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Landesklasse Ost 09/10

SV Blau-Weiß Niederpöllnitz vs. VfL 06 Saalfeld
2 : 0

BW: Weißgärber, Hunoldt, Stoya (80- Reinhardt), Günther (75. Anisch), Böttger, Werner, Tashev, Meissner, Fischer (74. Neumann), Zöllner, Locke

VL: Jockiel, Wiefel, Gashi, Bratke, König, Eulenstein, Rosenbusch, Heilmann, Suarez, Hima (868. Karsch), Palmowski

 

Schiri: Fehn (Kromsdorf). Zuschauer: 60

Tore: 1:0 Locke (35.), 2:0 Zöllner (65.)

 

Die Situation für Blau-Weiß war ja vor der Partie durchaus noch Hoffnung geschwängert: Wenn Stadtroda verlieren sollte, konnte man bei einem eigenen Sieg wieder Rang 2 erobern. Umso bemerkenswerter das einstimmige Votum der Mannschaft, Norman Günther, seit 2004 in den Diensten der Hausherren stehend, ein Punktspiel als Abschiedsspiel zu verschaffen. Und der Manndecker, der seit gut einem Jahr nicht an den Ball getreten hatte, dankte dieses Vertrauen mit einer bemerkenswerten Leistung. Schnell wie eh und je, stark im Zweikampf, agil nach vorne.

Niederpöllnitz investierte über die gesamte Spielzeit gesehen, mehr in das Geschehen. Vor allem über die unermüdlichen Meissner, Tashev, Werner liefen viele Angriffe. Der VfL versteckte sich keineswegs, hatte aber besonders im Finalpass so seine Probleme. Die meisten kamen unerreichbar lang. Und wenn die Gäste mal einen ruhenden Ball zugesprochen bekamen, vertändelten sie diesen meist überhastet und unkonzentriert.

Nein, nein, auch bei den Niederpöllnitzern lief bei weitem nicht alles rund, aber viel besser als noch am Samstag gegen Lok Erfurt. Auf grandiose Chancen mussten die Zuschauer lange warten. Außer ein paar harmlosen Freistößen (Wiefel/2., Fischer/11.), einem 25-Meter-Schuss von Günther (20.) und der einzigen echten besseren Möglichkeit von Suarez, bei dessen Ausflug Weißgärber Kopf und Kragen riskieren muss (23.), war nicht viel los. Dann aber auch die ersten Chancen für Niederpöllnitz Kaliber sehr gut: Nach Ecke Tashev köpft Locke, Bratke rettet zur Ecke und die köpft, nein donnert Zöllner knapp vorbei (26.). Nach 35 Minuten geht Niederpöllnitz in Führung: Eine Flanke, von Stoya geschaufelt, senkt sich aufs Lattenkreuz, den zurückspringenden Ball jagt Locke mit der Stirn ins Netz. Fast hätte Rosenbusch den Ausgleich per Kopf erzielt, aber die Interessenlosigkeit der Hausherren bei dessen Aktion wird nicht bestraft (37.). Eine Doppelschusschance von Heilmann (42.) und eine Kopfballchance von Fischer beschließen einen über weite Teile doch ansehnlichen Vorpausendurchgang.


Diszipliniert, einsatz- und kopfballstark: Henning Böttger

Mann mit Pferdelunge: Michael Meissner

Endlich wieder einmal erfolgreich: Guntram Locke traf zum 1:0

Flanke gut, alles gut: Norman Günther



Zunächst kamen die Gäste besser in die Partie, als der gut pfeifende Schieri Fehn die Partie wieder angepfiffen hatte. Niederpöllnitz beschränkte sich kurzzeitig auf gelegentliche Vorstöße. Suarez verpasst auf nunmehr durch einen heftigen Guss glitschigen Rasen knapp (57.). Ansonsten keine Eckbälle, keine Freistöße, erst recht keine Chancen auf beiden Seiten. Aber Niederpöllnitz, angesichts des ermutigenden Zwischenstandes aus Unterwellenborn, wollte nun seine kleine Minichance auf Rang 2 nutzen und störte nun früher. Die Zweikampfbilanz, besonders im Mittelfeld, schnellte stark ins Positive und die Blau-Weißen übernahmen nun gegen passiver werdende Gäste die Regie. Nach 63 Minuten die Vorentscheidung – dachten zumindest alle. Einen Freistoß von Heilmann boxt Weißgärber in den Lauf von Fischer und der hat plötzlich nach Eulensteins Drübersäbeln freie Fahrt, scheitert aber an Jockiel. Besser macht es da Torjäger Zöllner. „Der Ball lag gut“, meinte er nach dem Spiel. Vorausgegangen war allerdings eine tolle Kombination der Hausherren und Zöllner schoss ins lange Ecke zum 2:0 (65.). Niederpöllnitz kontrollierte nun die Partie, musste allerdings noch zwei Tiefschläge kassieren: Zunächst war nach 75 Minuten für Norman Günther die Partie vorbei (Prellung am Knie), dann erwischte es noch Martin Stoya (Muskelfaserriss).

Die letzte Möglichkeit der Partie hatte Rosenbusch, der aber zu nah am Kasten steht, um den Kopfball zu drücken (80.)

Vielleicht müssen die Blau-Weißen, wenn es in Bad Blankenburg um Rang 2 und damit eventuell die Relegation geht, doch noch einmal zum Klingelputzen. Auf dem Namensschild sollte dann stehen: Fam. N. Günther.



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