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Optimismus
herrschte beim Gastgeber bereits vor dem Spiel. Auf der Homepage des FC
Motor wurde denn auch vehemment auf die Notwendigkeit des Gewinnens der
nächsten Partien hingewiesen: "Bis
Ostern stehen nun für die Elf von Robert Zimmermann drei Partien an, die
allesamt gewonnen werden müssten, um die Klassenerhalt-Chancen zu
wahren. Der
Kontrahent am Sonnabend ab 14 Uhr im Waldstadion, Blau-Weiß 1990
Niederpöllnitz, hat gerade mal vier Punkte mehr als die Karpfenpfeifer
auf dem
Konto. Und auch die folgenden Gegner scheinen lösbare Aufgaben zu sein.
Der VfB
Apolda (2. April) auf Platz 12 hat einen Punkt mehr auf der Habenseite
als
Motor, der Gegner am 9. April als Tabellenletzter gar zwei weniger. Und
der
heißt dann 1. FC Greiz (auswärts). Am Ostermontag ist dann der
Tabellensechste
Grün-Weiß Stadtroda im Waldstadion zu Gast, sodass bis auf das Greizer
Spiel
ausschließlich Heimspiele im Kalender stehen. Das ist doch ein Pfund,
mit dem
man wuchern könnte, oder? „Auf jeden Fall", meint der Trainer. „Es
bedeutet für
jeden Gegner schon etwas, hier im Waldstadion spielen zu dürfen." In den
vorgenannten Partien will der Coach mit seinem Team den Grundstein für
einen
erfolgreichen Saisonausgang legen. Optimismus
und Willen herrschte dann auch beim Aufwärmen. Trainerassistent
Ehrenpfordt machte lautstark seine Mannen munter und forderte
"Optimismus und Selbstbewusstsein" bei jeder Übung. Auf Niederpöllnitzer
Seite gabs deren Aufmunterer nur in der Kabine. Viel benötigte es ja
auch nicht, um die Blau-Weißen auch in Erinnerung des verschenkten
Sieges gegen Lobenstein aufzuheizen. Die mussten Theileis
(Schiri-Lehrgang), Ulrich (COVID) und Wanitschka (Gesperrt) ersetzen. Für
die Gastgeber begann die Partie vielversprechend. Nach dem ersten
Eckball schlenzt Heinze das Leder knapp am kurzen Pfosten vorbei (4.).
Aber auch Niederpöllnitz hatte in der Auftaktphase seine Chance bei
einem Kopfball von Menzel, der ebenfalls nur wenige Zentimeter das Tor
verfehlte (7.). Ließ sich also gut an, die Partie. Setzte sich aber
leider nicht so fort. Insgesamt sahen die fast 180 Zuschauer ein zähes
Derby. Auch wenn Zeulenroda wieder durch Heinze die nächste Chance
hatte: Der bis dato beste Kicker der Motor-Elf sieht den weit vorm Tor
postierten Müller und setzt einen Heber an, aber der Keeper der Gäste
ist schnell wieder hinten und fängt das Leder noch ab (11.). Und wieder
kontert BW mit einer Möglichkeit, aber Poser trifft den Ball aus bester
Schussposition nicht voll (19.). Schiri Klotz zeigte sich bei der einen
oder anderen Aktion gnädig, ließ relativ viel durchgehen, auch das
ungestüme Eingrätschen von Schneider gegen Peters blieb unbestraft.
Quasi wie aus dem Nichts kommt die Niederpöllnitzer Führung: Menzel wird
nicht angegriffen und zieht einfach mal so aus 20 Metern ab. Stegemann
sieht wohl den Ball zu spät und kann ihn dann nicht mehr halten (36.).
Aber was sich bis dahin angedeutet hatte, wurde in der 42. Minute von
Motor konsequent umgesetzt. Immer wieder hatte es lange Bälle auf den
schnellen Liebau gegeben, bei denen sein unmittelbarer Gegenspieler P.
Sporer nicht immer optimal stand. Auch in der 42. Minute nicht, so
konnte Liebau nach innen flanken, wo Oettel keine sichtliche Mühe hatte,
den Ausgleich zu erzielen. Paul Menzel hat soeben die Führung erzielt. "Wir
sind viel zu statisch. Wir haben die ganze Woche Flanken und Freilaufen
und Passen geübt. Nicht geübt haben wir Weglaufen und Nicht -
Anbieten." Der Ärger stand Trainer Peters ins Gesicht geschrieben. "Wir
werden mehr machen müssen, um hier etwas zu holen, viel mehr!" Gesagt,
getan. Insgesamt hatte BW in Halbzeit 2 das Spiel im Griff. Es war nach
wie vor das Spiel, was Arbeiter, Einsatzkämpfer verlangte. Aber daneben
machte Niederpöllnitz nun Druck, holte 3 Eckbälle in kurzer Zeit heraus
und kam durch N.Sporer (51., Keeper hält) und Heuschkel (Riesenchance,
58.) zu Möglichkeiten, die durchaus auch zu Toren hätten führen können.
Assistent Höfer meinte dann auch über die Schulter blickend: "Ihr
müsstet eigentlich schon führen". Zumal Torhüter Stegemann sich zu einer
Slapstick-Einlage hinreißen ließ, als er den Ball fast ins eigene Netz
bugiert hätte und mit letztem Einsatz das verhinderte. Ob das Spielgerät
da doch schon hinter der Linie war, wird eines der letzten Welträtsel
bleiben (67.). Bezahlt machte sich dann die taktische Umstellung, der
Tilke zum Opfer fiel und kopfschüttelnd das Feld räumte. Otto kam nun
und verstärkte die Defensivabteilung, während Peters erst eine, dann
zwei Etagen nach vorn routierte. Gemeinsam mit Menzel und Heuschkel und
L. Müller ging es nun permanent in Richtung Stegemann. Zeulenroda kam zu
keiner echten Chance mehr und hatte alle Hände in der Abwehr zu tun.
Die verlor in der Nachspeilzeit erst Heuschkel am langen Pfosten aus dem
Augen und senste wenig später ungeschickt L.Müller im Strafraum um. Den
Elfmeter trat diesmal Peters selbst, Stegemann ohne Abwehrchance. Bis zu seiner verletzungsbedingten Auswechslung machte Niklas Sporer ein gutes Spiel. Zeulenroda
hatte nach der Pause zu wenig investiert, um seine durchaus
nachvollziehbaren Ziele erfolgreich umzusetzen. Der Niederpöllnitzer
Sieg kam spät, war aber verdient. Meinungen zum Spiel |