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Landesklasse Ost 09/10

ESV Lokomotive Erfurt vs. SV Blau-Weiß Niederpöllnitz
0 : 3

ESV Lok Erfurt – SV Blau-Weiß Niederpöllnitz 0:3 (0:2)

 

ESV: Rönicke, Liebmann (GK), Schönherr, Herrmann, Grüning, Zenker (24. Schaper), Skaba (56. Hoffmann), Döring, Fröbe, Rudolph(GK), Ruthsatz(GK)

 

BW: Weißgärber, Böttger, Plötner, Wien (64. Neumann), Werner, Hunoldt, Reinhardt (54. Fischer), Zöllner, Locke, Meissner (54. Schwikowski), M.Stoya (GK)

 

Schiri: Aldegarmann (Gillersdorf). Zuschauer: 75

Tore: 0:1, 0:2 Zöllner (4., 31.), 0:3 Locke (87.)

 

Wutschnaubend verließ BW-Vereinspräsident R. Kulhanek die Sportstätte in Erfurt kurz nach dem Abpfiff. Und das bei einem Endergebnis von 3:0 für seine Kicker. Die allerdings hatten ihn in der zweiten Halbzeit so in Rage gebracht, dass er sogar das Wort „arrogant“ in den Mund nahm. Ganz so sah es der Erfurter Berichterstatter nicht. Aber auch er analysierte nach dem Spiel: „Was war nur bei euch los? Erst war es für uns eine Vorführung, dann ward ihr nicht mehr da.“ Den Niederpöllnitzer Verantwortlichen blieb nur ein bedauerndes Achselzucken. Auch sie konnten sich den Antifußball nach der Pause nicht erklären.

Insgesamt trugen die Hausherren allerdings auch nicht viel dazu bei, dieses Prädikat in höhere Ebenen zu heben. Eine insgesamt äußerst schwach agierende Lok-Mannschaft trug mit ihren vielen verkorksten langen Bällen, mit ihrer halbherzigen Zweikampfführung und dem teilweise doch recht naiven Verhalten vor den Gegentoren nicht gerade zur Belebung des Geschehens bei. Deshalb brauchen wir über die verdiente Niederlage des Aufsteigers auch nicht zu diskutieren, wohl aber über das kollektive Versinken der Niederpöllnitzer in den Theaterkulissen eines immer schlechter werdenden Stückes. Ein Drama konnte es auf Grund der vorher genannten Aspekte nicht werden, von einer Komödie war man allerdings genau so entfernt.

Dabei begann es klasse, und das, obwohl Trainer Rüdiger im Urlaub keinen Einfluss nehmen konnte. „Geschäftsführer“ Werner hatte Meissner in die Anfangsaufstellung beordert, Fischer blieb erst einmal draußen. Bereits nach 4 Minuten verwandelte Zöllner mit überlegtem Kopfball die tolle Flanke Stoyas zum 0:1. Die nächste Duftmarke setzte nach Pass M. Stoyas wieder der für uns an diesem Tag beste Spieler, Zöllner, als er sich wendig um Ruthsatz herumdreht und sofort abzieht, aber knapp verzieht (18.). Niederpöllnitz kontrollierte die Partie ohne größere Anstrengungen, produzierte aber bei Abspielen auf den nächsten Akteur eine nahezu ungeheuerliche Fehlerquote. Die ohnehin personalmäßig gebeutelten Gastgeber mussten nach 26 Minuten den nächsten Nackenschlag einstecken, als Zenker raus musste. Nach 32 Minuten war die Zeit für Zöllners ersten Doppelpack für Blau-Weiß gekommen: Er schießt nach Vorarbeit Meißners flach ein. Erfurt müssen wir in der ersten Halbzeit vernachlässigen: Vom Gastgeber war da so viel zu sehen gewesen, wie von einer Flutwelle in der Sahara.



Solide, ohne zu glänzen: Henning Böttger. Aber er hielt sich an die taktische Marschroute.


War mit seiner Leistung nicht zufrieden: Michael Meißner


Endlich erfolgreich: Guntram Locke schoss das erlösende 3:0.


Endlich können wir annähernd die vorgegebene Zeilenzahl der lokalen Tagespresse einhalten, denn Durchgang 2 könnte mit einem Mantel des Schweigens bedeckt werden. Erfurt mit ganz leichten Steigerungen und auch einer sehr guten Chance durch Einwechsler Hoffmann (71.). Niederpöllnitz hingegen mit Sicherheitsfußball. Lieber dreimal ging der Ball Richtung Weißgärber als einmal über die Flügel nach vorn. Die mitgereisten Fans kämpften mit dem Schlaf, die Betreuer der Erfurter mit ihrer Fassung, sahen sie doch einige unzulässige Entscheidungen des Schiedsrichters aus ihrer Sicht. Kurz und gut: Niederpöllnitz musste den Vorsprung nur verwalten, tat dies manchmal risikoreich, aber Erfurt konnte keine Vorteile aus dem Gegurke der Gäste schlagen. Wenn man zur Halbzeit abgefahren wäre, hätte man nur zwei Aktionen verpasst: Nämlich das 0:3, ein sehr schöner Außenrist-Schuss von Locke am sich vergeblich werfenden Rönicke vorbei (87.) und den aufgebrachten Abgang des Vereinspräsidenten. Aber davon haben wir ja schon berichtet …


... und es hat BUMMMMMM gemacht: Michael Zöllner trifft zum 0:2.


Bester Mann auf dem Platz, Einsatzstark, treffsicher. Michael Zöllner.

Erfolgreicher Hüpperle: Guntram Locke freut sich über sein 3:0.


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