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Kreisoberliga

SG Kraftsdorfer SV 03 vs. SV Blau-Weiß Niederpöllnitz
2 : 2

KSV: Bautz, T. Schindelar, Martin (84. Böse), Liebetrau (76. Fügemann), Sachse (84. Krause), Becher, Lehnert, S.Schindelar, Lange, Naupold, Richter

BWN: Ph.Müller, Siemer, Theileis, Rösler, Skujat, L.Müller, Rüdiger, Poser (62. Seidel), Linsel, Wagner (86. Brendel), Grille


Schiri: Morak. Zuschauer: 60. Tore: 0:1 Lehnert (2./ET), 1:1 Liebetrau (11.), 1:2 Poser (30./FSt), 2:2 Liebetrau (51/FSt)


Es ist zwar nicht unbedingt hilfreich, immer wieder aufzuzählen, wer denn alles wann gefehlt hat, macht aber doch den Spielern Mut, die in diesen personell schwierigen Zeiten ihren Mann mehr als gut stehen. Und da mussten heute in Kraftsdorf etliche Stammkräfte ersetzt werden: Böttger (Bänderdehnung), Ludwig (Meniskusanriss), Otto (Gelbsperre), Sporer (Fußverletzung), Urban (Schulter), Dennler (Grippe). Gelegenheit also für die Jungs, die sonst auf ihre Einsatzzeiten lauern: Siemer, Rösler, Wagner, Seidel.

Um es vorweg zu nehmen: Niederpöllnitz zeigte eine grundsolide, taktisch, diszipliniert und kämpferisch feinjustierte Leistung. In Kraftsdorf erinnert man sich ja nach spätestens zwei Minuten: Ach herje, soviele Chancen kannst du ja gar nicht aufschreiben, weil es Mittelfeldgeplänkel nicht gibt, sondern nur Abwehr- und Angriffsaktionen. Und: Den Liveticker kannst du vergessen im Tal , wo die Kommunikation so schwierig ist.

Seis drum: Das Spiel begann mit einem Paukenschlag. Nach zwei Minuten schickt Poser Wagner über links, der tobt an seinem Gegenspieler Richter vorbei und passt nach innen. Dort hat Lehnert seine liebe Mühe und Not, den heranpreschenden Müller zu zähmen und bolzt das Leder ins eigene Tor – 0:1. Sofort war Feuer im Herd und Kraftsdorf fühlte sich in der persönlichen Ehre angekratzt. Unser Lieblings-KSV-Fan, der mit seinen 80 Jahren immer einige Minuten gebraucht hatte, um das Spiel falsch zu lesen, war auch sofort munter, und bezeichnete Poser als „Scheißer". Naja, alles halb so wild. Das Spielgeschehen wogte auf und ab. Immer, wenn der Ball von einer Seite Richtung anderes Tor gedroschen wurde, gab es teils spektakuläre Rettungsaktionen zu sehen. Teils auch herrliche Zweikämpfe mit teils guten Abschlüssen. So rettet Rösler (für uns eines seiner besten Spiele heute) gegen Liebetrau (11.). Beim Dropkick vom gleichen Akteur war Blau-Weiß machtlos – Kraftsdorf hatte frühzeitig ausgeglichen (12.). Aber Niederpöllnitz steckte nicht zurück. Siemer mit strammen Schuss (17.) leitete die nächste Woge der Gäste ein, die zunächst in Posers fünfter Gelber, dann im Foul an ihm im Strafraum endete. Poser selbst besorgt das Verwandeln des Elfmeters zum 1:2 (30.). Auch Linsel hatte noch mit seinem Schuss eine gute Gelegenheit (36.). Vom KSV kam besonders bei Standarts (Eckbälle) diesmal nicht die gewohnte Gefahr. Freistöße konnte der Gastgeber fast gar keine herausholen.


Mit einer rekordverdächtigen Analyse zeigte sich Trainer Rüdiger bereits nach einer Minute Pause wieder an der Öffentlichkeit. Er wollte dem, was er an allem Guten gesehen hatte, nicht unbedingt noch viel hinzufügen. Doch nun kam die wohl beste Phase von Kraftsdorf. Über die Achse T.Schindelar, der nun hinten besser seine Mannen beisammen hielt, über Lehnert und Martin bis vorn Sachse machte Kraftsdorf Ballett und sah sich auch dadurch im Vorteil, weil Niederpöllnitz in Massen Luftkerzen produzierte, die gefährlich wieder nach unten taumelten. „Los, wir müssen wollen!", brüllte Lehnert seine Mannschaft nach vorn. Dort setzte sich Schrank Martin mit Kopfballversuchen in Szene. Staunen nach 51 Minuten: Nach einer Aktion von Skujat gegen Sachse zeigt Schiri Morak erneut auf den Punkt und Liebetrau verwandelt sicher. Sku nach dem Abpfiff hochnotpeinlich befragt,, was denn los gewesen sei, antwortete ziemlich angefressen: „Keine Ahnung. Müssst ihr andere fragen." Dabei hatte er doch selbst auch noch eine tolle Chance, als Bautz im Tor den Ball nicht weit genug weg bringt, Skujat sofort aber weit vorbei schießt (59.). Der nächste personelle Schock für BW dann mit der Auswechslung Posers, der einen Schlag auf den Spann bekommen hatte, nächste Woche aber ohnehin gesperrt ist. Seidel kam und machte ein sehr ansprechendes Spiel. In den Bewegungen ähnelt er ja Poser ohnehin. Das Glück wendete sich dann aber Philipp Müller zu, der frustriert über das harsche Angehen von Sachse im 5-m-Raum den KSV-Stürmer zu Boden schubste und mit Gelb davon kam. Auch Sachse sah Gelb bei dieser Aktion. Es kam die 90. Minute und Einwechsler Böse übersah Fortuna, die immer noch in der Nähe von Müller herumstand. So kam es, dass er Sekunden vor Abpfiff das Leder am leeren Tor und langen Pfosten vorbei schob.


Homepage SV Blau-Weiß Niederpöllnitz


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