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Landesklasse Staffel 1

SV Blau-Weiß Niederpöllnitz vs. SV Jena-Zwätzen
1 : 2

Das Rezept, was sich die Niederpöllnitzer ausgedacht hatten, ging 45 Minuten voll auf. Auf der Kampfbahn "Rote Erde", auf der schon mancher Niederpöllnitzer zum Recken aller Zweikämpfe geboren wurde, sollte es durcvh intensive Zweikämpfe, durch Annehmen der Herausforderung Abstiegskampf gerichtet werden. Und das gegen einen Gegner, gegen den man bisher ein Torverhältnis von 3:17 und 0 Punkte schlucken musste. Niederpöllnitz "spielte gut", zeigte "eines der besten Spiele", bot im Vergleich zur Grotte in Apoldas "eine herausragende kämpferische Leistung" (alles Zitate aus dem Fanlager). Es dauerte deshalb auch nicht lange nach dem Anpfiff des äußerst schwachen Schiedsrichters Kay Thieme, bis die ersten Kicker in Zweikämpfen aneinander knallten, lautstark über den Platz kommuniziert und um jeden Ball und jeden Meter gekämpft wurde. Und nach 4 Minuten kommt BW zur ersten Chance. Das Tor ist verwaist, da Witzenhausen noch mit einer Aktion beschäftigt ist, der Ball aber zum Niederpöllnitzer Menzel kommt und dessen Schlenzer knapp vorbei zischt. Drei Minuten später prüft Heuschkel den Keeper mit einem Kopfball - kein großes Problem. Aber Niederpöllnitz bestimmte in diesen ersten 25 Minuten das Geschehen, auch weil Posers Abschluss zustande kam (weit drüber) und Heuschkel nach einem Angriff über rechts selbst flach ins kurze Eck einschiebt (12.). Die Führung zu diesem Zeitpunkt verdient, da von Zwätzen noch nicht viel in Punkto Offensive zu notieren gewesen war. Aber es ging nach wie vor zur Sache, und nun kam auch Zwätzen im Spiel an, hatte mit Ferizi nach 18 Minuten den ersten Abschluss. Noch größer dann aber die Doppelchance zum 1:1: Erst scheitert der junge Hocberg an der Fußüarade von Müller, dann der erfahrene Unger an den Fäusten des Keepers (27.). Das hätte gut und gerne der Ausgleich sein können. Nur eine Minute später können wir das aber auch von der Großchance durch N. Sporer sagen, dessen Schuss Witzenhausen mit Fuß zur Ecke lenkt. Und erst recht, als nach 35 Minuten Menzel mit einem Kopfball knapp scheitert. Im Zuge der anhaltenden körperlichen Begegnungen auf intensivsten Niveau sahen Nitsche ("Wenn ich für so eine Aktion Gelb geben dann muss ich 25 Karten im Spiel verteilen" - Fan) und Hentrich Gelb. Noch eine Großchance für Niederpöllnitz durch Heuschkel: Der spielt Unger aus und bugsiert das Leder mit gefühlvollem Außenriststreichler, aber vor der Linie hört der Ball halt auf zu rollen - zu viel Gefühl. Als alles schon Richtung Pausentee dachte, sackt Tauch schreiend bei einem Freistoß zusammen. Rudelbildung, großes Geschrei, Figuth sieht Gelb und Übeltäter Theileis glatt Rot (45+1.). Es war ein unschöner, unüberlegter, ja dummer Abschluss einer Hälfte, in der BW viel Punkte bei den Fans zurückgeholt hatte. Nun aber wieder in Unterzahl ein Spiel zu Ende bringen musste.
Und Zwätzen benötigte nicht lange, um diese Dummheit zu bestrafen. Nach einer Fehlerkette mit unklarer Zuordnung im Strafraum kommt Kettwig zum Schuss. Müller hat bei viel Bewegung und der Sonne vor ihm kaum eine Chance, das zu verhindern. Das hätten dann doch eher seine Vorderleute ausbügeln müssen. Aber sie kam, die Großchance zum 2:1. Nach Menzels Flanke und Heuschkels Rückpass verzieht Nitsche, für uns einer der Besten in einer insgesamt kämpferisch super arbeitenden Mannschaft,  um Zentimeter. Es war nicht anzunehmen, dass Zwätzen in Überzahl und in Menge weitere solcher Chancen zulassen würde (58.). Von da an kippte das Spiel nahezu vollständig. Zwätzen zog das Tempo an und 10 Niederpöllnitzer warfen sich mit allem, was sie noch hatten, in die Arena. Nenz, später am Rande des Platzverweises wandelnd, hatte in der nun bis zum Ende folgenden Druckphase, die erste Großchance, aber Müller im Kasten hält das 1:1 mit Fußabwehr (62.). Hochberg ist ein paar Minuten später zu grün, um den Fehler von Peters zu bestrafen. Die Zweikämpfe blieben eklig, und Schiri Thieme war nach Ansicht der Fans nicht mehr in der Lage, diese realistisch einzuschätzen und verteilte wild gelbe Karten, am Ende insgesamt 6. Die Minuten vergingen, immer häufiger wurde auf die Uhr gesehen, auch, als Hochberg in der 87. Minute die Latte trifft. Tja, und dann gibt es ja die Nachspielzeit. Nicht viel, aber immerhin genug, um für Zwätzen einen Freistoß mit anschließender Flanke zu bringen. Und am langen Pfosten kommt Unger herangerauscht und nickt ein.
Niederpöllnitz konnte sich wieder einmal nicht für ein engagiertes Auftreten belohnen. Das war diesmal doppelt schade, denn diese Niederlage hatte die Mannschaft nicht verdient.


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