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Kreisoberliga

SV Blau-Weiß Niederpöllnitz vs. SV Roschütz
1 : 1

Im Normalfalle werden Fußballspiele nicht auf Spielflächen ausgetragen, die eigentlich für Kati Witt und ihresgleichen geeigneter sind. Es war nicht nur so, dass bei dem gefrorenen, rutschigen Boden dem Zufall Tür und Tor geöffnet waren, sondern auch die Kicker in ein gesundheitliches Risiko gingen, was leider vor der Partie niemand dazu animierte, das Spiel abzusagen.

Roschütz, bis dato eine Heimmacht, die nur 7 Gegentreffer kassiert hatte, zeigte sich zunächst überrascht von dem optimistisch-offensiven Auftritt der Gäste. Die wollten anscheinend gleich mal zeigen, dass sie nicht umsonst die momentan stärkste Mannschaft der Liga sind. Bereits in der 1. Minute hatte Poser eine Superchance, aber er hackt in den Rasen. Fünf Minuten später verstolpert Rösler das Leder aus aussichtsreicher Position. Nur gut, dass es auf der Gegenseite auch Schroth passierte, so blieben die kuriosen Szenen nicht lange Gesprächsstoff.

Wer sich bei all den Bedingungen dazu hinreißen ließ, die Nerven zu verlieren, der war hoffnungslos verloren. „Ruhe bewahren, Kopf oben behalten" war denn auch die Devise von Trainer Rüdiger, der die größten Chancen des Spiels nun auf sich zukommen sah: In der 20. Minute wird Skujat hervorragend frei gespielt, scheitert aber mit seinem Flachschuss an Licht. Draußen war gerade die Herzschlagfrequenz in leicht überhöhte Werte abgesunken, als Niederpöllnitz erneut zuschlug. Diesmal war es Müller, der nur noch Licht weit vor seinem Kasten vor sich hatte, der Heber landet 20 Zentimeter neben dem Pfosten.

Nach 37 Minuten übernahm erstmals Schiri Reichardt das Kommando, als er ein Handspiel von Dennler im Strafraum als nicht strafstoßwürdig interpretierte. Noch blieben die Gastgeber ruhig, das sollte sich später ändern. Das letzte Highlight setzte Otto, dessen Freistoß Weigel fast ins eigene Tor bugsiert hätte.

Niederpöllnitz ging mit den klareren Chancen in die Kabine. „Wir haben genauso gespielt, wie man hier spielen muss. Kein Schnickschnack, konzentriert, aggressiv, offensiv." Trainer Rüdiger wollte das auch so im zweiten Durchgang sehen. Was er allerdings sah, war eine Niederpöllnitzer Mannschaft, die kurz den Überblick verlor. Kurz nach Wiederanpfiff sorgte sich niemand um den davoneilenden Tilke, der ließ mit seinem Flachschuss Müller im Kasten keine Chance. 15 Minuten musste man sich um die Gäste sorgen. Dann straffte sich Böttger, riss seine Mannen mit, hatte wahrscheinlich eine Statistik der gewonnenen Kopfbälle von 90 Prozent und die erste Chance nach der Durststrecke, säbelt den Balll aber deutlich am Tor vorbei (59.). Nachdem Rösler mehr oder weniger deutlich kund getan hatte, dass er verletzt raus müsse, kam Ludwig. Nein, nicht als Verteidiger. Rüdiger beorderte den baumlangen Kerl nach vorn. Und lieferte damit den Beweis für sein Gespür. Nach einem langen Ball kommt Ludwig per Kopf Sekundenbruchteile eher an das Leder als der heraussprintende Licht – 1:1 (63.).

Wenn das Gegentor die Hausherren schon genervt haben dürfte, dann war das noch nichts gegen die folgenden 7 Minuten. Zwei Fouls, deren Bestrafung es wohl eher mit Gelb getan hätte, wurden mit glatt roten Karten beantwortet. Die Kicker aus dem Häuschen, die Zuschauer von der Rolle und Schiri Reichardt hatte nun damit zu kämpfen, dass er fortan mit vornehmer Zurückhaltung gar nichts mehr pfiff. Kurioser Weise kam nun aber der Gastgeber besser in die Partie. Mit nur noch 8 Feldspielern lief einiges besser, zumal hinten Misselwitz den Laden herausragend zusammen hielt. Nur noch einmal hatte Niederpöllnitz Grund zum Fast-Jubel, als ein Freistoß von Otto durch Licht an die Latte geboxt wurde (83.). Aber was die Gäste in dieser Phase hinten zusammenspielten, erinnerte sehr an Harakiri, weil wohl einige dachten, mit 11 gegen 9 kann man so ein Spiel auch in lockerer Art runterspielen.

So blieb es beim 1:1, mit dem wohl beide Mannschaften leben können. Auch wenn sich der Rückstand auf siegreiche Scheubengrobsdorfer um weitere zwei Zähler erweiterte.



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