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SG Unterwellenborn/Gößwitz – SV Blau-Weiß Niederpöllnitz
3:2 (1:0) SG: Schneider, Bauer, Göllnitz, Kowalleck (GK),
Langhammer, Leube, Perthun, Gretsch, Hohmuth (GK), P. Reichmann, M.Reichmann (84.
Wolter) SV: Weißgärber, Anisch, Böttger (GK/79. Schwikowski), Stoya,
Werner, Hunoldt, Reinhardt, Meissner (56. Neumann), Wien (56. Zöllner), Fischer
(GK), Locke. Schiri: Mendel (Hildburghausen). Zuschauer: 60 Tore: 1:0 Perthun (FSt/30.), 1:1 Fischer (FSt/56.), 2:1,
3:1 Hohmuth (65., 74.) All diejenigen Blau-Weißen, die sich schon im
Thüringenliga-Himmel wähnten, werden nach dem Unterwellenborn-Auftritt auf den
Boden der Tatsachen zurückgeholt worden sein. Und der ist relativ hart: Nur ein
Pünktchen aus den letzten beiden Spielen, drei Gegentore in einer Partie – das gab
es ja in dieser Saison noch gar nicht. „Wir haben schlecht gestanden. Und wenn
man als Abwehr drei Tore kassiert, hat man eben schlecht gespielt. Da gibt es
nichts weg zu diskutieren“, meinte ein enttäuschter und frustrierter E. Anisch,
der sich über 90 Minuten der manchmal an der Grenze zur Tätlichkeit sich
bewegenden Aktionen des Doppeltorschützen Hohmuth erwehren musste. Allerdings
war auf diesem Boden nun kein Filigranspiel zu erwarten, und manche gut
gemeinte Aktion zum Ball endete nach Rutschpartie am Schienbein des Gegners. „Unterwellenborn“, so Trainer Rüdiger in der Halbzeit, „hat
so gespielt, wie wir spielen müssten und sollten: Schnörkellos, einfach,
ständig den Ball führenden Gegner attackiert und mit langen Bällen gefährlich.“ Ja – all dies hatte Niederpöllnitz vor der Pause viel zu selten gezeigt. Mit sich und seiner Leistung herumhadernd, verloren einige Spieler den Mut, die komplizierten Bedingungen anzunehmen. Zwar hatte Locke nach 5 Minuten die erste Chance für die Gäste, dann war aber lange Zeit in Punkto Angriffsgestaltung nichts mehr zu bemerken. Alle Bemühungen scheiterten an Schrank Reichmann und seinen Nebenleuten, Zweikampfstatistik eindeutig zugunsten der Hausherren. Aber nicht nur im Defensiv- sondern auch im Offensivspiel. Da hatten die Niederpöllnitzer unerwartete und ungewohnte Probleme bei den Läufen von Perthun oder Hohmuth. Reichmann und Hohmuth prüften denn auch mit gefährlichen Flachschüssen den wieder sehr gut haltenden Weißgärber (10., 17.). Niederpöllnitz hielt nur einmal in dieser Phase mit, als Böttger um Zentimeter am von Fischer getretenen Eckball vorbei segelt (23.). Unterwellenborn bestimmte das Spiel, gefiel mit hohem Einsatz und extremer Laufarbeit. Fast folgerichtig, allerdings unter Begleitung einer höchst unglücklichen Elfmeterentscheidung ging die SG durch Perthun in Führung (30.). Und der Schütze hätte zwei Minuten später fast die Vorentscheidung erzielen können, jagt aber das Leder um einen Meter am Kasten vorbei. Niederpöllnitz kam in den letzten Minuten besser ins Spiel, wirkte nun agiler, drückte die Hausherren an deren Strafraumgrenze zurück. Stoya (33.) mit tollem Kopfball hatte die beste Chance. Auf der anderen Seite wollte es Reichmann wohl zu genau machen, legt den Ball am herausstürzenden Weißgärber, aber auch am langen Pfosten vorbei (36.) Niederpöllnitz kam aus der Kabine engagierter. Wollte nun
zeigen, dass man nicht umsonst Zweiter ist. Und die Blau-Weißen kamen zum
Ausgleich durch einen ebenso sanft entschiedenen Elfmeter, den Fischer solide
versenkt (56.). Nun waren sie dran, die Gäste, nun hätten sie geduldig ihr
Spiel aufziehen wollen. Aber sie wollten zu viel, und das, was sie wollten,
geschah unter sträflicher Vernachlässigung der Zuordnung. Vor allem für
Hohmuth, der innerhalb von 9 Minuten en Deja vue - Erlebnis hatte. Zweimal
prallt der Ball bei Angriffen der Niederpöllnitzer ab, zweimal genau in den
Lauf von Hohmuth, der erstaunt zur Kenntnis nimmt, dass niemand der Abwehr des
gegners in der Nähe ist. Anisch und Stoya hatten wohl versäumt zu beraten, wer
denn für den nicht unbekannten Torjäger zuständig sei, Hunoldt und Weißgärber
waren dann hilflose Slalomstangen, gegen einen mit Schwung ankommenden Hohmuth
hatten sie keine Chance (65., 74.). Rrrrums – stand es 3:1. Und beinahe 4:1,
aber Weißgärber hält geistesgegenwärtig den Schuss von Reichmann (84.). Erst in
der 89. Minute kommt Niederpöllnitz noch einmal heran: Zöllner, mit Wut über
seine Nichtnominierung von Beginn anim Bauch, legt den Ball an Schneider vorbei
zum 3:2 ins Netz. Aber es war zu spät. Im Bemühen, noch den Ausgleich zu
erzwingen, hätte Niederpöllnitz durch Lerche fast noch den vierten Gegentreffer
kassiert, aber der Ball wird von Weißgärber noch an den Pfosten gelenkt (91.).
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