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Landesklasse Ost

SG Traktor Teichel vs. SV Blau-Weiß Niederpöllnitz
3 : 3

SG Traktor Teichel – SV BW Niederpöllnitz 3:3 (1:2)


SG: Schoke, Vetter, Kirchhof, Hujdurovic (K), Hauf, Schröter, Zelmer (40. Schumacher, 65. Reiche), Schenk, Tatevosyan, Backhaus, Ständner.

SV: Weißgärber, Anisch (GK), Böttger, Theileis, Behling, Otto, Meißner, Seibeck, Ivanov (90. Urban), Heger (GK), Linsel (74. Elbinger).

Schiri: Ludwig (Sondershausen). Zuschauer: 50

Tore: 0:1 Behling (16.), 1:1 Schröter (32.), 1:2 Seibeck (44.), 2:2 Hujdurovic (65.), 2:3 Behling (77.), 3:3 Hujdurovic (78.).


Vor dem Spiel war schon die
Luft raus - aber nur aus dem

Aufwärmball. Erst Sülzwurst, dann

so ein Ball - an manchen Tagen

geht nichts ...


Ein Unentschieden in Teichel? Früher hätte man da schon vor der Partie „Ja, Danke!" gesagt, wohl wissend, was die Hausherren auf den speziellen Platzmaßen anstellen können. Mittlerweile haben die Traktoristen angesichts von bisher nur 7 Heimpunkten etliches an Schrecken verloren. Nur ihre Hoffnung auf ein gutes Ende der schwierigen Saison nicht. Helmut Günsche, der Trainer der Gastgeber, meinte dann auch nach dem Abpfiff: „Klar ist der Punkt zu wenig. Aber ihr habt doch in der vorigen Saison auch erst in letzter Minute den Klassenerhalt geschafft." Und die Vorzeichen sind tatsächlich fast die gleichen – zumindest wenn man sich die Personalsituation der Gastgeber anschaut. Neben den ohnehin fehlenden Sorge, Bob und Stark kamen nun mit den Neu-Verletzten Zelmer und Schumacher weitere Akteure hinzu. Umso löblicher die Einstellung, gegen eine nach 10 Minuten gut mitspielende Niederpöllnitzer Mannschaft dreimaligen Rückstand wettmachen zu wollen.

„Wir haben", so Trainer Karsten Böttcher, „schlecht begonnen. Die Manndecker standen zu weit weg. Im Mittelfeld wurde – obwohl wir zuvor davor gewarnt hatten – gedribbelt und Teichel durfte seine Freistöße schnell ausführen. Das kann hier sehr schnell ins Auge gehen." Ging es aber nicht, obwohl Teichel forsch aus eben genannten Gründen beginnen konnte. Bereits nach 40 Sekunden donnert Schenks Schuss an die Lattenunterkante, den auf der Linie umherprallenden Ball schnappt sich letztlich Weißgärber. Und nach einem Querschläger der nervös nach dem Eingang zum Spiel suchenden Gäste senst Schröter die Direktabnahme ins Nichts. Die erste gute Chance für Niederpöllnitz führt gleich zur Führung: Behling zirkelt einen Freistoß direkt ins Angel (16.). Es folgte die beste Phase der Niederpöllnitzer, die Günsche zu den fast legendären Satz verleitete: „Macht weiter, ich denke, ihr habt einen Plan!?" Und als kleinen Nachschlag hörten seine Jungs: „Das ist doch unser Platz!"

Nach 31 Minuten der da überraschende Ausgleich. Im Mittelfeld rutscht Anisch der Ball über den Scheitel Richtung eigens Tor, Schröter jagt volley das Leder am machtlosen Weißgärber vorbei. Ein tolles Tor (31.). 4 Minuten später bringt Seibeck bei seinem Flugkopfball manche Zunge zum Schnalzen, aber Schoke reagiert sensationell. Und im Gegenzug wieder ein Fehler beim Abwehrversuch per Kopf (Theileis), diesmal zielt Schröter gottllob nicht so genau. Teichel hatte viel Zug entwickelt, dabei vielleicht gar nicht mehr mit Niederpöllnitz gerechnet. Die hatten aber noch mal Eckball und den verwandelt im Strafraum Seibeck per Direktabnahme (44.).


Solider, unauffälliger Arbeiter im Mittelfeld (hier gegen Rene Hauf):
Henning Böttger


Zwei Tore für seine Mannschaft: Jan Behling (gegen Jan Kichhoff im Zweikampf).


Flugkopfball von Michael Seibeck. Schoke hält sensationell.


Es ist ja immer so in Teichel: Meist erleben die Zuschauer unheimlich spannende Spiele und das war auch diesmal so gewesen. Aber noch gab es ja eine zweite Hälfte. Und die begann mit Chancen für Behling und Hujdurovic (je 46.) spektakulär. So langsam schob sich der Ex-Profi des FC CZ Jena nach vorn und Niederpöllnitz vermisste nun immer deutlicher Neumann. Als dem Teicheler nach Eckball per Kopf der Ausgleich gelungen war (65.) reagierten die Gäste, stellten nun Einwechsler Elbinger in seinem ersten Landesklasse-Spiel gegen Hujdurovic. Teichel mit dem 2:2 im Rücken nun das gegnerische Tor häufig vor der Brust und die Zuschauer kamen auf ihre Kosten. Und zwar auch die Gäste-Fans, denn beide Mannschaften kamen zu hochkarätigen Möglichkeiten. Zwei davon gingen noch in die Netze: Erst zeigt Behling seine überragende Technik (76.), im Gegenzug zeigt Hujdurovic, dass es ihm egal ist, wer versucht, seine Kopfballtorpedos zu verhindern.

Teichel und Niederpöllnitz trennen sich leistungsgerecht Unentschieden.



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