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Zu wenig umgesetzt, zu Recht verloren Mit leeren Blick saß Tayeb Ahmadi nach dem Abpfiff auf der Bank, weit entrückt und tief traurig. Ob er dabei an das Ergebnis, die Mannschafts- oder seine eigene Leistung dachte: Es wird wohl immer auf das Gleiche hinausgelaufen sein: Das war heute zu wenig, um letztendlich etwas mitzunehmen. Niederpöllnitz hatte sich wie immer viel vorgenommen und kam mit dem Selbstbewusstsein eines Spitzenreiters auch gut in die Partie. Mit gefühlten 30 Ballkontakten von Abwehrchef P. Sporer baute der Gast ruhig und diszipliniert hinten auf und ließ Rositz kaum ins Spiel kommen. Heraus kam eine Großchance von L. Müller nach 7 Minuten, als Ahmadi eine scharfe und flache Eingabe nach innen bringt, der Torjäger aber den Ball verstolpert. Völlig überraschend, aber mit Signalwirkung die Führung der Hausherren: Über den rechten Flügel ging es in den Strafraum, wo der Ball P. Sporer an die Hand springt. Das Handsspiel kann man heutzutage pfeifen, man kann es heutzutage auch durchwinken. Sei es wie es sei: Pläschke ließ sich diese Gelegenheit nicht entgehen, auch wenn Ph. Müller im Kasten in die richtige Ecke flog, aber nicht mehr rankam (13.). Niederpöllnitz lag hinten und sah sich bedröppelt an: Man hatte das Spiel klar bestimmt, lag in allen statistischen Werten hinten und dann dieser Rückstand ... Und der wirkte sich enorm auf die weitere Partie aus. Rositz hatte erkannt, wie man dem Gegner beikommt. Clever verteidigen, schnell umschalten und effizient mit Chancen umgehen. Clever verteidigen war immer einfacher geworden. BW lieferte ein Fehlpassfestival, dass es dem Betreuerteam auf der Bank den Blutdruck nach oben drückte. Flügelspiel wurde ein Fremdwort, da es sowohl Ahmadi und Mumini immer wieder in die mit Müller und Blinde ohnehin schon besetzte Mitte zog. Im Mittelfeld konnten dann auch keine Akzente mehr gesetzt werden, denn wo viele Körper sind, da ist eben auch wenig Platz. Schnell umschalten und effizient zuschlagen: 25 Minuten waren gespielt, da setzte das Rositz mustergültig um. Nach toller und schneller Kombination ist es für Stöbe leicht, das 2:0 zu erzielen. Alles viel zu einfach und doch für die Gäste zu schwierig, den Angriff zu verteidigen. Legende "Schorsch" Hempel analysierte auch unmittelbar, dass eine ganze Kette von Fehlern diesem 2:0 vorangegangen war. Mit einem deutlichen Rückstand ging eine sichtlich frustrierte Niederpöllnitzer Mannschaft (Fan: "Heute haben sie auch keinen richtigen Teamspirit, irgendwie ist schlechte Laune im Spiel") in die Kabine, um mit den Anweisungen der Trainer (Passspiel verbessern, Chancen nutzen) in die Tat umzusetzen. Das schien auch zu gelingen, denn nach der Großchance von L.Müller (Fleissner hält spektakulär) trifft Menzel nach Vorarbeit seines Kapitäns zum Anschlusstreffer. Die Hoffnung bei den wieder zahlreich mitgereisten Fans stieg. Aber da waren ja noch die Hausherren. Besonders durch das aufreizend zeitintensive Spiel von Fleissner, aber auch die diszipliniert arbeitenden Vorderleute ließ sich der Spitzenreiter aus der Balance bringen und wieder einlullen. Ein erster Wecker klingelte, als Budelmann mit seiner Großchance an L.Müller scheitert (57.). Das hätte schon das 3:1 sein können, aber bis dahin dauerte es noch etwas. Die Partie schleppte sich über den Platz und nahm erst die letzten 12 Minuten wieder Fahrt auf. Da bekommt Menzel nicht genug Druck hinter seinen Kopfball (77.), da hat Stöbe die Riesengelegenheit, trifft aber Ph.Müller im Gesicht (79.) und da kommt die Ecke von Pläschke herein und Kummer bringt den Ball dann doch unter (81.). Müller kann zwar noch einmal verkürzen, Menzel trifft den Pfosten (wäre aber wohl Abseits gewesen) - dann war Schluss und BW die Tabellenführung los. Vielleicht ließ auch diese Tatsache Tayeb Ahmadi auf der Bank trauern. Zur Fotogalerie auf fupa: https://www.fupa.net/photos/sv-rositz-sv-blau-weiss-1990-niederpoellnitz-488941#1 Meinungen zum Spiel |