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Landesklasse Ost 09/10

Kraftsdorfer SV 03 vs. SV Blau-Weiß Niederpöllnitz
2 : 2

KSV: Wölk, Kirchner (46. Fügemann), Kraft, Martin (GK/77. K.Sachse /RK 89.), Rosenkranz, Lehnert (GK), O.Sachse (GK), Schlesier, Lange, Schindelar (65. Bergner), Poßner

 

BW: Weißgärber, Werner, Plöthner, Stoya, Böttger (GK), Neumann, Reinhardt (85. Anisch), Meissner (88. Wien), Fischer, Zöllner, Locke.

 

Tore: 0:1, 0:2 Zöllner (22., 36.), 1:2 O.Sachse (65./FSt), 2:2 Bergner (78.)

 

Kraftsdorf war für die Niederpöllnitzer nicht unbedingt immer eine Reise wert gewesen. Im Vorjahr schossen die Blau-Weißen in beiden Spielen keinen Treffer gegen den KSV. „Mit Fußball kommt man hier nicht weit. Wer das meint, der verliert hier“, orakelte Trainer Rüdiger und stellte sein Team hervorragend taktisch auf den erwartenden Kick-and-rush-Fußball der Hausherren ein. Die Gastgeber überraschten damit, dass sie Fügemann draußen ließen. Wie aus KSV-Kreisen zu hören war, soll der sich wohl in den letzten Trainingseinheiten dezent zurück gehalten haben.

Zunächst mussten die Gäste einige brenzlige Situationen gegen agile Hausherren überstehen. Bereits nach 50 Sekunden zirkelt Lange einen Freistoß zu O.Sachse, der sträflich ungedeckt am langen Pfosten versemmelt. Ein Volley-Kracher von O.Sachse zwingt Weißgärber zu einer Weltklasse-Parade (5.) und zwei Minuten später trifft Lange nur den Innenpfosten. Niederpöllnitz im Glück, aber immer noch ohne Gegentor. Die Kraftsdorfer waren einfach zielstrebiger und direkter und fackelten im Strafraum nicht lange. Nach 15 Minuten beruhigte sich die Partie, beide Mannschaften versuchten verzweifelt, dem gegnerischen Gehäuse nahe zu kommen.

Das gelang als erstem Team den Gästen. Schlesier verkalkuliert sich bei einer Hereingabe, Locke stürmt allein auf Wölk zu und schießt den herausstürzenden Keeper an (11.). Plötzlich waren die Niederpöllnitzer am Drücker. Zöllner brachte den Tabellendritten mit einem humorlosen Flachschuss in Führung (22.). Kraftsdorf sah seine Felle davon schwimmen. Zwar war nach 26 Minuten der Ball im BW-Tor, aber erst nach Foulspiel. Das Spiel wurde nun gräbelig, die Zweikämpfe näherten sich der Gelb-Grenze und bald sahen auch die ersten Spieler diesen Karton. Unrühmlicher Höhepunkt der Verwarnungen war in der 89. Minute der Platzverweis wegen Schiedsrichterbeleidigung für K.Sachse, der da gerade mal 12 Minuten auf dem Feld gewesen war.

Niederpöllnitz hatte nun das Spiel unter Kontrolle. Und während beim KSV nur noch eine halbe Chance durch Poßner heraus kam (28.), machte Zöllner die Sache besser. Einen Fischer-Freistoß spitzelte er mit langem Bein ins Netz (36.). Der lakonische Kommentar von Wechselspieler Anisch: „Der Zölle macht das einfach nur stark.“


Einsatzstark wie immer: Henning Böttger


Allein gegen drei Kraftsdorfer: Michael Zöllner kann den Ball trotzdem weiterleiten.


Das 0:2 fällt: Zöllner ist schneller als sein Gegenspieler.

Kraftsdorf zur Halbzeit fast geschlagen. Aber die Niederpöllnitzer wussten, wie schnell sich in Kraftsdorf alles drehen kann und machten das einzig richtige: Sie bestimmten weiterhin die Partie. Und wenn Lockes Kopfball statt ans Lattenkreuz rein gegangen wäre (62.), tja, dann hätte Kraftsdorf wohl einpacken können. So aber besannen sich diew Hausherren auf ihre unbändigen Kämpfereigenschaften. Auch die Zuschauer wurden nun munterer, feuerten ihr Team an. Und sahen sich darin erfolgreich, als Weißgärber O.Sachse von den Beinen holte und Kraftsdorf dadurch mittels Elfmeter, ausgeführt vom Gefoulten selbst, zum Anschluss kam (65.) Zu viel Zeit für Niederpöllnitz, um das 1:2 bis zum Abpfiff zu schaukeln. Genug aber für den KSV, nun noch mehr zu wollen. Bei Blau-Weiß hatte man sich mittlerweile von der taktischen Disziplin verabschiedet, Pässe kamen nicht mehr an und hinten begann das Schwimmfest. Auch Fügemann, der ab der 46. Minute nun doch wieder mitspielen durfte, brachte sich nun erstmals mit einem Kopfball ins Geschehen ein (76.), aber erst ein Freistoß der Hausherren, den Weißgärber prallen lässt, bringt das Unentschieden. Der eingewechselte Bergner ist schneller als alle anderen und schiebt ein (78.). Insgesamt ein gerechtes Ergebnis. Niederpöllnitz hatte zunächst Glück, dann musste Kraftsdorf bangen, nicht schon unaufholbar in Rückstand zu geraten und brachte durch eine starke Leistung in den letzten 25 Minuten das Unentschieden nach Hause.


Jakob Fischer setzt sich hier gegen Heißsporn Poßner durch


Dicht gemacht: Poßner kommt gegen Werner, Plöthner und Neumann nicht durch.


Das 1:2 fällt. Jens Weißgärber kommt zwar an den Elfmeterball von O. Sachse heran, kann aber das scharfe Geschoss nicht aufhalten.



Enno Anisch als verkappter Mittelstürmer, mal was ganz Seltenes.





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