zurück

Kreisoberliga

SV Blau-Weiß Niederpöllnitz vs. SG Kraftsdorfer SV 03
1 : 2

Gemetzel


Bis auf Niklas Sporer und dem Langzeitverletzten Lukas Müller konnte Trainer Rüdiger denn doch auf eine passable Aufstellung zurückgreifen. Da kam die Meldung von Jan Wannitschka vor dem Spiel über Wadenprobleme nicht so richtig positiv an, aber der Neuzugang biss sich zumindest 45 Minuten durch. Rüdigers Gegenüber, Patrick Posselt, selbst einmal für BW die Schuhe geschnürt (1997-98, 9 Spiele), erläuterte seinem Kumpels aus alten Zeiten, dass ihm „9 Mann fehlen, von denen 6 gespielt hätten."


Dass das Derby gegen Kraftsdorf nicht dazu geeignet ist, Freundschaften zu pflegen oder zu begründen, ist ja hinlänglich bekannt. Leider schien Schiri Hentsche (1. KOL-Spiel) davon noch keinen Wind bekommen zu haben. Die lange Leine, die er ausgeworfen hatte, war das denkbar ungünstigste Mittel. Ullrich oder auch Richter hätten bereits frühzeitig für ihre Spielweise verwarnt werden müssen, auch die Niederpöllnitzer (Skujat) „bissen" dann zurück ohne betraft zu werden. Und so nahm eine Partie ihren verhängnisvollen Lauf, die sich immer mehr vom Begriff FußballSPIEL entfernte.


Los ging es mit der abgerutschten Flanke Schönfelders, die Müller über die Latte boxte (4.). Es sollte für lange Zeit die einzige Möglichkeit der Gäste im ersten Durchgang bleiben. Nach 13 Minuten kommen dann auch die Hausherren zu ihrer ersten Möglichkeit. Skujat legt für Otto auf, der zieht aus 25 Metern ab. Eulitz im Nachfassen. Dennoch erkannte Trainer Rüdiger, woran es mangelte, denn schon zu diesem frühen Zeitpunkt kritisierte er: „Wir sind so nervös wenn der Ball kommt …." Und als ob es ihm Linsel beweisen wollte, vergint er nur Sekunden später die nächste gute Chance überhastet. Insgesamt aber immer wieder Fouls, Freistöße, verbale Entgleisungen – viel Feuer und mittendrin ein überfordert wirkender Schiri, der es sich nicht nehmen ließ, mehr mit Worten denn mit Karten Ruhe hineinbringen zu wollen.

Kraftsdorf hatte dann aber doch die Chance zur Führung. Nach 31 Minuten scheitert Naupold an der Riesenparade Müllers. Der Ball fliegt in die andere Richtung, dort umkurvt Kurz Eulitz und schießt die Führung für BW heraus. Nun war es aber nicht so, dass die Gäste ungefährlich waren. Naupold hat erneut die Chance zum Tor, verzieht aber deutlich (36.). Unverändert aggressiv wurden die Zweikämpfe zum Atemstocker, besonders der zwischen Theileis und Lange, als es mächtig scherbelt und man das Allerschlimmste befürchten musste. Nach kurzer Behandlungspause ging es aber gottlob weiter.


Allerdings nicht für Jan Wannitschka, der durch Christian Rehnisch ersetzt wurde. Niederpöllnitz gewann zwar zunächst viele Bälle, blieb aber im Finalpass unkonzentriert, ungenau und abenteuerlich. Negativer Höhepunkt der Leistung von Hentsche war für die Zuschauer dann das Foul an Kurz im Strafraum (55.) - der Strafstoßpfiff blieb aus. Die Fans der Niederpöllnitzer auf 180! Und nun, nach 56 Minuten begann nun auch der Spielleiter zu ahnen, dass es so nicht weiterght und er verteilte nun recht wild bis Ende der Partie noch 7 Karten, wobei die für Lange, der wie ein Berserker Kurz ummähte und sich dann schnell mit Gelb verkrümelte, untertrieben, andere Karten für Kleinigkeiten übertrieben waren.


All das mag vielleicht dazu geführt haben, dass Niederpöllnitz nun völlig die Linie verlor. Keine Struktur mehr, kaum noch gewonnene Zweikämpfe, immer häufiger eilten Richter und Ullrich ihren Gegnern davon. Seltsam anmutend für die Zuschauer auch die seltsame Besetzung von Aufenthaltsräumen (Menzel, Kurz) oder die Nicht-Einwechslung von Preller, mit dem aber Trainer Rüdiger gesprochen hatte. Kraftsdorf freute sich über die vielen Fragezeichen in den Gesichtern der gastgeber und übernahm das Kommando. Ullrich und Sachse zeigten mit ihren Toren deutlich die Schwächen auf und fuhren zum Schluss nicht mal einen unverdienten Sieg ein. Klar hatte man mit teils übertriebener Härte agiert, aber in der KOL wird keine rosa Wäsche gewaschen. Und den Zahn hatte man dem einen oder anderen Niederpöllnitzer damit gezogen.

Unsere Mannschaft muss sich schnell berappeln, denn auch der nächste Gegner hat so seine Stärken.



Homepage SV Blau-Weiß Niederpöllnitz


Meinungen zum Spiel