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Geraberg: Mentzel, Franz, Kohlschmidt, Seyfferth,
Wollenschläger, Priefer, Mielke, Gothe, Heyer (87. Kirst), Tilack, Bulko (GK/70.
Vodermayer) BW: Weißgärber, Werner, Stoya (GK), Reinhardt, Böttger,
Neumann (GK), Meissner (46. Hunoldt), Franke (46. Anisch), Tashev, Zöllner,
Fischer. Zuschauer: 100 Tore: 1:0 Wollenschläger (3.), 2:0 Tillack (13.), 2:1
Böttger (20.), 2:2 Stoya (68.) Was wollen die Blau-Weißen? Diese Frage muss man schon
stellen, nachdem es in Geraberg eine ähnliche Leistung wie gegen Teichel
gegeben hatte – nämlich eine sehr bedenkliche. Sie sind noch im Aufstiegsrennen
durch die Pleite der Neustädter gegen den Letzten, Lok Erfurt. Aber
wahrscheinlich sollten sie mehr nach hinten auf Stadtroda und Meuselwitz
schauen. Denen wird es nämlich bei einer Wiederholung der Geraberg-Leistung
nicht besonders schwer fallen, an den Niederpöllnitzern vorbei zu ziehen. Es ging los mit einem Paukenschlag. Kapitän Wollenschläger
erfreut sich seltsam uninteressierter Begleitung der Gäste und donnert das
Leder aus 20 Metern in den linken Winkel (3.). Weißgärber ohne Chance. Zehn
Minuten später leistet sich Niederpöllnitz einen Ballverlust im Mittelfeld, die
aufgerückte Abwehr einschließlich Libero Werner kann den davon eilenden Tillack
nicht mehr stellen und der schiebt am noch nach einer Problemlösung
sinnierenden Weißgärber humorlos den Ball ins lange Eck vorbei. Geraberg hatte unheimlich clever auf den gefühlten
60prozentigen Ballbesitz des Tabellenzweiten reagiert. Niederpöllnitz dagegen
im Schockzustand. Das Quergeschiebe, die Missachtung der Außenpositionen, die
ungeheuerliche Fehlpassrate – all das hatte sich binnen kürzester Zeit gerächt.
Und zu diesem Zeitpunkt konnten sich
auch die mitgereisten Niederpöllnitzer Fans die Frage eines Gerabergers nicht
beantworten: „Wie sind denn die auf den zweiten Platz gekommen?“ Andeuten konnte dies die Mannschaft in der 20. Minute: Fischer setzt sich erstmals über rechts durch, seine Flanke landet auf dem Kopf von Böttger und der erzielt den Anschlusstreffer (20.). Neben dem erneuten Kopfballversuch des gleichen Spielers blieb dies so ziemlich der einzige Lichtblick in einer sonst sehr dunklen ersten Hälfte. Ganz anders dagegen die Gastgeber. Die „waren giftig, wollten jeden Zweikampf gewinnen“ (Rüdiger) und bestätigen, dass ihre gravierende Personalnot kein Grund für ein schlechtes Spiel sein sollte. Und die Hausherren erarbeiteten sich weitere gute Chancen: Ein Kopfball von Bulko und ein abgeblockter Schuss des gleichen Stürmers (31.) leiteten zur möglichen Vorentscheidung über: Priefer lässt drei Abwehrspieler der Gäste stehen, hat auf einmal freie Fahrt vor Weißgärber, scheitert aber an dessen glänzender Reaktion (44.). Auch nach dem Wechsel keine wesentlichen Änderungen im
Spiel der Blau-Weißen. Die Fehlpassrate wurde hoch gehalten, der Druck, der
aufgebaut werden sollte, verebte meist schon sehr deutlich vor dem gegnerischen
Strafraum. Tashev (55.) und Gothe (65.) hatten die ersten Chancen nach der
Pause, aber beide verfehlen das Gehäuse. Nach einem Freistoß von Tashev zappelt
das Leder dann allerdings im Netz der Hausherren: Stoya hatte sich wie in
Bischleben an den langen Pfosten gemogelt und den Ball versenkt (68.). Nun,
nachdem der Ausgleich da war, nun erst wachten die Niederpöllnitzer etwas auf
und erhöhten den Druck. Kapitän Wollenschläger ahnte das und rief seinen Mannen
zu: „Lasst euch nicht so zumachen!“ Und Abwehrorganisator Franz warf sich nun
in jeden Zweikampf, riss seine teils jungen Nebenspieler mit. Die hätten
allerdings alle samt das nachsehen beim Schuss von Ahnisch gehabt (85.), aber
Mentzel klärt mit Riesenparade. Meinungen zum Spiel |