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KSV: Wölk, Kirchner (46. Fügemann), Kraft, Martin (GK/77. K.Sachse /RK 89.), Rosenkranz, Lehnert (GK), O.Sachse (GK), Schlesier, Lange, Schindelar (65. Bergner), Poßner BW: Weißgärber, Werner, Plöthner, Stoya, Böttger (GK),
Neumann, Reinhardt (85. Anisch), Meissner (88. Wien), Fischer, Zöllner, Locke. Tore: 0:1, 0:2 Zöllner (22., 36.), 1:2 O.Sachse (65./FSt),
2:2 Bergner (78.) Kraftsdorf war für die Niederpöllnitzer nicht unbedingt
immer eine Reise wert gewesen. Im Vorjahr schossen die Blau-Weißen in beiden
Spielen keinen Treffer gegen den KSV. „Mit Fußball kommt man hier nicht weit.
Wer das meint, der verliert hier“, orakelte Trainer Rüdiger und stellte sein
Team hervorragend taktisch auf den erwartenden Kick-and-rush-Fußball der
Hausherren ein. Die Gastgeber überraschten damit, dass sie Fügemann draußen
ließen. Wie aus KSV-Kreisen zu hören war, soll der sich wohl in den letzten
Trainingseinheiten dezent zurück gehalten haben. Zunächst mussten die Gäste einige brenzlige Situationen
gegen agile Hausherren überstehen. Bereits nach 50 Sekunden zirkelt Lange einen
Freistoß zu O.Sachse, der sträflich ungedeckt am langen Pfosten versemmelt. Ein
Volley-Kracher von O.Sachse zwingt Weißgärber zu einer Weltklasse-Parade (5.)
und zwei Minuten später trifft Lange nur den Innenpfosten. Niederpöllnitz im
Glück, aber immer noch ohne Gegentor. Die Kraftsdorfer waren einfach
zielstrebiger und direkter und fackelten im Strafraum nicht lange. Nach 15
Minuten beruhigte sich die Partie, beide Mannschaften versuchten verzweifelt,
dem gegnerischen Gehäuse nahe zu kommen. Das gelang als erstem Team den Gästen. Schlesier
verkalkuliert sich bei einer Hereingabe, Locke stürmt allein auf Wölk zu und
schießt den herausstürzenden Keeper an (11.). Plötzlich waren die
Niederpöllnitzer am Drücker. Zöllner brachte den Tabellendritten mit einem
humorlosen Flachschuss in Führung (22.). Kraftsdorf sah seine Felle davon
schwimmen. Zwar war nach 26 Minuten der Ball im BW-Tor, aber erst nach Foulspiel.
Das Spiel wurde nun gräbelig, die Zweikämpfe näherten sich der Gelb-Grenze und
bald sahen auch die ersten Spieler diesen Karton. Unrühmlicher Höhepunkt der
Verwarnungen war in der 89. Minute der Platzverweis wegen
Schiedsrichterbeleidigung für K.Sachse, der da gerade mal 12 Minuten auf dem
Feld gewesen war. Niederpöllnitz hatte nun das Spiel unter Kontrolle. Und
während beim KSV nur noch eine halbe Chance durch Poßner heraus kam (28.),
machte Zöllner die Sache besser. Einen Fischer-Freistoß spitzelte er mit langem
Bein ins Netz (36.). Der lakonische Kommentar von Wechselspieler Anisch: „Der
Zölle macht das einfach nur stark.“ Kraftsdorf zur Halbzeit fast geschlagen. Aber die
Niederpöllnitzer wussten, wie schnell sich in Kraftsdorf alles drehen kann und
machten das einzig richtige: Sie bestimmten weiterhin die Partie. Und wenn
Lockes Kopfball statt ans Lattenkreuz rein gegangen wäre (62.), tja, dann hätte
Kraftsdorf wohl einpacken können. So aber besannen sich diew Hausherren auf
ihre unbändigen Kämpfereigenschaften. Auch die Zuschauer wurden nun munterer,
feuerten ihr Team an. Und sahen sich darin erfolgreich, als Weißgärber O.Sachse
von den Beinen holte und Kraftsdorf dadurch mittels Elfmeter, ausgeführt vom
Gefoulten selbst, zum Anschluss kam (65.) Zu viel Zeit für Niederpöllnitz, um
das 1:2 bis zum Abpfiff zu schaukeln. Genug aber für den KSV, nun noch mehr zu
wollen. Bei Blau-Weiß hatte man sich mittlerweile von der taktischen Disziplin
verabschiedet, Pässe kamen nicht mehr an und hinten begann das Schwimmfest.
Auch Fügemann, der ab der 46. Minute nun doch wieder mitspielen durfte, brachte
sich nun erstmals mit einem Kopfball ins Geschehen ein (76.), aber erst ein
Freistoß der Hausherren, den Weißgärber prallen lässt, bringt das
Unentschieden. Der eingewechselte Bergner ist schneller als alle anderen und
schiebt ein (78.). Insgesamt ein gerechtes Ergebnis. Niederpöllnitz hatte
zunächst Glück, dann musste Kraftsdorf bangen, nicht schon unaufholbar in
Rückstand zu geraten und brachte durch eine starke Leistung in den letzten 25
Minuten das Unentschieden nach Hause.
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