zurück

Kreisoberliga

SG SV 1876 Gera-Pforten vs. SV Blau-Weiß Niederpöllnitz
1 : 3

Unsere Aufstellung in Pforten



Pforten hatte als eines der letzten Teams den Blau-Weißen eine Niederlage beibringen können. Der Spitzenreiter war also gewarnt und präsentierte wieder einmal eine veränderte Aufstellung. Otto fehlte ganz, Linsel saß auf der Bank, Poser und Kurz rutschten in die Anfangsaufstellung. Das Spiel ging aber für einige der Niederpöllnitzer Fans mit einer Art Geocaching los: Wo ist der Schatz "Erdbeerstadion"? Selbst Legenden wie Steffen Rüdiger, von denen man ja annehmen musste, dass sie jeden Torbalken im Umkreis von 100 Kilometern kennen, irrte 15 Minuten herum, ohne dass er dem Stadion näher gekommen war. Naja, Dominik Voigt pfiff jedenfalls pünktlich an - da hatte er noch alles im Griff.
Niederpöllnitz, das vor dem Spiel von dem unglücklichen Stadionsprecher in Teilen als SV-Roschütz-Aufstellung vorgestellt wurde (kann alles passieren), präsentierte sich wie ein echter Spitzenreiter. Da wurde gerannt, da wurden die Zweikämpfe angenommen und nach vorn eine enorme Wucht entwickelt. Peters und Blinde mit ihren Gardemaßen, Kurz und Müller mit ihrem Einsatz und Tempo und das nachrückende offensive Mittelfeld, Menzel und Poser, sorgten frühzeitig für ein klares Chancenverhältnis. Aber weder Müller (nach Peters-Vorarbeit/4.) oder erneut der Kapitän, der nach flacher Hereingabe von Kurz den Keeper der Hausherren mit einem schmählichen Hackentrick überwinden wollte (5.) waren Gelegenheiten, die zum 0:1 führen mussten. Da sollte dann erst eine "Dummheit" (Mitspieler) von Hertel herhalten, der Kurz im Strafraum zu Boden fegte und Voigt mit seiner Entscheidung Elfmeter richtig lag. Menzel verwandelte in sicherer Manier (11.). Warum sich Niederpöllnitz aber immer mal bei Standarts kleine Auszeiten gönnt, das wird jedenfalls Trainer Schmidt auch nicht gefallen haben. Und so brachte in der 17. Minute Sandmann einen seiner gefährlichen Einwürfe, scharf und weit wie eine Ecke, nach innen, und da war die Gelegenheit für Hertel da, seinen Lapsus auszumerzen. Seinem Kopfball wurde freimütig Platz gemacht, Müller hatte keine echte Chance.
Es dauerte aber nicht lange, da schlug Niederpöllnitz zurück. Nach einer super Kombination über P. Sporer, Kurz, Müller (Torwart hält per Fuß) und Nachschuss Menzel stand es 1:2. Schade, dass aus Gäste-Sicht nach 27 Minuten Assistent Andre Seidemann der Mut verließ, erneut Elfmeter zu winken, denn genau das wäre die Konsequenz für das Foul an Müller gewesen. Niederpöllnitz blieb aber weiter dran, versuchte immer, mit vielen Spielern hinter den Ball zu kommen. Und lief dabei Gefahr, dass man sehr hoch stand und Pforten die Räume nutzen wollte und ab und an auch tat. Wieder war es ein Standart, der für Blau-Weiß höchste Gefahr brachte. Ein Eckball nach 41 Minuten drehte sich von Pohl fast ins Tor, aber Müller ist hochkonzentriert und macht da hinten einfach auch einen tollen Job. Weniger erfreulich für die Gäste war das verletzungsbedingte Ausscheiden von Chris Blinde. Bei einem ehrbaren Männerzweikampf wurde er unglücklich am Knöchel getroffen. Man muss abwarten, was die Diagnose sagt.

Pforten kam besser aus der Halbzeit, versuchte sein Glück mit verstärkten Bemühungen die nun wirklich immer schlechter werdende Leistung des Schiedsrichters durch eigenes Spiel auszubessern. Sandmann kam vielleicht zur größten Chance, als er in der 55. Minute hervorragend eingesetzt wurde, den Ball aber in den Himmel donnert. Da hatten sich die Wogen, die zuvor jeden Surfer zu Höchstleistungen bringen konnten, geglättet. Denn nach einer vermeindlichen Abseitsstellung hatte L.Müller das 1:3 erzielt. Pforten im Kollektiv, der Torwart und Kunze als Paar tobten, letztere kassierten dafür die gelben Karten und dann auch noch Trainer Brümmer im Besonderen, dessen Blutdruckwerte bedenkliche Werte angenommen hatten. Als Therapie verabreichte ihm Voigt ebenfalls die gelbe Karte. Das Spiel des Spitzenreiters hatte sich inzwischen vom feinen Florettspiel in ein brachiales  Säbelrasseln gewandelt. Stückwerk, Verteidigung mit vielen Fehlpässen im Vorwärtsgang... nein, so wollten die Fans ihre Helden nicht erleben. Trainer Schmidt auch nicht. Und so kam für den ebenfalls angeschlagenen Wanitschka Linsel in die Partie, später auch noch Rohde. Und so musste angesichts der zunehmenden Pfortener Aktionen, die allerdings teils überhastet, teils unglücklich oder fast planlos abgeschlossen wurden, einer auf die Kommandobrücke, der bis dahin ein sehr solides Spiel gemacht hatte. Hannes Poser übernahm nicht nur die Kapitänsmütze, sondern die gesamte Uniform, zog die Bälle magisch an, verteilte sie, war sich für keinen Zweikampf zu schade - kurzum: Wir würden sagen: Eins seiner besten Spiele. Und so brachte der Wirbelwind seine Mannschaft auf Zack, gab ihr wieder die Struktur, die abhanden gekommen war und war Hauptverantwortlicher für die Chancen in der Endphase durch Müller oder Peters oder Schmeißer und Rohde.

Niederpöllnitz nahm auch die Hürde Pforten. Der Gastgeber kann aber durchaus stolz auf diese Leistung sein.


Homepage SV Blau-Weiß Niederpöllnitz


Meinungen zum Spiel