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ESV Lok Erfurt – SV Blau-Weiß Niederpöllnitz 0:3 (0:2) ESV: Rönicke, Liebmann (GK), Schönherr, Herrmann, Grüning,
Zenker (24. Schaper), Skaba (56. Hoffmann), Döring, Fröbe, Rudolph(GK),
Ruthsatz(GK) BW: Weißgärber, Böttger, Plötner, Wien (64. Neumann),
Werner, Hunoldt, Reinhardt (54. Fischer), Zöllner, Locke, Meissner (54.
Schwikowski), M.Stoya (GK) Schiri: Aldegarmann (Gillersdorf). Zuschauer: 75 Tore: 0:1, 0:2 Zöllner (4., 31.), 0:3 Locke (87.) Wutschnaubend verließ BW-Vereinspräsident R. Kulhanek die
Sportstätte in Erfurt kurz nach dem Abpfiff. Und das bei einem Endergebnis von
3:0 für seine Kicker. Die allerdings hatten ihn in der zweiten Halbzeit so in
Rage gebracht, dass er sogar das Wort „arrogant“ in den Mund nahm. Ganz so sah
es der Erfurter Berichterstatter nicht. Aber auch er analysierte nach dem
Spiel: „Was war nur bei euch los? Erst war es für uns eine Vorführung, dann
ward ihr nicht mehr da.“ Den Niederpöllnitzer Verantwortlichen blieb nur ein
bedauerndes Achselzucken. Auch sie konnten sich den Antifußball nach der Pause
nicht erklären. Insgesamt trugen die Hausherren allerdings auch nicht viel
dazu bei, dieses Prädikat in höhere Ebenen zu heben. Eine insgesamt äußerst
schwach agierende Lok-Mannschaft trug mit ihren vielen verkorksten langen
Bällen, mit ihrer halbherzigen Zweikampfführung und dem teilweise doch recht
naiven Verhalten vor den Gegentoren nicht gerade zur Belebung des Geschehens
bei. Deshalb brauchen wir über die verdiente Niederlage des Aufsteigers auch
nicht zu diskutieren, wohl aber über das kollektive Versinken der
Niederpöllnitzer in den Theaterkulissen eines immer schlechter werdenden
Stückes. Ein Drama konnte es auf Grund der vorher genannten Aspekte nicht
werden, von einer Komödie war man allerdings genau so entfernt. Dabei begann es klasse, und das, obwohl Trainer Rüdiger im
Urlaub keinen Einfluss nehmen konnte. „Geschäftsführer“ Werner hatte Meissner
in die Anfangsaufstellung beordert, Fischer blieb erst einmal draußen. Bereits
nach 4 Minuten verwandelte Zöllner mit überlegtem Kopfball die tolle Flanke
Stoyas zum 0:1. Die nächste Duftmarke setzte nach Pass M. Stoyas wieder der für
uns an diesem Tag beste Spieler, Zöllner, als er sich wendig um Ruthsatz
herumdreht und sofort abzieht, aber knapp verzieht (18.). Niederpöllnitz
kontrollierte die Partie ohne größere Anstrengungen, produzierte aber bei
Abspielen auf den nächsten Akteur eine nahezu ungeheuerliche Fehlerquote. Die
ohnehin personalmäßig gebeutelten Gastgeber mussten nach 26 Minuten den
nächsten Nackenschlag einstecken, als Zenker raus musste. Nach 32 Minuten war
die Zeit für Zöllners ersten Doppelpack für Blau-Weiß gekommen: Er schießt nach
Vorarbeit Meißners flach ein. Erfurt müssen wir in der ersten Halbzeit
vernachlässigen: Vom Gastgeber war da so viel zu sehen gewesen, wie von einer
Flutwelle in der Sahara.
Endlich können wir annähernd die vorgegebene Zeilenzahl
der lokalen Tagespresse einhalten, denn Durchgang 2 könnte mit einem Mantel des
Schweigens bedeckt werden. Erfurt mit ganz leichten Steigerungen und auch einer
sehr guten Chance durch Einwechsler Hoffmann (71.). Niederpöllnitz hingegen mit
Sicherheitsfußball. Lieber dreimal ging der Ball Richtung Weißgärber als einmal
über die Flügel nach vorn. Die mitgereisten Fans kämpften mit dem Schlaf, die Betreuer
der Erfurter mit ihrer Fassung, sahen sie doch einige unzulässige
Entscheidungen des Schiedsrichters aus ihrer Sicht. Kurz und gut:
Niederpöllnitz musste den Vorsprung nur verwalten, tat dies manchmal
risikoreich, aber Erfurt konnte keine Vorteile aus dem Gegurke der Gäste
schlagen. Wenn man zur Halbzeit abgefahren wäre, hätte man nur zwei Aktionen
verpasst: Nämlich das 0:3, ein sehr schöner Außenrist-Schuss von Locke am sich
vergeblich werfenden Rönicke vorbei (87.) und den aufgebrachten Abgang des
Vereinspräsidenten. Aber davon haben wir ja schon berichtet … ... und es hat BUMMMMMM gemacht: Michael Zöllner trifft zum 0:2. Bester Mann auf dem Platz, Einsatzstark, treffsicher. Michael Zöllner. Erfolgreicher Hüpperle: Guntram Locke freut sich über sein 3:0.
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