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BW - Zeulenroda 2:1 Beide Mannschaften präsentierten vor dem wegweisenden Derby enorm umgekrempelte Mannschaften. Aufgrund der
bei BW fehlenden Blinde, Kurz, Sindermann und Zipfel musste Trainer Beck
umstellen, fand das "aber gut, dass heute einige fehlen, dann können wir
auf einige unserer Trainingsfleißigsten zurückgreifen." Und so wurden
als neues Außenverteidigerpaar Hilbert und Vogel in die Mannschaft
gespült. Um es gleich vorweg zu nehmen: Beide erfüllten ihre vordergründigsten Aufgaben ("Nicht nur nebenherlaufen, irgendwann auch zupacken!") super. Und Hilbert gelangen darüber hinaus auch unterstützende Läufe auf dem Flügel. Ansonsten blieb alles beim alten und selbstredend wollten die
Hausherren die 3 Punkte behalten, um "oben sich festzusetzen". Auch bei den Gästen
gab es jede Menge Veränderungen: Für F.Oertel steht Barra im Tor.
Heinrich, Mehlow, Nitsche und Oertel standen gegen Wismut noch in der
Anfangsformation. Sie fehlten in Niederpöllnitz außer Oertel allesamt. Für ein Derby war zu Beginn der Besuch noch etwas dürftig, dann konnte aber der Kassierer fast 100 Zuschauer vermelden. Und die sahen nach 4 Minuten den ersten kleinen Aufreger: Heinze stiebitzte Poser im Mittelkreis den Ball weg, sieht Ph. Müller recht weit vor seinem Kasten. Der angesetzte Heber geht allerdings klar vorbei. Dann übernahm aber Niederpöllnitz für kurze Zeit das Kommande, presste hoch, ging griffig in die Zweikämpfe und versuchte, seine "Waffen" N. Sporer und Ahmadi einzusetzen. Zeulenroda allerdings wirkte auch da schon abgeklärt und ließ sich nicht locken. Nach 15 Minuten konnte man konstatieren: Man hat schon bessere Spiele von beiden Mannschaften gesehen. Viel Geschrei, viele Kommandos, kaum nennenswerte Aktionen. Es war ein allgemeines Suchen nach Struktur und konsequenter Umsetzung der geplanten Taktiken. Nach 19 Minuten dann doch die erste größere Chance: Freistoß Poser, Menzel und Mumini rauschen aber deutlich vorbei. Es ist wohl das ungeschriebene gesetz im Fußball, nachdem du entweder Schei... am Fuß hast oder das Glück, was dir oben ab und an mal beisteht. Wobeio wir bei der Aktion in der 25. Minute weniger von Glück sprechen wollen. Es war ein überragender Spielzug der Hausherren: Mumini steckt auf L.Müller durch, der setzt Menzel ein und wenn ein Intercity angerauscht kommt, dann kann man sich nur noch retten, indem man ihn lässt. Auch Barra mit seiner Körperfläche konnte da kein Hindernis mehr sein. BW führte 1:0 und war Tabellenführer. Und wenn Kolnisko aus seiner Freistoßchance an der rechten Strafraumecke etwas mehr gemacht hätte, wäre die Partie vielleicht nicht mehr so spannend geworden. So aber kommt Zeulenroda zur bis dato größten Chance: Für einen Moment passt Niederpöllnitz nicht auf, Liebau wird steil geschickt, stürmt allein auf Ph. Müller zu. Der aber, im Rucksack die Erfahrung von 186 KOL-Spielen, drängt Liebau so weit ab, dass dessen Schuss knapp vorbei geht (31.). Nur zwei Minuten später die nächste Großchance der Gäste: Alsamia trifft aber nur den Außenpfosten. Zeulenroda hätte mindestens das Unentschieden erreichen müssen. Aber auch die Gastgeber konnten da etwas vorweisen: Nach Steckpass auf L.Müller ist der frei vor Barra, der reißt den Arm hoch und pariert. Das wars an großen Momenten in Halbzeit 1. Niederpöllnitz mit knapper Führung und der Erkenntnis: Wenn wir hier nicht nachlegen, dann wird es schwierig gegen Motor. Die sind zu allem fähig. Mumini wollte als Erster das 2:0 machen, sein Drehschuss ist aber noch nicht mit dem notwendigen Zielwasser versehen. Auf der anderen Seite verzweifelt Heinze mit seinem in die Prärie gesetzten Freistoß an sich selbst. Nach 54 Minuten, als ein Angriff der Gäste wegen Abseits aberkannt wird, bringt sich Trainer Schulz erstmals in Wallung und tobt an der Seitenlinie entlang. Erstaunlich, dass der bis auf Kleinigkeiten gut pfeifende Schiedsrichter sich das gefallen ließ. Unsere Sorgen auf Kommentatorenseite wurden größer, als nach 68 Minuten Jesemann mit Gelbrot wegen wiederholtem Foulspiel vom Platz ging. Niederpöllnitz gegen 10 Gegner? Das ging schon manchmal schief und selten gut aus. Und die Sorgen vergrößerten sich, als man 10-12 Minuten vor dem Ende immer mehr den Eindruck hatte, dass 10 Gästespieler agiler als die Niederpöllnitzer waren. Die 6er der Hausherren rasten zwar vor, zurück, zur Seite, ran - aber eine Bindung zu anderen Mannschaftsteilen kam nur noch selten zustande. Un d trotzdem hätte alles erledigt sein können, wenn N.Sporer in der 81. Minute den Ball an Barra vorbei gebracht hätte. So aber hält der spektakulär mit Fußparade. Und wenig später leistet sich Poser im Strafraum ein unnötiges Foul, was auch von der Trainerbank so kommentiert wurde. Sein Gegenspieler fliegt nach dem Unterlaufen durch die Luft, Schiri Schützke fliegt ebenso schnell heran und zeigt auf den Punkt. Kittelmann lässt sich diese Chance 6 Minuten vor dem Ende nicht entgehen. Es ist aber diese neue Qualität der Niederpöllnitzer, nicht aufzugeben, zu kämpfen bis zum Schluss und das Ziel der 3 Heimpunkte immer noch im Auge zu haben. Und das zahlte sich aus. Nur 2 Minuten später holt Hollstein L.Müller von den Beinen und Menzel verwandelt den Foulelfmeter ebenso sicher wie mit einem gewissen Zittern in den Gliedmaßen. Denn hinter dem Tor stand Mama Menzel, um diesen Moment für die Ewigkeit per Handy festzuhalten. Naja, ging ja nochmal gut. Niederpöllnitz geht als Tabellenführer vom Platz und gibt anscheinend immer mehr dem Trainer Recht, der da meint: "Wir wollen gewinnen, um uns da oben festzusetzen. Und wir gehören da auch hin. Das habt ihr bewiesen, Jungs." Nicht nur die Tabelle nickt mit dem Kopf zu diesen Aussagen. Paul Menzel verwandelt den Foulstrafstoß kurz vor Abpfiff sicher. Meinungen zum Spiel |