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BW: Weißgärber, Böttger(GK), Stoya, Plötner(GK), Wien (34-
Anisch), Werner, Hunoldt, Neumann (53. Reinhardt), Fischer (64. Meissner),
Zöllner, Locke (GK). FC: Bierbaum, Ritter, Misselwitz, Raffel, Jakob, H.Pohland
(GK), Schmidt, Kowalski, Schneider (73. Beer), Bach, Warning. Schiri: Raue (Jena). Zuschauer: 80. Tor: 1:0 Zöllner (90.) Graue Haare kann man sich bei Niederpöllnitz momentan ganz
locker holen. Man muss nur als Zuschauer draußen mitfiebern. Der Spitzenreiter
spielte arg mit den nerven seiner Fans. Die junge Geraer Truppe, die außer die „Fußball-Dinos“
Kowalski, Pohland und Ritter nur 18-20Jährige aufgeboten hatte, ließ sich
nämlich nicht so einfach in die Defensive drängen, wie sich das die Hausherren
vorgestellt und vorgenommen hatten. Zwar besaß Niederpöllnitz durch Böttgers
und Zöllners Doppelkopfball die erste klasse Chance (10.), dann aber hielten
die Geraer auch körperlich dagegen. Niederpöllnitz verfiel in Durchgang 1
zunehmend in hektisches Herumagieren. Gera kam zwar nur selten vor das Tor von
Weißgärber (8. Minute, Schmidt kann die Chance nach Eckball nicht nutzen),
musste sich aber auch keine allzu großen Sorgen machen, dass vor dem eigenen Kasten,
von Bierbaum hervorragend gehütet, etwas anbrennen würde. Zu umständlich die
Spielweise der Blau-Weißen, zu sehr im Klein-Klein und überzogenen Dribblings
befangen. Und so kamen die Gäste langsam immer sicherer in die Partie und deuteten
durch die teils sehr guten Chancen von Pohland (23., 25.) an, warum sie
Meuselwitz II besiegt hatten. Nach 34 Minuten reagierte Rüdiger, nahm Wien
heraus, beorderte Anisch auf die rechte Abwehrseite und Stoya als Sechser. Zum
Ende der ersten Halbzeit gab es für die Zuschauer nochmals Gelegenheient zum Hinschauen.
Erst boxt Weißgärber den Kowalski-Freistoß Richtung Elfmeterpunkt, aber kein
03er ist zum Abstauben da (38.). Dann jagt Locke direkt das Spielgerät aufs
Tor, Bierbaum reagiert glänzend (40.) „So eine Halbzeit möchte ich nicht mehr sehen,“ resümierte Rüdiger in der Kabine. „Gera führt uns vor. Körperliche Präsenz geht von Spielern aus, die sind gerade mal 4 Jahre älter als mein Sohn Wir dribbeln, wir halten keine Bälle. Das Mittelfeld kann nicht nachrücken.“ Zunächst wurde es aber nicht besser. Eigentlich wurde es
bis zur 80. Minute überhaupt nicht besser. Niederpöllnitz und Gera setzten
punktuelle Chancen. Der Spitzenreiter begann damit. 55. Minute – Locke und
Zöllner scheitern in kollektiver Unentschlossenheit bzw. Ungenauigkeit am
Keeper der Gäste. 59. Minute – erneuter freistioß von Kowalski, Weißgärber mit
einer Faust über die Latte. Allerdings waren diese Szenen eher die Ausnahme.
Gera hatte Niederpöllnitz den Zahn gezogen und man rieb sich gegenseitig in
Mittelfeldgeplänkel auf. Es war ein Spiel mit dem Feuer, denn der ausgebuffte
Pohland lauerte auf seine Chance. Zunächst aber demonstrierte Schmidt ein
herrliches Solo, vorbei an allem, was sich da in den Weg stellte, aber der ball
streift das gebälk und rast von dort hinter die Torauslinie (74.). Es kamen
aber nun die Minuten aufwachender Niederpöllnitzer. Die allein in den letzten
10 Minuten fünf hochkarätige Chancen vergeigten: Der Mann, der nun alle mitzog,
war Böttger. Er selbst erarbeitete sich Möglichkeiten in der 78. und 82.,
lieferte eine überragende Flanke für den völlig frei stehenden Locke (80-). Locke
selbst bedient Zöllner und der fackelt ja bekanntlich nicht lange, scheitert
aber an der Reaktion Bierbaums (75.). Auf der Gegenseite zeigt Gera durch Raffel
und Pohland (86.), dass man durchaus auch drei Punkte statt einem mitnehmen
wollte. So aber naht die letzte Minute. Böttger, der ja da schon
Unterwellenborn abgeschossen hatte, liefert die Vorarbeit für Zöllner und der
verwandelt mit unhaltbarem Flachschuss. „Wenn du oben stehst,“ meinte ein ebenfalls grauhaariger
Zuschauer, „gehen diese Dinger rein und die von Gera eben nur an den Pfosten.“
Sagte es, strich sich durchs graue Haar und wandte sich der Theke zu.
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