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Landesklasse Staffel 1

SV Blau-Weiß Niederpöllnitz vs. FC Saalfeld
2 : 4

Die besiegten Unbesiegbaren

Nun hat Niederpöllnitz auch seine erste Niederlage kassiert. Nicht unerwartet, denn wie es in der Vorschau auf die Saison die regionale OTZ formulierte, "klopft Saalfeld oben an". Das, so Trainer Peters in der Mannschaftsbesprechung, "dürfen sie auch, denn sie haben Qualität. Aber nicht heute, nicht hier. Ich bin nicht aufgestanden, um unsere Serie reißen zu lassen." Und er verwies auf das probate Mittel, was Teichel erfolgreich demonstriert hatte: beißen, kämpfen, zerren, kratzen - ohne dumme Gelbe zu kassieren. Zumindest die zuletzt genannten Verben hatten nichts mit der Dramatik in der 85. Minute zu tun, als Menzel und Naumoff im Luftkampf mit den Köpfen zussammenknallten. Menzel stand dann bald mit einer mächtigen Berule wieder, für Naumoff musste die SMH geholt werden. Wir wünschen auf diesem Wege alles Gute und schnelle Genesung.

Vor der Partie verabschiedeten die Hausherren Christian Böttcher, der zwar sein Hauptbetätigungsfeld in der II. Mannschaft gesehen, aber auch immer wieder in der ersten Mannschaft gespielt hatte. In 243 Spielen waren dem Torjäger 187 Tore gelungen.
Das Spiel ging los, und der FC fühlte sich gleich für den ersten Platz in der Ballbesitzstatistik verantwortlich. Dabei übersah er allerdings, dass da auch noch eine zweite Mannschaft auf dem Platz stand. Und die Niederpöllnitzer nutzten ihre Chancen, die die Riesenräume der FC-Abwehr anbot. Erst spielt Peters den töfdlichen Pass auf Müller, dann Menzel und beide Male versenkt der Kapitän der Niederpöllnitzer eiskalt, indem er Tobias Jockiel umkurvt bzw. aus Nahdistanz überwindet. Ungläubiges Augenreiben auf Seiten der Hausherren: Was ist denn mit unseren Jungs los? Ungläubiges Augenreiben auch auf Seiten der Gäste: Was ist denn bei unserer Abwehr los? Das Problem für BW hatte Peters vor der Partie orakelhaft erkannt: Wenn wir führen sollten, müssen wir den Deckel draufmachen, jeder muss das. Sonst bekommen wir eine Packung. Viel zu schnell machte sich Susi Sorglos im Niederpöllnitzer Lager breit. Der FC hatte Nullkommanull Minuten benötigt, um das 0:2 wegzustecken und kämpfte im Stile einer Spitzenmannschaft sich heran. Erst Kühne und dann begann die erneute One-Man-Show von Kleyla, die man auf Seiten der Gastgeber unbedingt verhindern wollte. Dabei hätte der vor seinem Aisgleich zum 2:2 bereits zwei Dinger machen können, aber mehrfach holte ihn der Abseitspfiff aus dem Land des Torjubels auf den Rasen der Enttäuschung zurück. BW kam nur noch sporadisch nach vorn, hatte durch Blinde einen Pfostentreffer per Kopf zu bieten (26.). Saalfeld drückte nun auf die Führung, und wenn die 8er mit den 10ern zum Doppelpass und Hacke-Spitze sich zusammenfanden, dann bekamen die Niederpöllnitzer große Sorgen, die auf der eigenen rechten Seite Kurz und Theileis nur schwer lösen konnten. So fiel der Führungstreffer nicht unverdient, natürlich wieder durch Kleyla (37.).

Wir wissen nicht, was die Halbzeitorder in beiden Kabinen gewesen ist. Aber Niederpöllnitz musste mehr machen. Klar hatten sie dem Favoriten genauso viele Tore einhgeschenkt, wie die fünf Gegner zuvor zusammen, aber wenn es noch etas mit dem Punktgewinn werden sollte, dann musste exakter, weniger fehlerbehaftet und weniger hektisch gespielt werden. Wenn es gefährlich wurde, dann über die rechte Seite, wo Müller tolle Flanken nach innen brachte, aber besonders Marcel Peters keine im Kasten unterbrachte. Und das ist dann gegen einen abgezockten Gegner, der auf die Treffsicherheit von Kleyla quasi bauen kann, die Ursache allen Leidens. Klar ging es auch in der Abwehr von BW nicht gerade problemlos zu, im Mittelfeld hatte diesmal Menzel nicht die besten Szenen und vorn reibt sich Blinde im Kampf mit drei gegenspielern auf. Und so tingelte der FC, obwohl große Teile der 2. Halbzeit sich auch in der FC-Hälfte abspielten, sich im schnellen Direktspiel immer wieder vor Köhler, scheitert aber am Abseits. Nur noch einmal hatten die Hausherren eine Riesenchance, als erneut Peters einen Kopfball daneben setzt (76.). Auf der anderen Seite, da war Naumoff bereits mit einer Trage vom Platz und in den Schatten gebracht worden, trifft Kühne in der 92. Minute ebenfalls nur den Pfosten. Dass Kleyla mit drei Treffern die Partie entschieden hatte, wird im Nachgang nur zweitrangig gewesen sein angesichts der Kopfverletzung von Frank Naumoff. Rettungssanitäter Eric Zipfel, selbst Spieler der ersten Mannschaft von Niederpöllnitz betreute den Spieler bis zum Eintreffen des Krankenwagens.



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