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Kreisoberliga

SV 1924 Münchenbernsdorf vs. SV Blau-Weiß Niederpöllnitz
0 : 1

Was man unter Personalnot versteht, wurde beim Auflaufen für das Erwärmungsprogramm von den Gastgebern ad absurdum geführt: Die Spielerschlange hörte gar nicht mehr auf, zum Schluss waren 16 Kicker fürs Derby bereit. Es ist ja aber auch erfreulich, wenn die Blessuren ausgeheilt oder die Sperren abgesessen sind. Anders die Gäste, die nun auch noch auf M.Wanitschka verzichten mussten. Linsel und Kurz saßen gesperrt am  Rande zum Zuschauen verdammt. Da musste sich Trainer Rüdiger etwas einfallen lassen. Auch sein Gegenüber, Thomas Geßner in Vertretung hatte dies, allerdings nahmen das die Zuschauer erstaunt zur Kenntnis. Fall1: Neben Winefeld, der vor der Partie verabschiedet wurde, stand quasi als Mittelstürmer Perlt auf dem Feld, mit seinen geschätzten 1.65 Metern nicht gerade prädestiniert, sich gegen Menzel oder  Steinborn durchsetzen zu können. Folgerichtig war er bis zu seiner Auswechslung ein Ausfall. Marvvin Lehmann auf der Außenbahn links. Er hielt vorbildlich die Linie, konnte aber viel zu selten wegen versprungener oder ungenauer Pässe seine Gefährlichkeit entwickeln. Weiter innen hätte ihm wohl besser getan. Fall 3: Daniel Böhme. Der bullige Durchreißertyp kann locker gleich mal ein, zwei Abwehrspieler abschütteln. Aber nicht auf der Position heute, die mehr im defensiven Mittelfeld angesiedelt war. Das führte insgesamt zum Ergebnis, dass die Hausherren ihre sonst gefürchtete Durchschlagskraft bis zur 70. Minute nicht entfalten konnten, keine Chancen im ersten  Durchgang erarbeiteten und so weit unter ihren Möglichkeiten blieben. "Wir kamen nicht dazu, Fußball zu spielen", meinte M. Lehmann.
Und damit sind wir beim Gegner. Durchaus gefrustet von den Derbyergebnissen dieser Saison wollte man zum Abschluss den zahlreichen eigenen Fans doch noch etwas bieten. Und so sollte es die Taktik richten, die darauf ausgerichtet war, mit energischem Zweikampfverhalten und totalem Pressing die Rot-Blauen aus dem Fahrtwind zu nehmen. Wir sehen natürlich die Bilanz von 6 gelben und einer gelbroten Karte als Hinweis, dass diese Linie oft auch den Pfad der Tugend verließ, Wirkung hinterließ sie aber in jedem Fall. Allerdings war auch Münchenbernsdorf nicht zuvor durchs Taufbecken geschwommen, hatte allerdings mehr Glück bei der Beurteilung der Zweikämpfe und kam mit zwei Gelben davon.
Niederpöllnitz hatte mehr von der Partie in der ersten Halbzeit. Und auch die besseren Chancen. Nach Seidel-Flanke trifft Hein nur das Außennetz (25.). Auf der Gegenseite war einzig Lembke mit Abschlüssen präsent, beide rauschten aber weit vorbei (29., 31.). Durch das schnelle Umschalten und auch die Anwesenheit von Kapitän L.Müller kam Niederpöllnitz immer gefährlich vor das Opitz-Gehäuse, aber Menzel (Kopfball/38.) und Seidel (überhastet aus bester Position/39.) vergaben ihre Chancen. Die beste hatte allerdings Sporer, der zu lange wartet, dann ist der Winkel zu spitz (44.).
Kurz nach Beginn dann bereits die Entscheidung im Derby. Eckball Seidel. Menzels Kopfballablage erwischt Theileis und trifft direkt (49.). Keine Chance für Opitz. Und da Theile schon mal gefragt hatte: Seinen letzten Treffer erzielte er am 20. September 2014 im Spiel gegen Aga. Münchenbernsdorf musste nun agieren und korrigieren und tat dies besonders durch den Wechsel Perlt-Zimmermann. Ab der 70. MInute änderte sich prinzipiell das Bild. Die Gastgeber, angetrieben von ihren Aktivposten Marc Lehmann und Rene Kirchgeorg trieben sich nun immer häufiger in der gegnerischen Hälfte herum, auch Böhme sah nun seine Rolle offensiver. Zahlreiche Freistöße brachten den Niederpöllnitzern nicht nur die bereits erwähnten Karten, sondern auch Gefahrenmomente ein. Und so kamen Marvin Lehmann (77.) und Zimmermann (89.) zu Großchancen. Der erste war im Abschluss zu schwach, der zweite hämmerte das Leder am langen Pfosten vorbei. 7 Minuten vor dem Abpfiff fliegt Torschütze Theileis vom Feld, aber Münchenbernsdorf reagiert einfach zu hektisch, bringt keine Struktur mehr in die Aktionen und die Zeit verrinnt.
Ein Derbysieg, der natürlich die Brsut bei Kickern und fans der Niederpöllnitzer breit werden ließ. Aber man sollte auch die Kirche im Dorf lassen. Niederpöllnitz hat sich ins sichere Mittelfeld gehangelt nach einer sehr schweren Saison. Münchenbernsdorf kann immer noch sein bestes Ergebnis erzielen. Auch wenn lange sogar ein "Stockerl-Platz" möglich war.

Homepage SV Blau-Weiß Niederpöllnitz


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