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SG: Mentzel, Kruse, Rösler, Seyfferth, A. Ben-Achour (34.
Priefer), Franz(GK), Bärwinkel, Wollenschläger, Eismann(GK), Gothe(GK/46. Kühnstein/GK),
Bräutigam (59. Y.Ben-Achour) Zuschauer: 80. Schiri: Perner (Jena) Tore: 1:0, 2:0 Fischer (12., 20.), 2:1 Rösler (53.), 3:1
Fischer (65.), 3:2 Kühnstein (70.), 4:2, 5:2 Fischer (76., 90.) Jakob Fischer mit fünf Toren! Die Niederpöllnitzer Zuschauer erlebten einen historischen
Tag. Fünf Landesklasse-Tore hatte noch nie ein Niederpöllnitzer Spieler
erzielt. Jakob Fischer, der vor dem Spiel gemeint hatte: „Ich fühle mich heute
gut in Form“, reihte sich damit als zehnter Kicker in diese Hall of Fame der
fünffachen Landesklasse-Schützen ein. Niederpöllnitz begann sehr engagiert und konzentriert.
Hunoldt, der wieder ins Team gerückt war, hatte mit seinen Vorderleuten
zunächst kaum nennenswerte Klärungsattacken durchzuführen. Schnell war klar
geworden, mit welchem Manko es heute die optimistisch angereisten Geraberger zu
tun bekommen würden: Der personifizierte Schrecken Fischer war innerhalb
kürzester Frist zweimal den bulligen, aber statisch daherkommenden Kruse und
Rösler entwischt und hatte dem armen Keeper Mentzel mit seinen gerade mal 20
Lenzen keine Chance gelassen. Dazu noch ein toller Volleyschuss von Locke, der nur um Zentimeter am Kasten vorbei rauscht – Geraberg hätte bereits da Richtung Bus blinzeln können. Die auf der Bank versteinert zusammengesunkenen Trainer der Gäste waren bedient. Bedient war allerdings auch wenig später Geburtstagskind Trainer Rüdiger, der mit ansehen musste, wie sich Niederpöllnitz das Heft des Handelns aus der Hand nehmen ließ. Mit ungutem Gefühl dachte man unwillkürlich eine Woche zurück, wo man in Kraftsdorf auch 2:0 geführt und dann doch nur ein Unentschieden geholt hatte. Wollenschläger schwang sich nun zum Regisseur auf: Ständig auf Achse, mit klugen Pässen agierend und selbst torgefährlich (24.). Weißgärber bekam nun mehr zu tun, meisterte aber alle Schussversuche von Ben-Achour und seinen Kollegen sicher. Auch bei der besten Chance der Gäste, als Wollenschläger auf den BW-Keeper zukurvt, bleibt Weißgärber cool und klärt per Fuß (38.). Niederpöllnitz selbst nur noch sporadisch am eigenen Angriffsgeschehen interessiert (38- Fischer-Zöllner). In dieser Phase, so etwas bis zur 40. Minute, musste man um den schönen Vorsprung bangen. Insgesamt tat Geraberg aber immer noch zu wenig, um ein Tor zu erzielen. So kamen gegen Ende der Halbzeit die Hausherren noch einmal zu tollen Möglichkeiten (Locke 42., 43.).
Sein Tordrang ist bekannt: Henning Böttger. Gegen Neustadt wird er fehlen. Die Flanke kommt durch. Ansonsten war für uns Martin Stoya in der Abwehr einer der besten. Schock für die Blau-Weißen in der Kabine: Mit Locke und
Werner, zwei Schlüsselspieler, meldeten sich gleich zwei Akteure verletzt ab.
Das musste sich zunächst auch auf den Spielrhythmus auswirken. Neumann und Wien
benötigten ihre Zeit, um in das Spiel rein zu kommen. Geraberg witterte seine
Chance und kam unter Geleitschutz einer im kollektiven Dämmerschlaf träumenden
Niederpöllnitzer Abwehr bei einem schnell ausgeführten Freistoß durch Rösler
zum Anschlusstreffer (53.). Es dauert gerade mal 12 Minuten, als Böttger, der
zuvor seine fünfte Gelbe kassiert hatte, einen Traumpass auf Fischer schlug und
der sich diese Einladung zu Tor Nummer 3 nicht entgehen ließ (65.). Nun nahm die Partie Fahrt auf. Die Zuschauer
erlebten eine spannende Schlacht, die vom erneuten Anschlusstreffer der Gäste
eingeleitet wurde. Kühnstein ließ Weißgärber aus Nahdistanz mit seinem Schuss
ins kurze Eck keine Abwehrmöglichkeit. In der Hoffnung, dass da gegen die nun
schwimmenden Hausherren noch mehr gehen würde, überließ man Fischer mehr oder
weniger … niemand. Und der enteilte noch zweimal allem, was sich ihm in den Weg
stellen wollte (78., 90.). Vielleicht hatte er ja im Kopf noch die
Kabinenpredigt des Trainers, der ihm durchbohrend angestarrt und gemeint hatte:
„Man kann in einem Spiel auch drei, vier, ja fünf Tore schießen. Man muss nicht
immer ablegen, Jakob!“ Dass dem zweiten Geburtstagskind, Michael Zöllner, heute ein Treffer verwehrt geblieben war, nahm der mit Humor: „Die anderen wollen doch auch mal ein Tor schießen.“ Wieder als Libero dabei: Michael Hunoldt. Wie immer - solide. Im Großen und Ganzen bewegte sich die Partie im fairen Rahmen. Meinungen zum Spiel |