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Landesklasse Ost 09/10

SG Unterwellenborn/Goßwitz vs. SV Blau-Weiß Niederpöllnitz
3 : 2

SG Unterwellenborn/Gößwitz – SV Blau-Weiß Niederpöllnitz 3:2 (1:0)

 

SG: Schneider, Bauer, Göllnitz, Kowalleck (GK), Langhammer, Leube, Perthun, Gretsch, Hohmuth (GK), P. Reichmann, M.Reichmann (84. Wolter)

 

SV: Weißgärber, Anisch, Böttger (GK/79. Schwikowski), Stoya, Werner, Hunoldt, Reinhardt, Meissner (56. Neumann), Wien (56. Zöllner), Fischer (GK), Locke.

 

Schiri: Mendel (Hildburghausen). Zuschauer: 60

Tore: 1:0 Perthun (FSt/30.), 1:1 Fischer (FSt/56.), 2:1, 3:1 Hohmuth (65., 74.)

 

All diejenigen Blau-Weißen, die sich schon im Thüringenliga-Himmel wähnten, werden nach dem Unterwellenborn-Auftritt auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt worden sein. Und der ist relativ hart: Nur ein Pünktchen aus den letzten beiden Spielen, drei Gegentore in einer Partie – das gab es ja in dieser Saison noch gar nicht. „Wir haben schlecht gestanden. Und wenn man als Abwehr drei Tore kassiert, hat man eben schlecht gespielt. Da gibt es nichts weg zu diskutieren“, meinte ein enttäuschter und frustrierter E. Anisch, der sich über 90 Minuten der manchmal an der Grenze zur Tätlichkeit sich bewegenden Aktionen des Doppeltorschützen Hohmuth erwehren musste. Allerdings war auf diesem Boden nun kein Filigranspiel zu erwarten, und manche gut gemeinte Aktion zum Ball endete nach Rutschpartie am Schienbein des Gegners.

„Unterwellenborn“, so Trainer Rüdiger in der Halbzeit, „hat so gespielt, wie wir spielen müssten und sollten: Schnörkellos, einfach, ständig den Ball führenden Gegner attackiert und mit langen Bällen gefährlich.“

Ja – all dies hatte Niederpöllnitz vor der Pause viel zu selten gezeigt. Mit sich und seiner Leistung herumhadernd, verloren einige Spieler den Mut, die komplizierten Bedingungen anzunehmen. Zwar hatte Locke nach 5 Minuten die erste Chance für die Gäste, dann war aber lange Zeit in Punkto Angriffsgestaltung nichts mehr zu bemerken. Alle Bemühungen scheiterten an Schrank Reichmann und seinen Nebenleuten, Zweikampfstatistik eindeutig zugunsten der Hausherren. Aber nicht nur im Defensiv- sondern auch im Offensivspiel. Da hatten die Niederpöllnitzer unerwartete und ungewohnte Probleme bei den Läufen von Perthun oder Hohmuth. Reichmann und Hohmuth prüften denn auch mit gefährlichen Flachschüssen den wieder sehr gut haltenden Weißgärber (10., 17.). Niederpöllnitz hielt nur einmal in dieser Phase mit, als Böttger um Zentimeter am von Fischer getretenen Eckball vorbei segelt (23.). Unterwellenborn bestimmte das Spiel, gefiel mit hohem Einsatz und extremer Laufarbeit. Fast folgerichtig, allerdings unter Begleitung einer höchst unglücklichen Elfmeterentscheidung ging die SG durch Perthun in Führung (30.). Und der Schütze hätte zwei Minuten später fast die Vorentscheidung erzielen können, jagt aber das Leder um einen Meter am Kasten vorbei. Niederpöllnitz kam in den letzten Minuten besser ins Spiel, wirkte nun agiler, drückte die Hausherren an deren Strafraumgrenze zurück. Stoya (33.) mit tollem Kopfball hatte die beste Chance. Auf der anderen Seite wollte es Reichmann wohl zu genau machen, legt den Ball am herausstürzenden Weißgärber, aber auch am langen Pfosten vorbei (36.)





 

Niederpöllnitz kam aus der Kabine engagierter. Wollte nun zeigen, dass man nicht umsonst Zweiter ist. Und die Blau-Weißen kamen zum Ausgleich durch einen ebenso sanft entschiedenen Elfmeter, den Fischer solide versenkt (56.). Nun waren sie dran, die Gäste, nun hätten sie geduldig ihr Spiel aufziehen wollen. Aber sie wollten zu viel, und das, was sie wollten, geschah unter sträflicher Vernachlässigung der Zuordnung. Vor allem für Hohmuth, der innerhalb von 9 Minuten en Deja vue - Erlebnis hatte. Zweimal prallt der Ball bei Angriffen der Niederpöllnitzer ab, zweimal genau in den Lauf von Hohmuth, der erstaunt zur Kenntnis nimmt, dass niemand der Abwehr des gegners in der Nähe ist. Anisch und Stoya hatten wohl versäumt zu beraten, wer denn für den nicht unbekannten Torjäger zuständig sei, Hunoldt und Weißgärber waren dann hilflose Slalomstangen, gegen einen mit Schwung ankommenden Hohmuth hatten sie keine Chance (65., 74.). Rrrrums – stand es 3:1. Und beinahe 4:1, aber Weißgärber hält geistesgegenwärtig den Schuss von Reichmann (84.). Erst in der 89. Minute kommt Niederpöllnitz noch einmal heran: Zöllner, mit Wut über seine Nichtnominierung von Beginn anim Bauch, legt den Ball an Schneider vorbei zum 3:2 ins Netz. Aber es war zu spät. Im Bemühen, noch den Ausgleich zu erzwingen, hätte Niederpöllnitz durch Lerche fast noch den vierten Gegentreffer kassiert, aber der Ball wird von Weißgärber noch an den Pfosten gelenkt (91.).


Homepage SG Unterwellenborn/Goßwitz


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