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Dass BW Niederpöllnitz immer
mal für eine Überraschung gut ist, merkte der geneigte Begleiter der Mannschaft
spätestens beim Blick in die Kabine. Da saß – etwas überraschend – der zweite
Neuzugang, sozusagen ein Blitztransfer,
mit dem 19jährigen Hamid Karacha, der zuvor bei Wismut Gera erste
Fußballerfahrungen gesammelt hatte, dann aber durch eine schwerere Verletzung
aus der Bahn geworfen wurde. Hamid Karacha - neu im Team Dass auch der ZFC für eine
Überraschung gut ist, bemerkten die dann erheblich gefrusteten BW-Fans am
Eingang, als ein für KOL-Verhältnisse exorbitanter Preis von 5 Euro aufgerufen
wurde. Zumal Sitzgelegenheiten vergeblich gesucht wurden. All dies animierte
einen Fan zur Bemerkung: „Hier auf dieser Unkrautwiese muss man ja aufpassen,
dass man keine Distel im A… stecken hat." Niederpöllnitz hatte sich
viel vorgenommen und wollte die Ergebnisse des Vorjahres, besonders aber das
unglückliche 3:3, als man bereits 3:0 geführt hatte, vergessen lassen.
Ergebnistechnisch gelang das zwar nicht ganz, und trotzdem „fühlte sich dieses
Unentschieden wie ein Sieg an" (D. Kurz). Auch Trainer Beck meinte, dass „das
schon so in Ordnung geht." Die Gäste legten los wie von der Bogensehne
losgelassen. Ahmadi und Müller pressten aggressiv hoch und bereits nach 4
Minuten musste Klimke für seine überrumpelten und noch planlos
hinterherrennenden Mitspieler beim Kopfball Menzels mit einer tollen Parade
retten. Und so gab es auch recht schnell die erste Gelbe, weil eben Hinz sich
keiner besseren Hilfsmittel bedienen konnte, als dem taktischen Foul. Diese
Schwierigkeiten, ins Spiel zu kommen, bestrafte BW bereits nach 11 Minuten, als
Ahmadi per Doppelpass freigespielt war und keine Mühe hatte, zu seinem zweiten
Saisontor zu kommen. Ganz langsam kam der ZFC in die Partie und deutete nach 14
Minuten an, wie es gehen könnte: Durch die eminent gefährliche rechte
Angriffsseite mit Kaiser und Noristani zischt eine flache Eingabe herein und
Mohamad verpasst es um einen halben Meter, den Ausgleich zu erzielen. Es war
ein temporeicher Auftritt der Gäste, der bis auf eben diese 14. Minute auch
fehlerfrei war. Die Führung zu diesem Zeitpunkt völlig verdient und besonders
Ahmadi machte vorn nach wie vor Druck. Ab Minute 25 war nun aber
auch der ZFC im Spiel. Sehr bald erkannten die Gäste, dass der junge Vogel
gegen die ausgebufften Kaiser und Noristani so seine Probleme hatte. N. Sporer
wurde nach hinten gezogen und bekam gleich mal die Gelbe, denn auch er hatte
Sorgen, die Angriffe zu unterbinden. Innerhalb von 2 Minuten kam der Gastgeber
durch Kaisers gefährlichen Freistoß (28.) und Mohamads Kopfball (30.) zu guten
Gelegenheiten. Noch fehlte aber das Zielwasser. Trainer Beck hob seine Stimme
in ddie nächste Regalhöhe, denn dass BW das Heft des Handelns abgegeben hatte,
gefiel ihm ganz und gar nicht. Der nächste Höhepunkt war, als Schiri Adam bei
einer Verletzung von Wötzel bemerkte: „Braucht Nummer 10 eine Behandlung?", und
es aus dem Block der Niederpöllnitzer Fans zurückschallte: „Ich bräuchte noch´n
Bier!" Das gab es aber auf dem Nebenplatz genauso wenig wie Sitzgelegenheiten.
Bitter, dass nach einem Zweikampf an der Grenze zum Erlaubten Kolnisko vom
Platz und durch Mumini ersetzt
In der Halbzeitpause musste Beck nicht viel sagen. Zupacken auf der linken Abwehrseite und die Angriffe unterbinden. Und Keeper Franke der im Torwartkarussel dran war, offenbahrte sich als Orakel, als er mahnte: „Aufpassen mit den Karten. Das ist ein Spiel, da geht das ganz schnell." Nach 51 Minuten der verdiente Ausgleich für den ZFC. Vogel verschätzt sich bei einem langen Ball von Leuthold, Wölzel ist frei und bugsiert ein Mittelding zwischen Flanke und Schuss über Frankes hechtende Arme ins lange Eck. Niederpöllnitz gelang es einfach nicht, diese rechre Angriffsseite des ZFC in den Griff und vorn das Duo Müller/Blinde ins Spiel zu bringen. Erst nach 57 Minuten wieder mal eine Chance für BW. Menzel schießt aber vorbei. Besser macht es Hinz, der scheitert an der tollen Fußabwehr von Franke (60.). Das Spiel wurde in der Zweikampfführung griffiger und Schiri Adam mit der langen Leine, besonders gegenüber Mohamad, der Narrenfreiheit hatte. Es begannen die letzten 15 Minuten und nun übernahm Niederpöllnitz wieder das Kommando. Und Poser leider mit einem gedanklichen Aussetzer. Er verliert den Ball im Mittelfeld, blitzschnell schaltet der ZFC um und kann nur durch Foul gestoppt werden. Und es war N. Sporer, der bereits Gelb gesehen hatte und nun mit Gelbrot vom Platz musste. Wir nehmen an, dass die Kiste nicht auf ihn, sondern auf Hannes Poser geht. Mumini und zweimal Müller hatten im weiteren gute bis bessere Gelegenheiten, die beste gab es in der 92. Minute, als Klimke gerade noch eine Faust an den Schuss von Müller bekommt. Inzwischen waren die Lichtverhältnisse „schwierig" (Kaiser) bis „grenzwertig" (Blinde) geworden. Länger hätte die Partie nicht laufen dürfen und Adam verzichtete dann auch auf die vollständige Nachspielzeit. Meinungen zum Spiel |