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Landesklasse Ost 09/10

SV Blau-Weiß Niederpöllnitz vs. SG Geraberg/Elgersburg
5 : 2

BW: Weißgärber, Böttger (GK), Stoya, Plötner, Werner (46. Neumann), Hunoldt, Reinhardt (60. Anisch), Zöllner, Locke (46. Wien), Fischer, Meissner(GK)

SG: Mentzel, Kruse, Rösler, Seyfferth, A. Ben-Achour (34. Priefer), Franz(GK), Bärwinkel, Wollenschläger, Eismann(GK), Gothe(GK/46. Kühnstein/GK), Bräutigam (59. Y.Ben-Achour)

 

Zuschauer: 80. Schiri: Perner (Jena)

Tore: 1:0, 2:0 Fischer (12., 20.), 2:1 Rösler (53.), 3:1 Fischer (65.), 3:2 Kühnstein (70.), 4:2, 5:2 Fischer (76., 90.)

 

Jakob Fischer mit fünf Toren!

 

Die Niederpöllnitzer Zuschauer erlebten einen historischen Tag. Fünf Landesklasse-Tore hatte noch nie ein Niederpöllnitzer Spieler erzielt. Jakob Fischer, der vor dem Spiel gemeint hatte: „Ich fühle mich heute gut in Form“, reihte sich damit als zehnter Kicker in diese Hall of Fame der fünffachen Landesklasse-Schützen ein.

Niederpöllnitz begann sehr engagiert und konzentriert. Hunoldt, der wieder ins Team gerückt war, hatte mit seinen Vorderleuten zunächst kaum nennenswerte Klärungsattacken durchzuführen. Schnell war klar geworden, mit welchem Manko es heute die optimistisch angereisten Geraberger zu tun bekommen würden: Der personifizierte Schrecken Fischer war innerhalb kürzester Frist zweimal den bulligen, aber statisch daherkommenden Kruse und Rösler entwischt und hatte dem armen Keeper Mentzel mit seinen gerade mal 20 Lenzen keine Chance gelassen.

Dazu noch ein toller Volleyschuss von Locke, der nur um

Zentimeter am Kasten vorbei rauscht – Geraberg hätte bereits da Richtung Bus blinzeln können. Die auf der Bank versteinert zusammengesunkenen Trainer der Gäste waren bedient. Bedient war allerdings auch wenig später Geburtstagskind Trainer Rüdiger, der mit ansehen musste, wie sich Niederpöllnitz das Heft des Handelns aus der Hand nehmen ließ. Mit ungutem Gefühl dachte man unwillkürlich eine Woche zurück, wo man in Kraftsdorf auch 2:0 geführt und dann doch nur ein Unentschieden geholt hatte. Wollenschläger schwang sich nun zum Regisseur auf: Ständig auf Achse, mit klugen Pässen agierend und selbst torgefährlich (24.). Weißgärber bekam nun mehr zu tun, meisterte aber alle Schussversuche von Ben-Achour und seinen Kollegen sicher. Auch bei der besten Chance der Gäste, als Wollenschläger auf den BW-Keeper zukurvt, bleibt Weißgärber cool und klärt per Fuß (38.). Niederpöllnitz selbst nur noch sporadisch am eigenen Angriffsgeschehen interessiert (38- Fischer-Zöllner). In dieser Phase, so etwas bis zur 40. Minute, musste man um den schönen Vorsprung bangen. Insgesamt tat Geraberg aber immer noch zu wenig, um ein Tor zu erzielen. So kamen gegen Ende der Halbzeit die Hausherren noch einmal zu tollen Möglichkeiten (Locke 42., 43.).



Schneller als sein Schatten: Jakob Fischer vernaschte genüsslich Gegner Geraberg.

Sein Tordrang ist bekannt: Henning Böttger. Gegen Neustadt wird er fehlen.

Die Flanke kommt durch. Ansonsten war für uns Martin Stoya in der Abwehr einer der besten.

 

Schock für die Blau-Weißen in der Kabine: Mit Locke und Werner, zwei Schlüsselspieler, meldeten sich gleich zwei Akteure verletzt ab. Das musste sich zunächst auch auf den Spielrhythmus auswirken. Neumann und Wien benötigten ihre Zeit, um in das Spiel rein zu kommen. Geraberg witterte seine Chance und kam unter Geleitschutz einer im kollektiven Dämmerschlaf träumenden Niederpöllnitzer Abwehr bei einem schnell ausgeführten Freistoß durch Rösler zum Anschlusstreffer (53.). Es dauert gerade mal 12 Minuten, als Böttger, der zuvor seine fünfte Gelbe kassiert hatte, einen Traumpass auf Fischer schlug und der sich diese Einladung zu Tor Nummer 3 nicht entgehen ließ (65.). Nun  nahm die Partie Fahrt auf. Die Zuschauer erlebten eine spannende Schlacht, die vom erneuten Anschlusstreffer der Gäste eingeleitet wurde. Kühnstein ließ Weißgärber aus Nahdistanz mit seinem Schuss ins kurze Eck keine Abwehrmöglichkeit. In der Hoffnung, dass da gegen die nun schwimmenden Hausherren noch mehr gehen würde, überließ man Fischer mehr oder weniger … niemand. Und der enteilte noch zweimal allem, was sich ihm in den Weg stellen wollte (78., 90.). Vielleicht hatte er ja im Kopf noch die Kabinenpredigt des Trainers, der ihm durchbohrend angestarrt und gemeint hatte: „Man kann in einem Spiel auch drei, vier, ja fünf Tore schießen. Man muss nicht immer ablegen, Jakob!“

Dass dem zweiten Geburtstagskind, Michael Zöllner, heute ein Treffer verwehrt geblieben war, nahm der mit Humor: „Die anderen wollen doch auch mal ein Tor schießen.“


Wieder als Libero dabei: Michael Hunoldt. Wie immer - solide.

Im Großen und Ganzen bewegte sich die Partie im fairen Rahmen.

 



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