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Landesklasse Staffel 1

FC Saalfeld vs. SV Blau-Weiß Niederpöllnitz
2 : 2

FC Saalfeld - BW Niederpöllnitz 2:2 (2:1)
Spielbericht unter der Statistik



"Also, gegen Pößneck sah das richtig gut aus", sinnierte Vereinschef Steffen Rüdiger, "da ist in Saalfeld auch einiges möglich." Neben der Vereinsspitze hatte sich anscheinend auch die himmlische Führung auf die Seite der Gäste geschlagen, denn der Himmel über dem FC-Stadion erstrahlte im blau-weißen Farbspiel. Als dann noch Dominik Kurz auf dem Weg zum Aufwärmplatz äußerte, er würde heute in der 90. Minute ein Tor machen, waren die Vorausdeutungen komplett, abgesehen von dem positiven Bauchgefühl einiger mitgereister Fans.

Saalfeld, nach dem 4:1-Sieg in Moßbach unter der Woche auf Platz 2 gerutscht, hatte im Stadionheft vor den durchaus vorhandenen Gefahrenpotential der Niederpöllnitzer gewarnt und mahnend an das Hinspiel erinnert, als man nach kurzer Zeit schon 2:0 hinten lag. Die Gäste hingegen sahen sich genötigt, wieder einmal mehrere Spieler ersetzen zu müssen: N. Sporer, Wanitschka, Ulrich, Otto, Dölle, Schmeißer - alle nicht dabei. Das traf natürlich besonders den Bereich Abwehr, so dass in Saalfeld P.Sporer, Theileis, Peters und Zipfel die Viererkette bildeten. Die erste Chance hatten die Blau-Weißen. Tzanev kann das Leder nicht kontrollieren, Heuschkel spritzt dazwischen, ist aber sofort von drei FC-Kickern umstellt, sein Abschluss auch aus diesem Grund zu ungenau (4.). Und nach 7 Minuten kam erstmals die neue Geheimwaffe der Blau-Weißen zum Einsatz. Weiter Einwurf von Peters auf den Kopf von Menzel, den Ball klärt Marvin Brehm für den jungen Augustin im Tor. Niederpöllnitz war gut im Spiel und zeigte keinen Respekt vor den Gastgebern, die sich der geballten Physis in Zweikämpfen gegenübersahen. Natürlich "kann man Saalfeld nicht 90 Minuten erfolgreich verteidigen, dafür ist die Qualität zu hoch" äußerte Trainer Peters in der Halbzeit und erinnerte sich bestimmt auch an die erste Riesenchance des FC, als nach 10 Minuten Hook am langen Pfosten auftaucht und in Müller seinen Meister findet. Als nach 20 Minuten das Spielgeschehen sich kaum verändert hatte, also lange Bälle der Hausherren auf die pfeilschnellen Spitzen und enorm konzentriertes Abwehrverhalten der Gäste, die viele dieser Bälle bereits im Bereich vor der Kette abfangen konnten, platzte Kapitän Brehme das erste Mal der Kragen: "Maaaann, das geht so nicht!" Dabei nahm er mit dieser Formulierung die Reaktion der Gästefans vorweg, als in der 26. Minute etwas überraschend das 1:0 fiel: Hook nimmt den Ball im Strafraum an, kann sich auch noch drehen und vollendet dann sicher. Leicht verdientes Geld bei diesem Tor, bei dem die Gäste höflich Spalier gestanden hatten. Aber Niederpöllnitz schüttelte sich kurz und sah sich erneut in einer guten Situation, als nur 3 Minuten später es erneuten Einwurf gibt. Das alte Muster: Peters wirft ein, Menzel verlängert und rechts kommt Kurz herangerauscht und köpft im Tiefflug das Spielgerät in die Maschen.

Es folgte die beste Phase des FC Saalfeld. So geht das nämlich gar nicht, dass man die fest eingeplanten drei Punkte gegen eine Mannschaft einbüßt, die in den unteren Regionen der Tabelle angesiedelt ist. Und nun zeigte sich auch in der einen oder anderen Aktion die bereits angesprochene Qualität der Hausherren: 31. Minute - Towuhabohu im 5-Meter-Raum vor Müller, der FC ist mit 4-5 Spielern mittendrin, letztlich rauscht der Ball aus der Spielertraube weit am Pfosten vorbei. 41. Minute: Brehm, mittlerweile zum Denker und Lenker aufgestiegen, versucht es aus 22 Metern - es fehlte ein halber Meter zum Erfolg. Den schenkten die Niederpöllnitzer dann Kleyla. Wieder geht es schnell mit einem langen Pass, der von der Abwehrformation und dann auch vom herausstürzenden Müller falsch eingeschätzt wird. Der Toptorjäger der Gastgeber lässt sich in solchen Situationen auch nicht zweimal bitten. 2:1 nach 43 Minuten.

"Wir sind richtig gut im Spiel, Jungs. Wir haben alles so umgesetzt, wie wir das besprochen haben. Saalfeld hat gemerkt, dass das kein Spaziergang gegen uns wird und sie haben das Spiel in Moßbach in den Knochen. Das wird sich bemerkbar machen." Trainer Peters war zufrieden, mahnte aber an: "Schade, dass wir nun doch kurz vor der Pause zurückliegen. Das müssen wir erst einmal aufholen. Und dazu müssen wir weiter hochkonzentriert arbeiten."

Das Niveau der Saalfelder ließ tatsächlich eher nach, als es erwartet worden war. Klar blieben die FC-Kicker immer gefährlich, konntn aber ihr Tempo nicht mehr so hoch halten. Und Niederpöllnitz kam zu seinen nächsten Chancen: Menzels Schuss nach 51 Minuten ist noch zu schwach, Augustin kann ihn problemlos aufnehmen. Dann aber der groé Auftritt von Tilke, der erneut ein sehr gutes Spiel anbot, jedem Ball hinterher jagte und sich nach 56 belont sah, als L. Müller sich über rechts durchtankt und Tilke innen zum Kopfball ansetzt. Der Ball klatscht an die Latte. Und während noch ein "Ooooh" und "Neeeeiiiin" durch die Reihen der Gästefans wabert, kommt Heuschkel von hinten angeschossen und schiebt das abprallende Leder zum 7. Saisontreffer ein.

Der FC nun zunehmend genervt. Es war eine Phase, in der nichts zusammenlief, auch die Zuschauer bemerkten die Ratlosigkeit ihrer Mannschaft. Glück, dass auch bei den Niederpöllnitzern nun nicht mehr wirklich Brauchbares herauskam: Zwei scharfe Eingaben von Menzel, bei denen leider kein Mitspieler zum Einschieben bereit stand. Und so wirkte man indirekt mit, dass Saalfeld noch einmal die zweite Luft bekam und zum dramatischen letzten Akt ansetzte. Niederpöllnitz nun nur noch am Verteidigen. 90. Minute: Handspiel von P. Sporer im Strafraum, Elfmeter. Kleyla tritt an und semmelt den Ball an den Pfosten, vielleicht noch berührt von Müller, der in die richtige Ecke geflogen war. Es folgte die Nachspielzeit, nur noch Halbchancen und eine Riesenchance durch Kleyla, der mit technisch anspruchsvollem Drehschuss den Ball knapp vorbei zirkelt.

Insgesamt kommt Niederpöllnitz zu einem verdienten Punkt und kann nun hoffnungsvoll auf die nächsten Aufgaben schauen. Für Saalfeld ist es nur ein kleiner Rückschlag, da ja die unmittelbaren Konkurrenz auch Unentschieden spielte.


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