den Kopfball exakt zu treffen, agierten beide Mannschaften in wohltuend fairer Art und Weise auf Augenhöhe. Besonders, wenn Neustadt wie von der Tarantel gestochen über die schnellen Engler kam, brannte es lichterloh auf den Außen der Gastgeber. So war es zwar keine Überraschung, dass Robin-Lee Engler das 0:1 besorgte, dass er es mit Kopf gegen den zu inaktiv agierenden Theileis per Kopf schaffte, dann schon (23.). 5 Minuten später schaffte Niederpöllnitz allerdings den Ausgleich, als nach einer Ecke der Ball irgendwie bei Peters und von dem irgendwie im Tor landete. Das 1:1 zu diesem Zeitpunkt völlig ok. Vielleicht hatte sich das Feiern dieses Treffers etwas zu lang hingezogen, jedenfalls war man beim schnellen Ausführen eines Freistoßes nicht in der Wachphase, ruckzuck war Neustadt vor Müller und Kern trifft aus 20 Metern zum 1:2 (31.). Lange Gesichter bei den Hausherren und erneut das Hinterherlaufen. Das wäre durch den Pfostentreffer von Otto auch beinahe belohnt worden, aber zur Zeit trifft man eben in Niederpöllnitz viel zu selten aus Großchancen heraus. Das machte dann auch Peters micht anders. Gleiche Position wie Torschütze Kern, aber der Ball des Spielertrainers rauscht eben in der zweiten Etage drüber. Anders machen es die Gäste. Wieder geht die Post über Engler ab, den Rückpass nimmt Szaleck physisch stark gegen Otto auf und versenkt ihn zum 1:3. Halbzeit.

Schmeißer kam für Poser, den man die längere Abwesenheit doch deutlich anmerkte. Zunächst war aber wieder Engler-Wahnsinn angesagt. Kurz kommt diesmal nicht hinterher, aber der Ball zischt flach am langen Pfosten vorbei (49.). Niederpöllnitz kam nur schwer in diese zweite Halbzeit, rannte den meisten Bällen und Ballpassagen hinterher, musste mehr reagieren, als agieren. Und wenn man vorn kein Glück hat, dann kommt hinten auch Pechhinzu. Engler mit einem scharfen Ball nach innen, den Theileis wegköpfen will, aber unglücklich landet der Ball über Müller hinwegsegelnd im langen Eck. 1:4 - die Kiste war zu. Dachte man. Denn nur vier Minuten später belohnt Kapitän Müller endlich die Bemühungen, Großchancen auch mal unterzubringen. Niederpöllnitz nun wie im Rausch. Angetrieben von Müller und Menzel kam Neustadt ins Schleudern und kassierte prompt auch noch das 3:4 durch einen brachialen Kopfball von Menzel (74.). Drei Minuten später tobte das Stadion. Elfmeter? Handspiel? Schiri Lorenzen stand aber in unmittelbarer Nähe und sagte Nitschewo. Sie schmissen sich rein, erkämpften die Bälle, brachten mit Blinde und Dannhauer noch einmal Offensivkräfte - es nutzte nichts mehr. Im Gegenteil. Kurz sah noch Gelb - seine fünfte.


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