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Kreisoberliga

SV Roschütz vs. SV Blau-Weiß Niederpöllnitz
6 : 1

Nicht genug damit, dass neben den Langzeitverletzten Otto und Theileis nach Sperren fehlten, ein sichtlich angefressener Paul Menzel empfing die zahlreichen Niederpöllnitzer Fans in Heinrichsgrün von der Bande aus – Trainingsverletzung mit Verdacht auf Bänderdehnung. So rutschen Chris Blinde und Martin Skujat ins Team. „Noch nie", meinte allerdings Trainer Rüdiger vor der Partie, „noch nie ist ein Spiel durch eine Aufstellung entschieden worden. Wir wollen heute Roschütz den Spaß am Fußballspielen nehmen. Aber so richtig. Und wir wollen was mitnehmen." Und zum Schluss der verbalen Vorbereitung übermittelte er vom immer noch verletzten Kapitän Lukas Müller Grüße an die Mannschaft. Uns hätte es gefallen, wenn die auch der Roschützer Kruschke gehört hätte, der mit seinem brutalen Foul am Ende der letzten Saison Müller ins Krankenhaus getreten, es aber bisher noch nicht für nötig erachtet hatte, sich einmal nach dem Gesundheitszustad des BW-Torjägers zu erkundigen. Kommentar dazu überflüssig.


Niederpöllnitz stand im ersten Durchgang diszipiliniert in seinem 5-4-1-Verteidigungsmodus. Nur selten schwenkte man auf ein 3-4-3 um, denn Angriffe wurden nach wie vor in den Köpfen unter der Rubrik gefährlich und leichtsinnig eingeordnet und das war auch gut so. Roschütz hatte besonders auch im Bereich des offensiven Mittelfeldes und im Angriff Qualität. Und die ging nicht nur vom ehemaligen Niederpöllnitzer Kapitän Marcel Peters (83 Spiele/29 Tore für BW) aus. Und so gingen die ersten 30 Minnuten ins Land, ohne dass dem Favoriten etwas gescheites eingefallen wäre. Friedrich versuchte es ein paar mal mit Sprints, wurde aber jedesmal mit der Abseitsfahne gestoppt, die Kopfbälle von Peters rauschten weit vorbei. Und Philipp Müller, wegen der Abwesenheit der etatmäßigen Kapitäne Müller und Otto zum Interimskapitän befürdert, machte einen abgeklärten Eindruck. Nö, also das war schon eine solide Leistung unserer Mannschaft. Freiich, nach vorn hatten wir ebenso wenig zu bieten wie der Gegner, aber das war und sollte ja auch nicht das Generalziel sein. Nach 31 Minuten dann aber doch die erste Chance der Roschützer, die einen Gang hochgeschaltet hatten: Hoffmann jagt den Ball aus drei Metern übers Gebälk. Nun nahmenn die Gefahrenmomente in unserem Strafraum zu, allein Friedrich hatte in der 36. und 37. Minute beste Einschussmöglichkeiten. Nicht von ungefähr erzielte dann auch Friedrich die Pausenführung: Linsel verliert unter Druck gesetzt den Ball an den Gegner, der Pass auf Friedrich kommt sofort, Müller eilt aus dem Kasten heraus und technisch sehr fein lupft Friedrich den Ball über den Keeper ins Tor (37.).

Aufregung dann vor und nach dem Halbzeitpfiff: Quasi bei der ersten Ecke für unsere Mannschaft krachen Wanitschka und Peters im 5-Meter-Raum mit den Köpfen zusammen, beide bleiben zunächst liegen, dann geht es noch ein paar Sekunden bis zur Halbzeit und plötzlich liegt Peters im Mittelkreis. Notarzt, Augenverletzung, Spielende. Von dieser Stelle aus beste Genesungsgrüße an den Roschützer, bei dem man nur hoffen kann, dass nichts gebrochen ist.


In der Habzeit warnte Rüdiger seine Mannschaft vor einer zu schnellen Aufgabe des bisher funktionierenden Systems. „Wir müssen zunächst dieses 0:1 lange verteidigen. Erst wenn das gelingt, können wir nachdenken." Leider erreichten die Worte nur einen Teil der Mannschaft. Denn nachdem der überragende Blinde kurz nach Wiederanpfiff fast der Ausgleich gelungen wäre (48.), dachte man wohl, dass nun – auch nach dem Ausfall von Peters – das so weitergehen könnte. Dieser Kardinalsfehler wurde bitter bestraft. Immer wieder schossen die Gastgeber nun durch die aufgerückten Niederpöllnitzer wie ein Messer durch warme Butter und trafen nach Blieben. Müller konnte einem in seinem Kapitänsamt Leid tun. Innerhalb von 15 Minuten tafen sie viermal und enteilten auf 5:0, ehe Dominik Kurz der Ehrentreffer gelang. In den letzten 10 Minuten wurde es sogar noch eine von der Angriffsmobilität her gesehen ausgeglichene Partie, weil die Grün-Weißen nun etwas legerer an die Auufgabe herangehen konnten, die ihnen so lange Mühe bereitet hatte. Mit 6:1 kassierte unsere Mannschaft ihre höchste KOL-Niederlage (bisher 1:5 gegen Rositz) und muss dieses Ergebnis schnell aus den Köpfen bringen, wenn es im Derby gegen Münchenbernsdorf was werden soll.


Homepage SV Blau-Weiß Niederpöllnitz


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