Nach dem markigen, aber durchaus verständlich und nachvollziehbar formulierten Interview aus Richtung Schmölln in Richtung Niederpöllnitz war es an den Niederpöllnitzern, im Schortental auf neutralem Platz mit der Siegesserie fortzusetzen. Personell gab es mit Linsel (Trainingsrückstand) und Wanitschka (krank) nur zwei Kicker zu ersetzen. Bei Rüdersdorf kam Felix Leier zu seinem ersten Einsatz.

Zunächst bewegten sich beide Mannschaften auf Augenhöhe. Rüdersdorf stellte sich etwas tiefer und musste deshalb auch nur eine brenzlige Situation, einen Schuss von Schmeißer, überstehen. Ansonsten knatterte es im Gefüge von BW, denn in der Schnittstelle Abwehr - Mittlfeld begann es so zu kriseln, dass vorn Peters und Müller erst einmal unbeachtet über den Platz kurvten. Rüdersorf hingegen kannte seine Stärken und setzte die -zwar wenig - aber effektiv auf dem Platz um. Über links sollte es gehen, ging es dann auch und ehe sich ein zurückhaltend operierender Spitzenreiter versah, lag er durch Bottners Treffer hinten. Es dauerte eine Weile, ehe in einem knackigen Zweikampf im Strafraum zwei Spieler zu Boden gehen und der Schiri darin eine Regelwidrigkeit erkannte. Elfmeter, Paul Menzel gewohnt sicher mit seinem 17. Saisontor. Noch zwei Treffer bis zum Führenden Himmer. Nun legte Niederpöllnitz los und überbot sich im Ausassen guter und bester Chancen. Eine Auswahl: Menzel legt auf, Peters vergibt (28.). Müller flankt, Peters per Kopf an den Pfosten (32.). Und dann Peters zum Dritten. Er scheitert aus 5 Metern am klasse haltenden Wolf (37.). Wenigstens eine dieser Gelegenheiten musste drin sein, so aber blieb die Partie spannend, auch wenn Rüdersdorf das Glück in dieser Phase gebunkert hatte. Dann fiel der überfällige Führungstreffer aber doch noch. Peters ist im vierten Versuch erfolgreich, die Vorlage kam von Menzel (42.).

"Wir führen völlig verdient. Wir haben nach dem Rückstand die Ruhe behalten und uns richtig gute Chancen erarbeitet." Trainer Schmidt sah das ähnlich wie wir, verwies aber dann doch noch darauf, "dass eine auch mal reingehen muss."

Seine Jungs allerdings sündigten weiter. N. Sporer mit Schenzer und vor allem Poser mit Alleingang vor Wolf bekamen den Ball nicht am Keeper vorbei. Schmidt außer sich. Da musste dann erst wieder Peters ran, der bei seinem 11. Saisontor nur noch einschieben braucht. BW presste und kämpfte in dieser Phase, das war eines Spitzenreiters würdig. Und vielleicht auch das anschließende Nervenflattern, denn auch die BW-Kicker sind emotionsgeladen und dürfen Fehler machen. Bottner verschafft seinem Team mit herrlichem Seitfallzieher noch einmal Hoffnung (68.). Das Spiel nahm nun noch einmal Fahrt auf, wei der TSV die Begegnung angenommen hatte und ebenfalls zu Chancen kam (Beuchel, Linz). Erst ein schlitzohriger Geniestreich von Kapitän Müller zum 2:4 beendete alle optimistischen Gedankengänge der Rüdersdorfer, die nun bei 4 Niederlagen und 4:17 Toren gegen Niederpöllnitz angekommen sind.

Niederpöllnitz feierte nach dem Abpfiff nicht nur den eigenen Sieg. Durch das Unentschieden der Schmöllner gegen Bad Köstritz wurden diese drei Punkte noch wertvoller.